Kernspintomographie

Magnetresonanztomographie (MRT) in der Krebsmedizin

Letzte Aktualisierung: 15.04.2021
Gut zu wissen

Andere Bezeichnungen für eine MRT sind neben "Kernspintomographie" auch "MRI" (englisch für magnetic resonance imaging) oder "NMR" (englisch für nuclear magnetic resonance).

  • Die Magnetresonanztomographie (MRT) – auch Kernspintomographie genannt – ist ein bildgebendes Verfahren, das ohne Strahlenbelastung Schichtbilder des menschlichen Körpers erzeugt.
  • Häufig bekommen Patienten ein Kontrastmittel: Bestimmte Strukturen lassen sich dadurch auf einer MRT-Aufnahme überhaupt erst erkennen. Außerdem liefert die Darstellung mit Kontrastmittel zusätzliche Informationen wie etwa über die Durchblutung.
  • Die MRT ist bei der Diagnose und Verlaufskontrolle vieler Krebserkrankungen sehr wichtig.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Eine Frau liegt auf dem Untersuchungstisch eines Magnetresonanztomographen, neben ihr steht ein Mann in einem blauen Kittel.
Eine Magnetresonanztomographie erzeugt mithilfe von einem starken Magnetfeld und Radiowellen detaillierte Schichtbilder des Körperinneren. © Tyler Olson, Shutterstock

Die Magnetresonanztomographie (MRT) gehört zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren. In der Krebsdiagnostik und bei Verlaufskontrollen von Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen nimmt die MRT eine immer wichtigere Rolle ein. Denn: Sie erzeugt detailreiche Schichtbilder des Körperinneren.

Keine Strahlenbelastung für Patienten: Im Gegensatz zur Computertomographie (CT) und zum Röntgen kommt die MRT ohne Röntgenstrahlen oder andere ionisierende Strahlen aus.

Eine MRT-Untersuchung braucht Zeit: Sie dauert in der Regel etwa 20 – 50 Minuten und damit deutlich länger als beispielsweise eine CT. Dabei ist es wichtig, dass sich die Patientin oder der Patient in der gesamten Zeit nicht bewegt. Das kann für einige Menschen unangenehm sein, weil die meisten MRT-Geräte recht enge Röhren sind.

Bei manchen Fragestellungen ist es erforderlich, dass Patienten ein Kontrastmittel bekommen. Damit lassen sich bestimmte Strukturen im Körper besser erkennen und wichtige zusätzliche Informationen erhalten. Vor einer Untersuchung klären Ärzte die Patienten immer über mögliche Risiken und Nebenwirkungen von Kontrastmitteln auf. Sie fragen auch nach vorhandenen Unverträglichkeiten.

Hat eine Patientin oder ein Patient bestimmte Beschwerden oder Symptome, kann eine Magnetresonanztomographie (MRT) helfen, die Ursache dafür zu finden. Eine Überweisung für die MRT-Untersuchung bekommen Patienten in der Regel von der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt. Vorher erklären die Ärzte, wieso sie eine MRT für notwendig halten.

Nüchtern zur MRT?

Geringe Mengen Wasser oder Tee dürfen Patienten in der Regel vor der MRT-Untersuchung zu sich nehmen.

Den Termin für die Untersuchung kann eine Patientin oder ein Patient bei einer Facharztpraxis oder einer spezialisierten Klinikambulanz ausmachen. Wenn sich Patienten für die MRT-Untersuchung anmelden, erfahren sie:

  • ob sie bei der Magnetresonanztomographie nüchtern sein müssen. Das ist abhängig von der zu untersuchenden Körperregion, aber eher die Ausnahme bei einer MRT-Untersuchung.
  • ob sie alte Untersuchungsaufnahmen mitbringen sollen.
  • ob sie aktuelle Laborwerte zur MRT-Untersuchung mitbringen sollen.

Eine MRT-Untersuchung ist schmerzlos und im Gegensatz zu einer Computertomographie nicht mit Strahlenbelastung verbunden. Je nach Fragestellung und Anzahl der benötigten Aufnahmen dauert sie in der Regel zwischen 20 und 50 Minuten.



Aufklärungsgespräch kurz vor der Untersuchung

Zu Beginn unterschreibt die Patientin oder der Patient den sogenannten Aufklärungsbogen. Damit bestätigen Patienten schriftlich, dass sie mit einer MRT-Untersuchung einverstanden sind.

Zeit für Fragen

Patienten können während des Aufklärungsgesprächs jederzeit Fragen stellen.

Im Aufklärungsgespräch erfährt man, wie die geplante Untersuchung genau abläuft und welche Risiken und Nebenwirkungen mit einer MRT verbunden sind. Über Nutzen und Risiken einer Kontrastmittelgabe klären Ärzte ebenfalls auf.

Diese Fragen stellen Ärzte oft im Aufklärungsgespräch:

  • Gibt es bereits MRT-Aufnahmen aus früheren Untersuchungen?
  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein?
  • Sind Allergien oder eine Nierenfunktionsstörung bekannt?
  • Besteht eine Schwangerschaft?

Auch Thema bei der Aufklärung: Metalle können bei einer MRT-Untersuchung nicht nur Bildstörungen verursachen, sondern auch ein Risiko für Patienten darstellen. Daher fragen Ärzte ebenfalls:

  • ob die Patientin oder der Patient medizinische Implantate hat, und
  • ob Tätowierungen oder permanentes Make-up vorhanden sind.

Vorbereitungen

Zunächst müssen Patienten in einer Umkleidekabine alle Gegenstände und Kleidungsstücke mit Metall ablegen. Dazu zählen unter anderem:

  • Brillen, magnetische Wimpern, Piercings, Schmuck, Haarnadeln
  • Armbanduhren, Schlüssel, Geldbeutel
  • Gürtel, Kleidung mit Reißverschlüssen oder Metallknöpfen
  • Herausnehmbarer Zahnersatz sowie Zahnspangen, Hörgeräte

Wenn die MRT-Untersuchung mit Kontrastmittel stattfinden soll, erhält die Patientin oder der Patient dafür eine Kanüle in eine Vene am Handrücken oder Arm. Bis zur Untersuchung wird hierüber zunächst eine Kochsalzinfusion über einen "Tropf" verabreicht.

Zum Schluss zieht die Patienten oder der Patient ein Gehörschutz oder Kopfhörer auf, weil während der Untersuchung laute Klopfgeräusche entstehen. Manchmal ist es möglich, zur Ablenkung während der MRT-Untersuchung auch Musik zu hören.

Ablauf einer MRT

Wichtig für Sie

Sie können sich während der MRT-Untersuchung jederzeit durch eine Klingel bemerkbar machen. Außerdem haben Sie über Kopfhörer und Gegensprechanlage durchgehend Kontakt zum medizinischen Personal.

  • Die Patientin oder der Patient legt sich auf den Untersuchungstisch. Die genaue Position hängt von der Körperregion ab, die untersucht werden soll. Wenn eine Kontrastmittelgabe geplant ist, wird eventuell ein Venenzugang gelegt.
  • Wichtig: Bleiben Sie danach möglichst ruhig liegen, da die Aufnahmen sonst unscharf werden.
  • Das medizinische Personal verlässt anschließend den Untersuchungsraum.
  • Der Untersuchungstisch fährt mit der Patientin oder dem Patienten langsam durch die Öffnung des Magnetresonanztomographen.
  • Die Untersuchung beginnt mit einer sogenannten Nativaufnahme. Das ist eine Aufnahme ohne Kontrastmittel (lateinisch: nativus, bedeutet natürlich).
  • Für die MRT-Aufnahmen mit Kontrastmittel erhalten Patienten danach das Kontrastmittel in der Regel "ferngesteuert" gespritzt oder über einen Tropf als Infusion. Die Kontrastmittelgabe macht sich häufig durch ein kurzes Wärme- oder Kältegefühl bemerkbar.
  • Danach folgen die Aufnahmen mit Kontrastmittel.


So geht es nach der Magnetresonanztomographie weiter

Untersuchung mit Kontrastmittel: Patienten bekommen nach der Untersuchung die dafür benötige Kanüle am Arm oder Handrücken entfernt. Nach der Untersuchung sollte man zudem viel trinken, da der Körper das Kontrastmittel über die Niere ausscheidet.

Ambulante Untersuchung: In der Regel findet die Untersuchung ambulant in einer Praxis oder Klinik statt. Danach können Patienten nach Hause gehen.

Fahrtüchtigkeit: Normalerweise kann man nach einer MRT-Untersuchung Auto fahren. Benötigt eine Patientin oder ein Patient jedoch ein Beruhigungsmittel, ist es empfehlenswert, sich abholen zu lassen oder mit dem Taxi nach Hause zu fahren.

Untersuchungsergebnisse: Nach der Untersuchung wertet die Radiologin oder der Radiologe die MRT-Aufnahmen aus und schreibt einen Befund. Die Ergebnisse besprechen Patienten in der Regel mit der Ärztin oder dem Arzt, der die MRT-Untersuchung veranlasst hat.

Aufnahme einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns ohne Kontrastmittel.
Magnetresonanztomographie: Aufnahme des Gehirns ohne Kontrastmittel. Foto: Dean Hoch © DeanAustinPhotography

Eine Magnetresonanztomographie (MRT) nutzt Magnetfelder und Radiowellen, um das Körperinnere in Form von Schichtbildern darzustellen. Besonders gut lassen sich nicht-knöcherne Strukturen mit einer MRT untersuchen.

Der Unterschied zur Computertomographie (CT):

  • Bei einer MRT-Untersuchung gibt es für Patienten keine Strahlenbelastung.
  • Mit der MRT lassen sich beispielsweise innere Organe sowie das Gehirn und Rückenmark genauer untersuchen als mit der CT.
  • Im Vergleich zu einer CT-Untersuchung dauert eine MRT länger. Bereits kleine Bewegungen der Patientin oder des Patienten können Bildstörungen verursachen.
  • MRT-Geräte verursachen Lärm und bieten mit einem Durchmesser von etwa 60 cm wenig Platz. Das empfinden manche Patienten als unangenehm.

Kontrastmittel bei einer MRT

Aufnahme einer Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns ohne (links) und mit (rechts) Kontrastmittel.
Aufnahme einer Magnetresonanztomographie des Gehirns ohne (links) und mit (rechts) Kontrastmittel. Foto: Dean Hoch © DeanAustinPhotography

Bei manchen Fragestellungen ist es erforderlich, dass eine Patientin oder ein Patient vor der MRT-Untersuchung ein Kontrastmittel bekommt.

Dadurch erhalten Ärzte wichtige Zusatzinformationen wie etwa zur Durchblutung. Zudem lassen sich verschiedene Gewebe in der MRT-Aufnahme deutlicher voneinander abgrenzen, während andere Strukturen dadurch überhaupt erst sichtbar werden.

  • Beispielsweise sind viele Tumoren und Metastasen durch Kontrastmittel deutlicher zu erkennen: Da sie oftmals vermehrt Blutgefäße bilden, reichert sich im Tumorgewebe vermehrt Kontrastmittel an.

Wichtig für Patienten: Grundsätzlich setzen Ärzte Kontrastmittel nur ein, wenn es nötig ist, und auch in möglichst geringen Mengen.

Wie lange bleiben Kontrastmittel im Körper?

Innerhalb weniger Stunden scheidet der Körper das Kontrastmittel über die Nieren wieder aus. Unterstützend sollten Patienten nach einer MRT-Untersuchung viel trinken.

Wichtig zu wissen: Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion benötigt die Niere deutlich mehr Zeit, das Kontrastmittel auszuscheiden.

Wie erhalten Patienten ein Kontrastmittel? In der Regel bekommt eine Patientin oder ein Patient das Kontrastmittel über eine Kanüle in die Armvene gespritzt. Über das Blut verteilt es sich relativ schnell im Körper.

Wann kommen Kontrastmittel nicht infrage? Um Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten vorzubeugen, ist es wichtig, vor einer MRT-Untersuchung Folgendes abzuklären:

  • Liegt eine stark eingeschränkte Nierenfunktion vor? Dann dürfen die Patienten möglicherweise kein Kontrastmittel bekommen.
  • Sind bereits Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe aus Kontrastmitteln bekannt? Dann können Patienten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, welche Alternativen infrage kommen. Denn: Hat jemand schon einmal allergisch auf ein Kontrastmittel reagiert, ist möglicherweise trotzdem ein anderes Kontrastmittel möglich.

MRT-Gerät: Aufbau und Technik

Ein Magnetresonanztomograph besteht aus einem röhrenförmigen Gerät mit einem starken Magneten und einem beweglichen Untersuchungstisch.
Schematischer Aufbau eines Magnetresonanztomographen. Grafik: Jessica Sermond © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Aufbau des MRT-Gerätes: Der Magnetresonanztomograph ist ein röhrenförmiges Gerät mit einem starken Magneten in der Wand der Röhre. Der Untersuchungstisch, auf dem die Patientin oder der Patient während der Untersuchung liegt, ist beweglich. An einem Computer außerhalb des Untersuchungsraumes lässt sich das MRT-Gerät steuern und einstellen. Zudem verarbeitet der Computer die gemessenen Signale.

  • Die fertige MRT-Aufnahme bezeichnet man als Magnetresonanztomogramm oder auch Kernspintomogramm.

MRT– Nicht immer eine enge Röhre: Neuere MRT-Bauformen bestehen inzwischen oft nicht mehr aus einer langen, geschlossene Röhre. Dazu zählen beispielsweise das "offene MRT" oder offene Sitz-MRT-Systeme. Sie eignen sich beispielsweise für Patientinnen und Patienten mit Platzangst oder starkem Übergewicht. Das sollten Patienten zu den neueren MRT-Bauformen wissen:

  • Manche dieser Systeme haben weniger leistungsstarke Magneten als die "klassischen" MRT-Systeme.
  • Wenn die Geräte weniger leistungsstark sind, können sie möglicherweise nicht jede Fragestellung aussagekräftig beantworten. Das sollten Patienten mit den beteiligten Ärzten besprechen.
  • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen nicht in allen Fällen die Kosten für eine Untersuchung mit einem offenen MRT.
  • Die neueren Systeme sind nicht überall verfügbar.
Signale: Was misst eine MRT?

Als Bestandteil von Wasser und anderen chemischen Verbindungen, kommt Wasserstoff in fast allen Strukturen im Körper vor.
Bei einer MRT-Untersuchung werden die Signale von den Wasserstoffkernen gemessen.

Technik hinter der Untersuchung: Das MRT-Gerät erzeugt während der Untersuchung Radiowellen und ein Magnetfeld, dessen Stärke stufenweise zunimmt. Darauf reagieren die Wasserstoffkerne, die in den verschiedenen Geweben des Körpers in unterschiedlich großen Mengen vorhanden sind. Solche unterschiedlichen Signale kann das MRT-Gerät messen und schickt sie an einen Computer. Der Computer verarbeitet die Signale und erstellt daraus ein Schichtbild: Je nach Wasserstoffgehalt erscheinen Gewebe daher unterschiedlich hell (viel Wasserstoff) oder dunkel (wenig Wasserstoff).



Was ist so "speziell" an diesen MRT-Verfahren?

Sie liefern im Vergleich zur "normalen" MRT-Untersuchung zusätzliche Informationen, etwa über die Struktur und die Funktion eines Gewebes. Zudem können sie dabei helfen gesundes und krankes Gewebe deutlicher zu unterscheiden.

Spezielle MRT-Verfahren: Es gibt spezielle MRT-Verfahren, die dabei unterstützen, einen Krebsverdacht abzuklären oder die besonders gute Hinweise über das Therapieansprechen geben. Einige solcher MRT-Verfahren gehören schon zur gängigen Praxis, andere sind jedoch noch Gegenstand der Forschung. Daher erhalten Patienten solche MRT-Untersuchungen oftmals nur im Rahmen von klinischen Studien.

Zu den speziellen MRT-Verfahren zählen beispielsweise:

  • die diffusionsgewichtete Magnetresonanztomographie (DW-MRT),
  • die dynamische kontrastmittelverstärkte Magnetresonanztomographie (DCE),
  • die multiparametrische Magnetresonanztomographie" (mpMRT)


Wichtig zu wissen

Bei Menschen ohne Beschwerden ist eine MRT des ganzen Körpers bisher keine sinnvolle Untersuchung zur gezielten Früherkennung von Tumoren. Noch fehlen weitere Daten aus hochwertigen Studien, die einen Nutzen bekräftigen.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) spielt eine immer größere Rolle in der Tumordiagnostik und bei den Verlaufskontrollen von Krebserkrankungen, denn:

  • Sie liefert detailreiche Aufnahmen.
  • Verschiedene Gewebe lassen sich gut voneinander abgrenzen.
  • Eine MRT ist für Patienten nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden.
Nicht immer ein Ausschlusskriterium

Anhand der Herstellerangaben können Ärzte überprüfen, ob Patienten mit medizinischen Implantaten oder implantierten Geräten trotzdem eine MRT-Untersuchung erhalten können.

Wann sollten Patienten keine MRT erhalten?

  • Bei bestimmten medizinischen Implantaten oder Geräten im Körper wie Herzschrittmachern, Prothesen oder Defibrillatoren.
  • Wenn metallischen Fremdkörper wie etwa Metallsplitter vorhanden sind und sie in der Nähe von wichtigen Organen oder Nerven liegen.
  • Bei Frauen ist eine MRT-Untersuchung in den ersten 3 Monaten einer Schwangerschaft – wenn möglich – zu vermeiden.

Welche Tumoren lassen sich gut mithilfe einer MRT erkennen?

Nicht-knöcherne Strukturen des Körpers, wie die inneren Organe, Gehirn und Rückenmark, das Bindegewebe und die Muskeln sind mit einer MRT-Untersuchung besonders gut zu erkennen. Knochen lassen sich vergleichsweise schlechter mithilfe einer Magnetresonanztomographie beurteilen.

Zur Diagnostik oder bei Verlaufskontrollen setzten Ärzte beispielsweise bei nachfolgenden Tumoren eine MRT ein:

  • Hirntumoren
  • Prostatakrebs
  • Gebärmutterkörperkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ab welcher Größe Tumoren mithilfe einer MRT-Untersuchung erkannt werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von:

  • dem untersuchten Organ
  • der Stärke des Magnetfeldes
  • dem Einsatz eines Kontrastmittels
  • dem Wasserstoffgehalt im Tumorgewebe und dem umgebenden Gewebe

Manchmal setzen Ärzte spezielle MRT-Verfahren ein, um noch bessere Ergebnisse bei der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Tumoren zu erzielen.

Bisher sind für Krebspatientinnen und Krebspatienten keine Langzeitnebenwirkungen durch das starke Magnetfeld oder die hochfrequenten Radiowellen bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) bekannt.

Eine MRT ist zwar nicht mit einer Strahlenbelastung verbunden wie etwa eine Computertomographie oder eine Röntgenuntersuchung, trotzdem ist in bestimmten Situationen Vorsicht angebracht:

  • Leitende Farbpigmente aus Tätowierungen oder Permanent-Makeup können sich erwärmen oder Hautreizungen verursachen.
  • Metallische Implantate oder Geräte wie beispielsweise Prothesen können je nach Material Bildstörungen verursachen, sich erwärmen oder verrutschen. Bestimmte Herzschrittmacher oder implantierte Defibrillatoren können durch das Magnetfeld möglicherweise in ihrer Funktion eingeschränkt werden.
  • Fremdkörper aus Metall wie beispielsweise Metallsplitter einer Schussverletzung oder eines Unfalls können naheliegende Gefäße oder Nerven verletzen.
  • Der Einsatz von Kontrastmitteln kann unter Umständen mit Nebenwirkungen verbunden sein.
Zum Weiterlesen

Mehr zum Thema Elektrosmog

Gesundheitsschäden durch "Elektrosmog"? Wie Stromleitungen oder elektrische Geräte erzeugt eine MRT-Untersuchung ebenfalls elektromagnetische Felder. Laut bisheriger Studien sind solche kurzzeitigen elektromagnetischen Felder aber nicht gesundheitsschädlich. Wie sie sich auf den menschlichen Körper auswirken, untersuchen Forscher weiterhin.

Sind elektromagnetische Felder der MRT während der Schwangerschaft schädlich? Bisher konnten Forscher in Studien keine schädliche Wirkung von Radiowellen auf ungeborenes Baby nachweisen. Ein Risiko lässt sich jedoch nicht ganz ausschließen. Daher erhalten Frauen in der Regel in den ersten 3 Monate einer Schwangerschaft nur in dringenden Ausnahmefällen eine MRT-Untersuchung.

  • Wichtig zu wissen: Auch bei Verdacht auf Krebs ist abzuwägen, ob es risikoärmerer Verfahren als eine MRT gibt. Alternativ kann eine schwangere Frau etwa eine Ultraschall-Untersuchung erhalten.

Können Kontrastmittel Nebenwirkungen haben?

Was ist Gadolinium?

Gadolinium ist ein Metall. In Kontrastmitteln kommt es immer als Verbindung vor, also gebunden an eine ungiftige Trägersubstanz.

Wichtig zu wissen: Nur für sich alleingenommen ist Gadolinium giftig.

Die meisten Patienten bekommen Gadolinium-haltige Kontrastmittel und vertragen sie auch gut. Für manche Menschen kommen Gadolinium-haltige Kontrastmittel aber aus medizinischen Gründen nicht infrage.

Sind Kontrastmittel während der Schwangerschaft schädlich? Gadolinium-haltige Kontrastmittel können sehr wahrscheinlich über die Plazenta der Mutter auf das Kind übergehen. Bisher konnten aber keine langfristigen Nebenwirkungen für ein Kind im Mutterleib nachgewiesen werden, ein Risiko lässt sich jedoch nicht ausschließen.

Wichtig für Sie

Wenn Sie nach oder während der MRT-Untersuchung Beschwerden bemerken, sollten Sie das medizinische Personal direkt darauf hinweisen.
Treten Beschwerden nach der Untersuchung zu Hause auf, sollten Sie sich an einen Arzt wenden.

Selten gibt es direkt nach der Kontrastmittelgabe leichte Nebenwirkungen, die oft von alleine abklingen. Dazu zählen:

  • ein kurzanhaltendes Wärmegefühl
  • Kribbeln
  • Hautreizungen
  • vorübergehendes Unwohlsein

Schwere Nebenwirkungen durch Kontrastmittel sind sehr selten

Trotzdem klärt die Ärztin oder der Arzt im Aufklärungsgespräch über mögliche schwere Nebenwirkungen durch Gadolinium-haltige Kontrastmittel auf. Dazu gehören etwa Allergien und Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe der Kontrastmittel.

Häufiger bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion: Eine spezielle Gruppe von Kontrastmitteln – sogenannte lineare Gadolinium-haltige Kontrastmittel – kann sehr selten eine sogenannte nephrogene systemische Fibrose verursachen.

  • Bei einer nephrogenen systemischen Fibrose vermehrt sich das Bindegewebe in Haut, Muskulatur und den inneren Organen. Dadurch verhärten und verdicken sich die betroffenen Strukturen. Das kann unter anderem Muskelschwäche, Gelenkschmerzen oder Gelenkversteifungen verursachen.

Aktueller Stand zum Risiko durch Gadolinium

Es gibt unterschiedliche Gruppen Gadolinium-haltiger Kontrastmittel: die sogenannten makrozyklischen und die linearen Gadolinium-haltigen Kontrastmittel.

Laut Berichten kann das in dem Kontrastmittel enthaltene Gadolinium in geringen Mengen freigesetzt werden und dann im Gehirn ablagern. Dieses Risiko scheint vor allem bei den linearen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln zu bestehen.

So bewertet die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Risiko: Bisher sind keine Gesundheitsschäden durch lineare Gadolinium-haltige Kontrastmittel bekannt. Trotzdem hat die EMA vorsichtshalber ein Ruhen der Zulassung empfohlen. Deswegen werden bestimmte lineare Gadolinium-haltige Kontrastmittel derzeit nicht mehr verwendet.





Zum Weiterlesen

Die Deutschen Röntgengesellschaft bietet auf ihrer Internetseite aktuelle und weiterführende Informationen zur MRT:

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert auf seiner Internetseite zur MRT und zur Wirkung elektromagnetischer Felder.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) veröffentlicht sogenannte Rote-Hand-Briefe und Risikobewertungsverfahren auf seiner Internetseite. In der Suche finden Sie mit dem Stichwort "Gadolinium" Informationen zum Thema, die der Aktualität nach abnehmend geordnet sind.

Die Cochrane Collaboration bietet nach Eingabe in der Suchfunktion zum Stichwort "MRI" oder "MRT" zum Stellenwert der MRT bei einigen besonderen Fragestellungen sogenannte freizugängliche Cochrane Reviews. Das sind evidenzbasierte Zusammenstellungen und Auswertungen der aktuellen Literatur.

Leitlinien

Leitlinienprogramm Onkologie: Für Fachleute bieten aktuelle Leitlinien der Krebsmedizin Anhaltspunkte zum Stellenwert der Magnetresonanztomographie in der Krebsdiagnostik.

Literatur (Auswahl)

Callaghan MF, Negus C, Leff AP, Creasey M, Burns S, Glensman J, Bradbury D, Williams E, Weiskopf N (2019). Safety of Tattoos in Persons Undergoing MRI. N Engl J Med. 380(5):495-496. doi: 10.1056/NEJMc1811197.

Behzadi AH, Zhao Y, Farooq Z, Prince MR (2018). Immediate Allergic Reactions to Gadolinium-based Contrast Agents: A Systematic Review and Meta-Analysis. Radiology. 2018 Feb;286(2):471-482. doi: 10.1148/radiol.2017162740.

Petralia G, Padhani AR (2018). Whole-Body Magnetic Resonance Imaging in Oncology: Uses and Indications. Magn Reson Imaging Clin N Am. 26(4):495-507. doi: 10.1016/j.mric.2018.06.003.

Nazarian S, Hansford R, Rahsepar AA, Weltin V, McVeigh D, Ipek EG, Kwan A, Berger RD, Calkins H, Lardo Ac et al. (2017). Safety of Magnetic Resonance Imaging in Patients with Cardiac Devices. N Engl J Med. 377(26):2555-2564. doi: 10.1056/NEJMoa1604267.

Backens, M. Grundlagen der MR-Spektroskopie. Radiologe 50, 767–774 (2010). https://doi.org/10.1007/s00117-009-1950-8

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Erstellt: 15.04.2021

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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