Schematische, anatomische Darstellung einer Lunge mit leuchtendem Tumor

Lungenkrebs: Symptome und Früherkennung

Aktualisiert am:

  • Lungenkrebs (Bronchialkarzinom) ist eine sehr häufige Krebserkrankung, die sich allerdings erst vergleichsweise spät durch Beschwerden bemerkbar macht. Symptome von Lungenkrebs sind beispielsweise Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen.
  • Vor allem Menschen, die ein hohes Risiko für Lungenkrebs haben, sollten daher wichtige Warnzeichen kennen und bei anhaltenden Beschwerden zum Arzt gehen.
  • Derzeit bereiten Fachleute eine Lungenkrebs-Früherkennung mit strahlungsarmer Computertomographie (Niedrigdosis-CT) für starke Raucherinnen und Rauchern im Alter von 50 bis 75 Jahren vor.

Damit sollten Sie zum Arzt gehen

Husten, Gewichtsverlust, Luftnot oder Schmerzen in der Brust oder den Knochen können auf Lungenkrebs hinweisen.

Ein Lungenkarzinom verursacht im frühen Stadium nur selten Beschwerden. Kleine Tumoren werden fast immer zufällig entdeckt, zum Beispiel bei einer Röntgenuntersuchung des Brustkorbs aus anderem Anlass.

Umso wichtiger ist es, vor allem für Raucherinnen und Raucher, Symptome ernst zu nehmen und mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen, wenn die Beschwerden anhalten.

Die Krankheitszeichen von Lungenkrebs sind oft nicht eindeutig. Hinter vielen Warnzeichen können Lungenkrebs oder andere schwerwiegende Lungenprobleme stehen, aber auch harmlosere Erkrankungen, etwa eine chronische Bronchitis. Die Angst vor Krebs sollte nicht verhindern, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.

Diese Symptome können auf Lungenkrebs hinweisen

  • Husten
  • Gewichtsverlust
  • Luftnot
  • Brustschmerzen
  • blutiger Auswurf beim Husten
  • Knochenschmerzen
  • Trommelschlegelfinger (eine Verdickung der Fingerspitzen)
  • Fieber
  • Schwächegefühl

Detailwissen: Beschwerden durch Metastasen und Syndrome

Wenn der Tumor sich über die Lunge hinaus ausgebreitet hat, können Metastasen die Symptome verursachen. Bei nicht wenigen Betroffenen sind diese Beschwerden sogar der erste Hinweis auf die Erkrankung:

  • Bei Befall der Knochen leiden Patienten häufig unter Schmerzen, die zunächst zum Beispiel als "Arthrose" gedeutet werden.
  • Ist die Leber betroffen, kommt es oft zu Gewichtsverlust, Schwäche und Müdigkeit, ebenfalls eher unspezifische Symptome.
  • Metastasen im Gehirn können neurologische Symptome verursachen, zum Beispiel Lähmungen, Kopfschmerzen, aber auch Verwirrtheit, Krampfanfälle oder Wesensveränderungen.

Bei manchen Patienten sind sogenannte paraneoplastische Syndrome das erste Zeichen für Lungenkrebs: Dabei handelt es sich um Beschwerden, die nicht direkt durch das Tumorwachstum oder das Wachstum von Tumormetastasen ausgelöst werden.

Ursache der Beschwerden sind vermutlich vom Tumor freigesetzte Hormone oder hormonähnliche Stoffe oder aber eine Immunreaktion des Körpers gegen den Tumor.

Entsprechende Beschwerden treten bei etwa 1 von 10 Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs auf. Deutlich häufiger betrifft dies Menschen mit kleinzelligen Lungenkarzinomen. Die Beschwerden können für den Arzt wegweisend für die Diagnose sein.

Zu den Symptomen eines paraneoplastischen Syndroms können zum Beispiel gehören:

  • Blutarmut
  • zu viel Kalzium im Blut (Hyperkalziämie)
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Trommelschlegelfinger (eine Verdickung der Fingerspitzen)
  • Gewichtsverlust
  • neurologische Beschwerden
  • Hautveränderungen
Ein Computertomograph ist ein ringförmiges Untersuchungsgerät mit einer Untersuchungsliege, die den Patient in das Gerät fährt.
Ein Computertomograph nutzt Röntgenstrahlen, um ein Abbild des Körperinneren zu erzeugen.
Bild: © Alejandro Camacho, Thinkstock

Bislang gibt es in Deutschland keine gesetzliche Früherkennungsuntersuchung für Lungenkrebs – doch das ändert sich zukünftig. Dann können Menschen mit besonders hohem Risiko eine strahlungsarme Computertomographie (Niedrigdosis-CT) in Anspruch nehmen. Denn je früher Lungenkrebs erkannt wird, desto besser kann er behandelt werden.

Was ist eine strahlungsarme Computertomographie?

Ein Niedrigdosis-CT erstellt mithilfe einer möglichst niedrigen Dosis von Röntgenstrahlen Schnittbilder des Körpers. Die Untersuchung dauert nur wenige Minuten. Auf den Schnittbildern suchen die Ärzte nach krebsverdächtigen Veränderungen in der Lunge.

Wichtig zu wissen: Von anderen Verfahren zur Lungenkrebs-Früherkennung raten Fachleute ab. Dazu gehören das Röntgen des Brustraumes, eine mikroskopische Untersuchung von abgehustetem Schleim (Sputum), eine Lungenspiegelung oder die Bestimmung von Tumormarkern.

Wer kann an der Lungenkrebsfrüherkennung teilnehmen?

Die strahlungsarme Computertomographie (Niedrigdosis-CT) ist für beschwerdefreie, starke Raucherinnen und Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren gedacht. Für diese Personengruppe überwiegt der Nutzen der Untersuchung die möglichen Risiken.

Als "starke Raucherin oder Raucher" gilt, wer

  • mindestens 25 Jahre geraucht hat – wurde das Rauchen zwischendurch unterbrochen oder ganz beendet, muss die Pause weniger als 10 Jahre betragen – UND
  • mindestens 15 Packungsjahre hat: Die Packungsjahre errechnen sich, indem man die Zahl der pro Tag gerauchten Zigarettenpackungen mit der Zahl der Raucherjahre multipliziert.

Wichtig zu wissen: Ausschlaggebend ist hier nur der Konsum von Zigaretten – nicht der von anderen Tabakprodukten.

Wurde bereits ein CT zur Diagnose eines möglichen Lungenkarzinoms durchgeführt? Dann müssen mindestens 12 Monate vergangen sein, bevor man die Früherkennungsuntersuchung durchführen kann.

Wann steht das geplante Lungenkrebs-Screening zur Verfügung?

Die Früherkennungsuntersuchung für Lungenkrebs steht voraussichtlich ab April 2026 zur Verfügung. Denn bevor starke Raucherinnen und Raucher die Untersuchung in Anspruch nehmen können, müssen durchführende Praxen und Kliniken noch wichtige Vorbereitungen treffen. Das stellt sicher, dass die Untersuchung hohe qualitative Ansprüche erfüllt. Dazu gehören unter anderem:

  • Anforderungen an die Qualifikation und Erfahrung des beteiligten ärztlichen Personals, 
  • Anforderungen an die Durchführung der Untersuchung,
  • Vorgaben über den Ablauf der CT-Befundung: Ärztinnen und Ärzte müssen beispielsweise eine Software nutzen, die dabei unterstützt, Lungenkrebs zuverlässig zu erkennen,
  • die Vorgabe, dass nur moderne Geräte zum Einsatz kommen dürfen, die hohe technische Qualitätsstandards erfüllen, 
  • Vorgaben, wie teilnehmende Personen zur Untersuchung informiert werden sollen.

Wie läuft die Früherkennung voraussichtlich ab?

Zunächst klären Ärztinnen und Ärzte – beispielsweise der Hausarzt – ob die betreffende Person alle Voraussetzungen zur Teilnahme am Screening erfüllt. Ist das der Fall, erklären sie den Nutzen und die Risiken der Untersuchung. Möchte die Person daraufhin am Lungenkrebs-Screening teilnehmen, erhält sie eine Überweisung zu einer Radiologie-Praxis. Dort führt ein Radiologe oder eine Radiologin die strahlungsarme Computertomographie durch und hält das Ergebnis der Untersuchung in einem Befund fest.

  • Wenn dieser Erstbefund unauffällig ist, kann in 12 Monaten eine erneute Untersuchung stattfinden. Sie läuft nach demselben Muster ab.
  • Wenn der Erstbefund auffällig ist, prüft ein zweiter Radiologe die CT-Aufnahmen unabhängig (Zweitbefund).

Nach dem Zweitbefund tauschen sich beide Ärzte aus und entscheiden gemeinsam, ob die gefundenen Auffälligkeiten nur in absehbarer Zeit kontrolliert werden sollten, oder ob ein konkreter Verdacht auf Lungenkrebs besteht.

  • Bei kontrollbedürftigen Auffälligkeiten liegt kein konkreter Verdacht auf Lungenkrebs vor. Gefundene Auffälligkeiten sind mit hoher Wahrscheinlichkeit gutartig. Die Ärzte empfehlen aber eine Kontrolluntersuchung in weniger als 12 Monaten und schlagen einen passenden Zeitpunkt vor.
  • Bei einem konkreten Verdacht auf Lungenkrebs sprechen die Ärzte von einem abklärungsbedürftigen Befund. Sie leiten sofort weitere Untersuchungen ein, um den Verdacht zu bestätigen oder zu widerlegen.

Generell gilt: Nach der Untersuchung bespricht die Ärztin oder der Arzt das Ergebnis und das weitere Vorgehen mit den Teilnehmenden.

Grafische Darstellung des im Text erklärten Ablaufs.
Die Ärztinnen und Ärzte besprechen die Befunde mit den Teilnehmenden.
Bild: © G-BA

Gut zu wissen

Alle Raucherinnen und Raucher, die am Screening teilnehmen, sollen zusätzlich Unterstützung erhalten, um mit dem Rauchen aufzuhören. 

Was sind Nutzen und Risiken der Niedrigdosis-CT zur Früherkennung von Lungenkrebs?

Die Strahlenbelastung ist bei der Niedrigdosis-CT im Vergleich zur normalen Computertomographie geringer: Sie beträgt nur etwa ein Fünftel bis ein Viertel der Dosis.

Vorteile einer Lungenkrebs-Früherkennung mit Niedrigdosis-CT

  • Bessere Behandlungsmöglichkeiten: Durch eine strahlungsarme Computertomographie (Niedrigdosis-CT) kann Lungenkrebs mit hoher Sicherheit erkannt werden, bevor Krankheitszeichen auftreten. In frühen Krankheitsstadien stehen mehr Behandlungsmöglichkeiten zur Heilung zur Verfügung: Ist der Tumor noch klein, kann er zum Beispiel operativ entfernt werden.
  • Bessere Überlebenschance: Je früher Lungenkrebs entdeckt wird, desto erfolgreicher ist die Behandlung. Studien haben gezeigt: Die Sterblichkeit durch Lungenkrebs lässt sich durch eine Lungenkrebs-Früherkennung mit Niedrigdosis-CT senken.

Wichtig zu wissen

Der Nutzen der Lungenkrebs-Früherkennung überwiegt die Risiken nur für Langzeit-Raucherinnen und -Raucher im Alter zwischen 50 und 75 Jahren.

Nachteile einer Lungenkrebs-Früherkennung mit Niedrigdosis-CT

  • "Falscher Alarm": Mit der Niedrigdosis-CT findet man zahlreiche verdächtige Veränderungen, die letztendlich doch kein Lungenkrebs sind (falsch positiv). Um sicher zu gehen, werden weitere eingreifende und belastende Untersuchungen nötig.
  • Strahlenbelastung: Wie groß das Risiko ist, durch die Röntgenstrahlung einer Niedrigdosis-CT Krebs auszulösen, können Fachleute nur schätzen. Solche Krebserkrankungen würden erst nach Jahren auftreten.
  • Überdiagnose und Übertherapie: Es werden Tumoren gefunden, die ohne Früherkennungsuntersuchung nie auffällig geworden wären und auch das Leben nicht verkürzt hätten (Überdiagnose). Diese werden unnötigerweise behandelt (Übertherapie).
  • Sich in falscher Sicherheit wiegen: Die Niedrigdosis-CT ist keine Vorsorge. Sie schützt nicht vor Lungenkrebs.

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