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Hodenkrebs betrifft auch Fußballprofis

Die Hodenkrebserkrankungen einiger Profi-Fußballspieler zeigen, dass Männer bereits in jungen Jahren Krebs bekommen können. Ein Zusammenhang von Hodenkrebs und Leistungssport ist hingegen nicht belegt.

Fußballspieler beim Fußballspielen
Wissenschaftler sehen keinen eindeutigen Hinweis für ein erhöhtes Hodenkrebsrisiko bei Leistungssportlern. © SeppH, Pixabay

Medienberichten zufolge sind kürzlich mehrere Fußballprofis an einem Tumor im Hoden erkrankt. Sie gehören damit zu jährlich schätzungsweise 4.100 Männern in Deutschland, die die Diagnose Hodenkrebs erhalten.

Verglichen mit über 500.000 Krebsneuerkrankungen im Jahr in Deutschland betrifft Hodenkrebs relativ wenige Menschen. Bei jungen Männern im Alter zwischen 20 und 44 Jahren ist Hodenkrebs jedoch die häufigste Krebserkrankung.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht ungewöhnlich, dass auch der ein oder andere Profi-Fußballer und Leistungssportler unter den Erkrankten ist. Ein Zusammenhang zwischen Leistungssport und Hodenkrebs konnte hingegen bislang wissenschaftlich nicht belegt werden.

Studien zu Leistungssport und Hodenkrebs

Im Jahr 2018 haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine systematische Übersichtsarbeit veröffentlicht. Sie geht der Frage nach, ob Sport das Hodenkrebsrisiko beeinflusst. Die Arbeit fasst mehrere Studien zum Thema zusammen. Das Ergebnis: Bei einem Teil der Studien schützt Sport sogar vor Hodenkrebs, bei anderen ist ein leicht erhöhtes Hodenkrebsrisiko zu erkennen. Alles in allem sehen die Wissenschaftler derzeit aber keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass Sport das Hodenkrebsrisiko steigert.

Was jeder Mann tun kann

Ob Leistungssportler oder nicht, Fachleute empfehlen jungen Männern, sich regelmäßig selbst zu untersuchen. Durch das Abtasten der Hoden, zum Beispiel beim Duschen, lassen sich Veränderungen frühzeitig erkennen. Eine Anleitung zur Selbstuntersuchung gibt die Deutsche Gesellschaft für Urologie.

Eine regelmäßige, ärztliche Früherkennungsuntersuchung empfehlen Expertinnen und Experten hingegen nicht für gesunde junge Männer.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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