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Ulmer Schatzkiste: Videodreh für schwerkranke Eltern mit Krebs

Ein Projekt stellt sich vor

Die "Ulmer Schatzkiste" ermöglicht lebensverkürzend an Krebs erkrankten Eltern, einen Film über sich zu drehen. Diesen können sie ihren Kindern als Vermächtnis hinterlassen. Wir stellen das Projekt vor.

Interviewsituation mit Krebspatientin
Der Film wird als Interview gedreht. © Enes Ertugrul, Kamera12

Was, wenn man als Vater oder Mutter Krebs hat und weiß, dass die eigene Lebenserwartung deswegen nur noch sehr begrenzt ist? Vielleicht besteht dann das Bedürfnis, seinen Kindern etwas zu hinterlassen, auf das sie auch später immer wieder zurückgreifen können. Eine Möglichkeit ist es, in einem Film über die eigene Geschichte zu berichten oder wichtige Botschaften darin festzuhalten.

Das Projekt "Ulmer Schatzkiste" begleitet Betroffene professionell bei der Erstellung eines solchen Filmes. Teilnehmen können Erkrankte mit minderjährigen Kindern. Insbesondere jüngere Kinder können so die Möglichkeit bekommen, mehr über das Elternteil zu erfahren.

Themen des Films können zum Beispiel sein: Wie war meine Kindheit? Was waren wichtige Erlebnisse in meinem Leben? Wer bin ich? Was macht mich aus? Was macht mir Spaß, was ist wichtig für mich? Was möchte ich meinen Kindern mitgeben für ihr Leben?

Der Dreh wird in Gesprächen zusammen mit psychologischen Fachkräften ausführlich vorbereitet und begleitet. Die Aufnahmen selbst werden von Filmprofis durchgeführt und dauern etwa einen halben Tag. Am Ende bekommt man eine kleine "Schatzkiste" aus Holz, in der auf einem USB-Stick der Film gespeichert ist.

Kosten für Teilnehmende

Das Angebot ist eine Initiative der Universitätsklinik Ulm und ein Projekt der dortigen Krebsberatungsstelle. Es können aber bundesweit Eltern teilnehmen. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Dreh findet in Ulm statt. Unter Umständen können auf Anfrage auch Fahrt- und Übernachtungskosten übernommen werden. Auch eine Anreise mit der Familie wäre denkbar. Das Projekt finanziert sich über Spenden.

In einer Begleitstudie wird evaluiert, welche Auswirkungen das Filmprojekt auf die Betroffenen hat. Die Teilnahme an der Studie ist aber freiwillig und keine Voraussetzung für den Videodreh.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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