Leberkrebs

Leberkrebs (Leberzellkarzinom, Hepatozelluläres Karzinom)

Letzte Aktualisierung: 05.02.2024
Der Begriff “Leberkrebs“

Dieser Text bietet einen allgemeinen Überblick zur häufigsten Form von Leberkrebs, dem Leberzellkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC).

Um die Lesbarkeit zu verbessern, verwenden wir für das HCC stellvertretend den Begriff "Leberkrebs".

Daneben gibt es aber auch andere, seltenere Tumorerkrankungen, die in der Leber entstehen.

  • Leberkrebs ist insgesamt eher selten. Pro Jahr erkranken rund 9.800 Menschen neu daran, knapp Zweidrittel davon an einem sogenannten Leberzellkarzinom (Hepatozelluläres Karzinom). Männer erkranken im Vergleich zu Frauen häufiger an dieser Krebsart.
  • Typische Symptome verursacht Leberkrebs nicht. Daher erhalten Betroffene die Diagnose meist erst im fortgeschrittenen Stadium.
  • Die Behandlung von Leberkrebs richtet sich nach dem Krankheitsstadium und danach, wie gut die Leberfunktion ist.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Krebs, der direkt in der Leber entsteht, bezeichnen Fachleute als "primären Leberkrebs". Davon zu unterscheiden sind Lebermetastasen.



Leberkrebs ist nicht gleich Leberkrebs: Zu Leberkrebs gehören verschiedene Krebsarten. Für die Behandlung und die Prognose ist es wichtig, die genaue Krebsart zu kennen:

  • Leberzellkrebs entsteht aus den Zellen der Leber und ist die häufigste Leberkrebsart. Andere Bezeichnungen für diese Erkrankung sind hepatozelluläres Karzinom (HCC) oder Leberzellkarzinom oder auch einfach Leberkrebs.
  • Gallengangskrebs entsteht aus Zellen der Gallenwege. Er kann seinen Ursprung in der Leber (intrahepatisch) und außerhalb der Leber (extrahepatisch) haben. Hat der Gallengangskrebs seinen Ursprung in der Leber, gehört er zu den primären Lebertumoren.
    Fachleute fassen Erkrankungen der Gallenwege unter dem Begriff "Cholangiozelluläres Karzinom" zusammen.


Wie häufig ist Leberkrebs?

Leberkrebs ist in Westeuropa vergleichsweise selten. Rund 9.800 Personen erkranken jedes Jahr in Deutschland an einem primären Lebertumor.

Etwa 59 Prozent dieser primären Lebertumore sind Leberzellkarzinome, davon betroffen sind also etwa 5.780 Menschen. Die Zahl der Neuerkrankungen an Leberzellkrebs steigt mit dem Alter an und ist bei Männern insgesamt
häufiger als bei Frauen. Bei fast allen Patienten entsteht Leberkrebs in einer vorgeschädigten Leber.

Ist Leberkrebs heilbar?

Wird Leberkrebs sehr früh entdeckt, so besteht eine Chance auf Heilung.

Im fortgeschrittenem Stadium oder bei einer sehr schlechten Leberfunktion ist Leberkrebs nicht mehr heilbar und die Prognose ist für die Betroffenen ungünstig. Ärzte können aber das Tumorwachstum verlangsamen und krebsbedingte Beschwerden lindern.

Was verursacht Leberkrebs?

Leberkrebs entsteht bei 9 von 10 Personen durch eine lang andauernde Schädigung der Leber. Bleibt die Schädigung über Jahre bestehen, kommt es zu einer Bindegewebsvermehrung (Fibrose) und das Lebergewebe vernarbt zunehmend. Es entsteht eine Leberzirrhose, die sich nicht wieder zurückbildet. Risikofaktoren für eine chronische Leberschädigung erhöhen deshalb auch das Risiko für Leberkrebs.

Die häufigsten Ursachen für Leberkrebs sind: Alkoholkonsum, chronische Infektionen mit Hepatitis C und Hepatitis B, Fettleibigkeit, Stoffwechselstörungen, Rauchen und die Zuckerkrankheit.
Bei den meisten Betroffenen ist die Ursache für Leberkrebs eine dauerhaft geschädigte Leber. Für eine Leberschädigung kann es viele Gründe geben, wie beispielsweise hoher Alkoholkonsum. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Ursachen für Leberkrebs sind:

  • ein hoher Alkoholkonsum
  • eine chronische Infektion mit Hepatitis-Viren (vor allem Hepatitis C und Hepatitis B)
  • nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (abgekürzt: NAFLD)
  • Fettleibigkeit (erhöht auch das NAFLD-Risiko)
  • Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus Typ 2; auch ein Risikofaktor für NAFLD)
  • Stoffwechselstörungen, wie eine Hämochromatose oder ein Morbus Wilson
  • seltene Ursachen für eine Leberzirrhose (Beispiele: Autoimmunerkrankungen der Leber, Leberzirrhosen durch Drogen, Arzneimittel, Parasiten oder Giftstoffe)

Wenn Personen mit einem dieser Risikofaktoren zusätzlich rauchen, so erhöht sich das Risiko noch weiter.

Die Ursachen von Leberkrebs sind weltweit unterschiedlich. In Deutschland wird Leberkrebs am häufigsten durch Alkohol oder eine Hepatitis C verursacht. In Südostasien und Afrika spielen Infektionen mit Hepatitis B und C die größte Rolle. In tropischen Ländern tragen auch Leberparasiten und Schimmelpilzgifte zur hohen Erkrankungsrate bei.

Kann man Leberkrebs vorbeugen?

Was Fachleute empfehlen, um Leberkrebs vorzubeugen: eine Hepatitis B-Impfung, eine gesunde Ernährung, wenig Alkohol trinken und ein gesundes Körpergewicht.
Eine gesunde Lebensweise und eine Hepatitis B-Impfung können Leberkrebs vorbeugen. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das persönliche Risiko für eine Leberschädigung zu senken und damit speziell Leberkrebs vorzubeugen:

Für Zuckerkranke (Typ-2-Diabetiker) ist das Medikament Metformin eine Möglichkeit, das Risiko für Leberkrebs zu senken.

Menschen mit einer Hepatitis B und einer Hepatitis C können sich mit Medikamenten behandeln lassen.

Eine Tasse schwarzer Kaffee steht auf einem Tisch. Rechts daneben ist ein Jutebeutel mit Kaffeebohnen und einem Holzlöffel.
Liegt eine chronische Lebererkrankung vor, kann Kaffee trinken laut Studien das Risiko für Leberkrebs senken. © Diego Leite, Pixabay

Bei einer chronischen Lebererkrankung gibt es besondere Empfehlungen: Fachleute empfehlen Personen mit einem bekannten Leberschaden, regelmäßig Kaffee zu trinken. Sie können dadurch ihr Risiko für Leberkrebs senken. Je mehr Kaffee man trinkt, desto größer ist der Schutz vor Leberkrebs. Außerdem sollten Personen mit einem chronischen Leberleiden Alkohol strikt vermeiden.



Mindmap möglicher Symptome bei Leberkrebs: ungewollter Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch, Gelbsucht (Ikterus) sowie allgemeine Schwäche.
Es gibt keine typischen Symptome, die speziell auf Leberkrebs hinweisen. Auch gutartige Erkrankungen können vergleichbare Symptome verursachen. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Es gibt keine Symptome, die speziell auf Leberkrebs hinweisen. Die Beschwerden sind oft nicht von den Symptomen anderer Leber- oder Gallenwegerkrankungen zu unterscheiden:

  • allgemeine Schwäche
  • Appetitlosigkeit, ungewollter Gewichtsverlust
  • Druckgefühl und Schmerzen im Oberbauch, vor allem auf der rechten Seite
  • gelb gefärbte Haut und Augen (Gelbsucht, auch Ikterus genannt)

Häufig wird Leberkrebs im Rahmen von Untersuchungen bei Risikopersonen erkannt, ohne dass sie Beschwerden hatten.

Ein Mann liegt auf einem Untersuchungstisch, während ein Arzt eine Ultraschalluntersuchung durchführt.
Um einen Verdacht auf Leberkrebs zu untersuchen, kommen verschiedene bildgebenden Verfahren infrage – in der Regel zu Beginn eine Ultraschalluntersuchung. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Bei Verdacht auf Leberkrebs veranlassen Ärztinnen und Ärzte in der Regel folgende Untersuchungen:

Eine Ultraschalluntersuchung kann erste Hinweise geben. Als weitere Untersuchung empfehlen Fachleute eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine spezielle Ultraschalluntersuchung (CEUS), jeweils mit Kontrastmittel. Dabei werden mehrere Aufnahmen innerhalb weniger Minuten gemacht. Sollte eine MRT nicht möglich sein, so kommt eine entsprechende Computertomographie (CT) in Frage. Wichtig sind zusätzlich Blutwerte, um die Leberfunktion abzuschätzen.



Wenn die Diagnose nach den ersten Untersuchungen schon sicher feststeht: Dann müssen die Ärzte die genaue Tumorausdehnung bestimmen. Fachleute empfehlen dafür ergänzend zu der Untersuchung des Bauchraumes (mit MRT oder CT) eine Computertomographie des Brustraums. Eine Gewebeprobe aus der Leber ist nur manchmal notwendig.

Wenn die Leberveränderung mit Ultraschall und MRT nicht sicher beurteilbar ist: Dann hängt das weitere Vorgehen von dem genauen Bild des Leberherds ab. In Frage kommen entweder eine zusätzliche Computertomographie oder eine Gewebeprobe (Biopsie) aus dem verdächtigem Leberbereich.

  • Der Arzt oder die Ärztin kann die Gewebeprobe für die Biopsie von außen durch die Haut entnehmen. Da die Leber selbst nicht schmerzempfindlich ist, genügt dafür eine örtliche Betäubung der Haut. Das entnommene Gewebe wird dann unter dem Mikroskop genau untersucht.
  • Bei sehr kleinen Veränderungen unter 1 cm können die Ärzte auch abwarten. In diesem Fall werden die Untersuchungen nach 3 Monaten wiederholt.

Personen ohne Lebervorerkrankungen

Bei Personen mit Verdacht auf Leberkrebs, die keine Vorerkrankung der Leber haben, gilt ein anderes Vorgehen. Fachleute empfehlen in dieser Situation vor einer Behandlung den Verdacht immer mit einer Gewebeprobe (Biopsie) zu sichern – zusätzlich zu den bildgebenden Untersuchungen.

Spielen Tumormarker eine Rolle in der Diagnose von Leberkrebs?

Auf einem Ausdruck stehen Abkürzungen von mehreren Tumormarkern, bei “AFP“ ist ein roter Haken. Im Vordergrund hält eine Hand mit OP-Handschuhen ein Röhrchen mit einer Blutprobe auf der “Tumor Marker-Test“ steht.
Tumormarker sind Substanzen wie etwa Eiweiße, die Tumorzellen vermehrt im Körper von Krebserkrankten herstellen. Bei Leberkrebs bildet der Tumor verstärkt Alpha-Fetoprotein (AFP), das im Blut nachweisbar ist. © Jarun Ontakrai,Shutterstock

Den Tumormarker Alpha-Fetoprotein (AFP) setzen Ärzte vor allem ein, um den Verlauf einer bekannten Erkrankung zu kontrollieren.

Für die Diagnose von Leberkrebs ist der Tumormarker aber zu ungenau. Im frühen Krebsstadium ist das Alpha-Fetoprotein oft normal. Bei fortgeschrittenem Leberkrebs kann das AFP ansteigen. Es kann allerdings auch bei chronischen Leberkrankheiten erhöht sein, obwohl keine Krebserkrankung besteht.

Welche Behandlung bei Leberkrebs in Frage kommt, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Ausdehnung der Erkrankung (dem Krankheitsstadium)
  • Leberfunktion
  • allgemeine körperliche Leistungsfähigkeit

In einer fachübergreifenden Tumorkonferenz besprechen Ärztinnen und Ärzte verschiedener Disziplinen, welche Therapie für die individuelle Situation des oder der Betroffenen am besten geeignet ist.

Haben Betroffene zudem eine chronische Hepatitis- B- oder -C-Virusinfektion, empfehlen Fachleute diese auch zu behandeln.

Therapie in heilender Absicht (kurative Therapie)

Im frühen Erkrankungsstadium ist Leberkrebs heilbar. Als Behandlung kommen dann vorrangig in Frage:

  • eine operative Entfernung von Leberteilen
  • eine Lebertransplantation
  • eine Zerstörung des Lebertumors durch Hitze (Radiofrequenz-Ablation oder Mikrowellen-Ablation)

Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile.

Grafische Darstellung der 8 Lebersegmente (römische Zahlen) und die Blutversorgung der einzelnen Leberteile.
Die Leber besteht aus verschiedenen Segmenten. Je nachdem, wo der Tumor liegt, können Teile der Leber operativ entfernt werden, ohne dass die Funktion der Leber darunter leidet. Grafik: Asena Tunali © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Leberteilentfernung: Man kann bis zu drei Viertel einer gesunden Leber entfernen. Aus diesem Grund ist die operative Entfernung des Lebertumors besonders für Personen geeignet, die keine Leberzirrhose haben. Häufiger entsteht Leberkrebs allerdings in einer vorbestehenden Leberzirrhose: Eine Leberteilentfernung ist dann oft nicht möglich, weil die Leberfunktion in der Restleber nicht ausreichen würde.

Lebertransplantation: Die Lebertransplantation ist eine Möglichkeit, sowohl den Leberkrebs als auch eine Leberzirrhose zu beseitigen. Eine Lebertransplantation ist ein sehr großer Eingriff. Es besteht das Risiko für Komplikationen, insbesondere kurz nach der Operation. Auch müssen Betroffene lebenslang das Immunsystem mit Medikamenten unterdrücken, damit der Körper die transplantierte Leber nicht abstößt. Eine Lebertransplantation kommt deshalb nicht für jeden Patienten in Frage.

  • Oft sind die Wartezeiten auf eine Spenderleber sehr lang: Der Leberkrebs wächst in dieser Zeit aber weiter. Ärzte können dann versuchen, das Tumorwachstum durch zusätzliche Therapien zu bremsen und so eine spätere Lebertransplantation noch zu ermöglichen.

Ablation (Radiofrequenzablation oder Mikrowellenablation): Mit einer speziellen Sonde können Lebertumoren durch Hitze zerstört werden. Für das Einbringen der Sonde ist in der Regel keine Operation notwendig. Ärzte können die Sonde meist mit örtlicher Betäubung durch die Bauchdecke hinweg platzieren. Eine Ablation ist besonders dann geeignet, wenn

  • der Lebertumor klein (unter 3 cm) ist,
  • der Lebertumor mit einer Operation nur schwierig zu entfernen wäre oder
  • die Leberfunktion eingeschränkt ist.

Wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist

Häufig haben Betroffene keine Heilungschance mehr, wenn der Leberkrebs festgestellt wird. Das Ziel ist dann, das Krebswachstum so lange wie möglich aufzuhalten und krebsbedingte Beschwerden zu lindern.

Alle Therapien setzen eine ausreichende Leberfunktion voraus. Diese beurteilen Ärzte beispielsweise anhand der Leberwerte im Blut. Basierend darauf, wägen Ärzte für jede individuelle Situation gemeinsam mit den Betroffenen ab, welche Behandlung den größten Nutzen bringt. In Frage kommen verschiedene Therapien.

Örtliche Therapien: Es stehen mehrere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung, um die Tumore direkt in der Leber zu behandeln. Sogenannte minimal-invasive Verfahren, wie transarterielle Chemoembolisation (TACE) oder transarterielle Radioembolisation (TARE / SIRT) zerstören die Lebertumoren von innen. Durch einen Gefäßkatheter kann der Arzt oder die Ärztin Medikamente oder radioaktive Partikel in den Tumor einbringen. Auch eine Hochpräzisions-Strahlentherapie ist bei manchen Patienten möglich.

Medikamente: Für die medikamentöse Behandlung von Leberkrebs haben sich in Studien vor allem Immuntherapien oder zielgerichtete Therapien als hilfreich erwiesen.

Fachleute empfehlen beispielsweise eine Kombination aus dem Immun-Checkpoint-Hemmer Atezolizumab mit dem zielgerichteten Antikörper Bevacizumab oder eine Therapie mit den Immun-Checkpoint-Hemmern Durvalumab und Tremelimumab. Ist eine Kombinationstherapie nicht möglich, so kommen die zielgerichteten Medikamente Sorafenib oder Lenvatinib in Frage. Falls die Krebserkrankung unter den ersten Therapien fortschreitet, gibt es weitere zielgerichtete Medikamente oder – abhängig vom individuellen Krankheitsverlauf – auch weitere Immuntherapien.

Unterstützende Therapie: Auch Beschwerden durch den Krebs oder Therapienebenwirkungen erfordern eine Behandlung. Bei sehr fortgeschrittener Erkrankung sind diese Therapien besonders wichtig. Belastende Symptome, wie Schmerzen, Bauchwasser oder Verdauungsbeschwerden kann man meist lindern und so die Lebensqualität verbessern.



Rehabilitation

Eine Rehabilitation, auch Reha genannt, kann helfen, sich nach der Behandlung zu erholen. Einen Anspruch auf Rehabilitationsleistungen haben fast alle Krebspatienten.

Nähere Informationen zur Rehabilitation nach Krebs finden Sie in dem Text Rehabilitation nach Krebs: Was hilft beim Gesundwerden?

Nachsorge nach Therapie in heilender Absicht

Wurden Leberkrebs-Patienten oder -Patientinnen mit dem Ziel der Heilung behandelt, schließen sich für sie Nachsorgeuntersuchungen an. Fachleute empfehlen regelmäßige Kontrolluntersuchungen in den ersten 5 Jahren. Sie dienen dazu, einen Krankheitsrückfall frühzeitig zu erkennen. Bei der Nachsorge können Betroffene auch Folgen der Therapie und persönliche Probleme ansprechen.

Zusätzlich zum Arztgespräch empfehlen Fachleute bildgebende Untersuchungen, wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT). Die Zeitintervalle dieser Untersuchung hängen von der Vorbehandlung ab.

Patienten mit einer Leberzirrhose werden nach Abschluss der ersten 5 Jahre Nachsorge weitere lebenslange Früherkennungsuntersuchungen empfohlen. Dabei führt der Arzt oder die Ärztin in der Regel alle 6 Monate eine Ultraschalluntersuchung der Leber durch.

Für Patienten nach einer Lebertransplantation kommen zusätzliche Kontrolluntersuchungen hinzu. Um eine Abstoßungsreaktion zu verhindern, müssen die Medikamente zur Unterdrückung des Immunsystems korrekt dosiert sein. Die Medikamente und Kontrolluntersuchungen legt das Transplantationszentrum fest.

Weiterführende Informationen zur Nachsorge nach Krebs finden Sie in dem Text Nachsorge bei Krebspatienten – Was kann sie leisten, was nicht?

Verlaufskontrollen: Wenn eine Heilung nicht möglich ist

Ist der Leberkrebs nicht heilbar, dann werden Ärzte den Tumor in regelmäßige Verlaufskontrollen während der Therapie beobachten. Diese finden in Zeitabstände von 4 bis 12 Wochen statt. So können die Ärzte beurteilen, ob die Therapie wirksam war und den Tumor im Wachstum gehemmt hat.



Patienten im Wartezimmer einer Arztpraxis.
Bei andauernden Beschwerden sollten Betroffene ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufsuchen. Diese können gegebenenfalls an Fachärzte für Lebererkrankungen überweisen. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Erste Ansprechpersonen bei Verdacht auf Leberkrebs oder chronischen Lebererkrankungen sind normalerweise Hausärzte oder Fachärzte für Innere Medizin mit einer Spezialisierung für Erkrankungen des Verdauungstraktes (Gastroenterologen).

Bei Verdacht oder zur Behandlung müssen sich Betroffene aber oft an eine Klinik oder an spezialisierte Ärztinnen oder Ärzte wenden.

Krankenhäuser, die besonders viel Erfahrung bei der Behandlung von Patienten mit Leberkrebs haben, können sich dies durch eine Zertifizierung bestätigen lassen. Die Deutsche Krebsgesellschaft prüft dabei regelmäßig die Einhaltung bestimmter fachlicher Anforderungen.

Die Adressen der zertifizierten Leberkrebszentren finden Sie auf der Internetseite OncoMAP.

Speziell für Operationen der Leber vergibt die Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGAV) eine Zertifizierung. Die Klinik-Liste bezieht sich auf die Qualität der chirurgischen Abteilungen.



Quellen und weiterführende Informationen

Patientenleitlinie
Allgemeinverständliche Informationen zu Leberkrebs finden Patienten, Angehörige und alle Interessierten in der Patientenleitlinie "Leberkrebs – Ein Ratgeber für Patienten mit hepatozellulärem Karzinom (HCC)". Sie ist beim Leitlinienprogramm Onkologie abrufbar.

Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Diagnostik und Therapie des Hepatozellulären Karzinoms und biliärer Karziome, Langversion 4.0, 2023, AWMF Registernummer: 032/053OL, (abgerufen am: 06.10.2023)

Fachgesellschaften
Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) fördert die Entwicklung von Behandlungsleitlinien zum Thema Diagnostik und Therapie bei Erkrankungen der Verdauungsorgane. Zusätzlich zur Leitlinie zum hepatozellulären Karzinom finden Sie hier verschiedene Leitlinien zu Leber-Vorerkrankungen.

Epidemiologie
Aktuelle statistische Daten zu Leberkrebs bietet das Zentrum für Krebsregisterdaten. Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre "Krebs in Deutschland" der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut. Abgerufen am 13.12.2023.

Weitere Themen

Erstellt: 05.02.2024

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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