Schematische, anatomische Darstellung einer Lunge mit leuchtendem Tumor

Lungenkrebs: Behandlungsmöglichkeiten und Nebenwirkungen

Aktualisiert am:

  • Für Patientinnen oder Patienten mit Lungenkrebs können folgende Behandlungen infrage kommen: Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, zielgerichtete Therapie und Immuntherapie.
  • Tumor-Typ, Stadium und die Eigenschaften des Tumors sind für die Wahl der Behandlung wichtig. Ärztinnen und Ärzte entscheiden zusammen mit den Betroffenen über die bestmögliche Therapie für die individuelle Erkrankungssituation. 
  • Auch belastende Symptome sind behandelbar. Sie zu lindern kann die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten verbessern.

Hinweis

In diesem Text stellen wir die einzelnen Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenkrebs vor. In welchem Erkrankungsstadium welche Therapien zum Einsatz kommen, erfahren Sie in den Texten Therapie von nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Therapie von kleinzelligem Lungenkrebs.

Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs sollten sich in einem Zentrum behandeln lassen, in dem Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten: Fachärzte für Lungenheilkunde (Pneumologie), Thoraxchirurgie, Onkologie und Strahlentherapie sollten vertreten sein.

Krankenhäuser, die besonders viel Erfahrung bei der Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs haben, können sich dies durch eine Zertifizierung bestätigen lassen. Die Deutsche Krebsgesellschaft prüft dabei regelmäßig die Einhaltung bestimmter fachlicher Anforderungen.

  • Die Adressen der zertifizierten Lungenkrebs-Zentren finden Sie auf der Internetseite OncoMAP. Dafür müssen Sie in dem Auswahlmenü "Tumore" die Kategorie "Lunge" auswählen.

Daneben gibt es auch die zertifizierten Thoraxzentren der Deutschen Gesellschaft für Thoraxchirurgie (DGT), die das unabhängige Institut Doc-Cert AG zertifiziert.

Für die ambulante Betreuung von Betroffenen gibt es 2 Möglichkeiten:

  • Kliniken, die auch ambulante Diagnostik und Therapie durchführen.
  • Arztpraxen mit onkologisch geschultem Personal. Das sind meistens Facharztpraxen für Innere Medizin mit Schwerpunkt Onkologie oder Facharztpraxen für Lungenheilkunde (Pneumologie).

Fragen an die Ärzte: Was müssen Sie wissen?

Ein Patient mit Lungenkrebs und seine Angehörige im Gespräch mit zwei Ärzten.
Im Arztgespräch kann man seine Fragen und Sorgen klären [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Die Behandlung planen Ärzte und Betroffene gemeinsam. Möchten Sie als Patientin oder Patient bei der Wahl der Therapie mitentscheiden, dann benötigen Sie ausführliche Informationen. Aber auch wenn Sie die Entscheidung den Ärzten überlassen möchten, helfen Informationen Ihnen einzuschätzen, mit welchen Krankheits- und Therapiefolgen Sie rechnen müssen.

Die folgenden Fragen sollen Ihnen die Vorbereitung auf das Gespräch mit Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten erleichtern:

  • Wie groß ist die Chance, dass die Behandlung bei mir wirkt?
  • Brauche ich neben der vorgeschlagenen Behandlung noch zusätzliche Therapien?
  • Mit welchen Nebenwirkungen und Einschränkungen muss ich bei der vorgeschlagenen Behandlung rechnen?
  • Gibt es eine andere Behandlungsmöglichkeit, die weniger belastend und ähnlich wirksam ist?
  • Was ist, wenn ich mich nicht behandeln lasse?
  • Was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn ich Symptome wie Schmerzen oder Atemnot bekomme?
  • Was kann ich selbst tun, um den Behandlungserfolg zu unterstützen?
  • Gibt es weitere Unterstützungsmöglichkeiten, die ich in Anspruch nehmen kann?

Zögern Sie auch nicht, Fragen zu Ihren persönlichen Befürchtungen und Ängsten zu stellen. Lassen Sie sich nach Möglichkeit von Angehörigen oder Freunden zum Arztgespräch begleiten: So verhindern Sie, Details in der Aufregung zu überhören. Und Sie können sich hinterher über das Gespräch austauschen.

Eine Operation ist vor allem bei Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs in frühen Stadien (I und II) die wichtigste therapeutische Maßnahme.

Voraussetzung für eine OP

Voraussetzung für eine Operation ist, dass der Allgemeinzustand und die Lungenfunktion der Betroffenen gut sind. Das prüft die Ärztin oder der Arzt vorab gründlich.

Oft wird die Operation auch mit anderen Therapien kombiniert. 

  • Zum Beispiel kann bei manchen Patienten ab Stadium II vor der Operation eine Kombination aus Chemotherapie und Immuntherapie infrage kommen. In manchen Fällen kann die Immuntherapie im Anschluss an die OP weitergeführt werden.
  • Ab Stadium II wird die OP auch oft mit einer anschließenden Chemotherapie kombiniert. Je nach Situation kann sich an die Chemotherapie dann noch eine zielgerichtete Therapie oder eine Immuntherapie anschließen. 
  • In manchen Situationen ist eine zielgerichtete Therapie auch ohne vorherige Chemotherapie möglich.

Ziel der Kombination aus OP und systemischer Therapie ist es, den Tumor vollständig zu entfernen, das Rückfallrisiko zu senken und die Patientin oder den Patienten zu heilen.

Eine OP kommt bei Patientinnen und Patienten dann nicht mehr infrage, wenn der Krebs schon weit fortgeschritten ist: Also in benachbarte Organe eingewachsen ist, bei ausgedehntem Lymphknotenbefall oder bei Fernmetastasen (Absiedlungen des Tumors in andere Organe).

Patientinnen und Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs werden selten operiert, da dieser Krebs bereits früh anfängt zu streuen und Metastasen zu bilden. Ist der Tumor noch klein und hat noch keine Lymphknoten oder Organe befallen? Dann ist eventuell eine Operation möglich. Sie wird aber stets mit einer Chemotherapie kombiniert.

Wie wird Lungenkrebs operiert?

Anatomie der Lunge mit Darstellung des linken und rechten Lungenflügels, des oberen Lungenlappens, des unteren Lungenlappens, der Bronchien, der Luftröhre und der Lymphknoten.
Anatomie und Sitz der Lunge
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; erstellt mit BioRender.com

Die Operation findet in Vollnarkose statt und kann je nach Umfang des Eingriffs mehrere Stunden dauern. Danach bleiben die Patienten noch eine gewisse Zeit auf der Intensivstation. Anschließend werden sie auf die Normalstation verlegt. Genaueres zum zeitlichen Ablauf können nur die behandelnden Ärzte sagen.

Der Umfang der Operation richtet sich nach Größe und Sitz des Tumors. Doch Ärzte können bei vielen Betroffenen erst während des Eingriffs feststellen, wie ausgedehnt sie operieren müssen.

In frühen Erkrankungsstadien entfernen Ärzte in der Regel den befallenen Lungenlappen und die damit verbundenen Lymphknoten (Lobektomie).

Manchmal kommt eine Lobektomie nicht infrage. Dann weicht die Chirurgin oder Chirurg auf ein anderes Verfahren aus.

  • Ist eine Lobektomie wegen Begleiterkrankungen oder eingeschränkter Lungenfunktion nicht möglich: Dann entfernen die Ärzte möglichst eine Untereinheit des Lungenlappens (Segmentresektion). Im Stadium I kann alternativ auch eine Bestrahlung in Frage kommen.
  • Ist der Tumor sehr klein und liegt er im Randbereich der Lunge: Dann können Ärzte in manchen Situationen auch nur den vom Tumor betroffenen Abschnitt entfernen (Keilresektion). Hier besteht allerdings das Risiko, dass Tumorzellen in der Lunge verbleiben und zu einem Rückfall führen.

Gut zu wissen

Die Chirurgin oder der Chirurg entfernt auch immer gesundes Gewebe um den Tumor herum. Das soll sicherstellen, dass auch die Tumoranteile entfernt werden, die für das bloße Auge unsichtbar sind.

Bei Betroffenen mit großen und / oder zentral sitzenden Tumoren kann es nötig sein, mehr Gewebe zu entnehmen, zum Beispiel einen gesamten Lungenflügel (Pneumonektomie oder auch Pneumektomie) oder auch einen Teil der Brustwand.

Ein solcher Eingriff geht mit einem erhöhten Risiko einher: Wird ein gesamter Lungenflügel entfernt, sterben statistisch gesehen mehr Menschen als bei der Entfernung eines Lungenlappens. Außerdem sind viele Betroffene nach einer Pneumektomie körperlich deutlich weniger leistungsfähig als vorher: Der verbleibende Lungenflügel braucht einige Monate, um sich an die zusätzliche Atemarbeit zu gewöhnen.

Falls irgend möglich, vermeiden es Ärzte deshalb, einen ganzen Lungenflügel herauszunehmen. Stattdessen versuchen sie, so viel Lungengewebe wie möglich zu erhalten.

Vorbereitung auf eine Operation

Zur Vorbereitung untersuchen Ärzte den allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen gründlich. So prüfen sie, ob eine schlechte Lungenfunktion oder andere Erkrankungen gegen eine Operation sprechen.

Was können Betroffene selbst tun? Wer raucht, sollte spätestens jetzt aufhören – das senkt die Rate an Komplikationen durch die Operation oder andere Krebstherapien.

Das Behandlungsteam kann weitere Tipps und Hinweise geben, wie sich Patientinnen und Patienten auf die Operation vorbereiten können.

Mögliche Nebenwirkungen

Direkt nach der OP kann sich Luft oder Wundsekret im Brustraum ansammeln. Deshalb punktiert die Ärztin oder der Arzt den Brustraum von außen und leitet die Luft oder die Flüssigkeit ab. Das hilft der Lunge, sich wieder zu entfalten. Manche Betroffene brauchen in der ersten Zeit nach der Operation Hilfe beim Atmen durch ein Beatmungsgerät.

Die Lunge braucht Zeit, um sich zu erholen. Durch die Entfernung von Lungengewebe wird die Fläche kleiner, an der der Gasaustausch stattfindet. Manche Betroffene haben anfangs das Gefühl zu wenig Luft zu bekommen. Das Atmen fällt schwerer.

Eine ansonsten gesunde, wenig vorgeschädigte Lunge hat eine Leistungsreserve. Daher kann sie den Eingriff innerhalb einiger Wochen oder Monate bis zu einem gewissen Grad ausgleichen. Der verbleibende Teil der Lunge dehnt sich dazu etwas aus. Die behandelnden Ärzte können einschätzen, ob und in welchem Maße mit Einschränkungen zu rechnen ist.

Bei Menschen, die rauchen oder eine chronische Lungenerkrankung haben, sieht das anders aus. Ihre Lunge ist vorgeschädigt und kann dadurch eingeschränkte Funktionsreserven haben. Bereits eine Narkose birgt ein erhöhtes Risiko. Zudem sind diese Patienten stärker gefährdet durch Komplikationen wie Infektionen und Blutungen. Es ist möglich, dass das Risiko für eine schwere Belastung oder Einschränkung so hoch ist, dass eine Operation nicht infrage kommt. Dann muss eine andere Therapie gewählt werden.

Bei der Regeneration hilft zum Beispiel eine Atemtherapie. Damit können Betroffene die Leistungsfähigkeit ihrer Lunge wieder trainieren. Viele Patientinnen und Patienten lernen die ersten Übungen dazu bereits im Krankenhaus von einem Therapeuten oder einer Therapeutin.

Ein Mann bekommt eine Chemotherapie, eine Krankenschwester spricht mit ihm.
Die meisten Betroffenen erhalten die Chemotherapie über eine Infusion [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Bei Lungenkrebs kommt eine Chemo in verschiedenen Erkrankungssituationen infrage:

  • um die Ausgangslage vor der Operation zu verbessern (neoadjuvante Chemotherapie). Sie kann auch mit einer Immuntherapie kombiniert werden.
  • als ergänzende Behandlung nach einer Operation, um verbliebene Tumorzellen zu zerstören (adjuvante Chemotherapie)
  • bei lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Tumoren in Kombination mit einer Strahlentherapie (Radiochemotherapie), in Kombination mit einer Antikörper- oder Immuntherapie (Chemo-Immuntherapie) oder als alleinige Therapie, um tumorbedingte Beschwerden zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Wie kann man sich auf eine Chemotherapie vorbereiten?

Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs sollten möglichst nicht rauchen. Tabakrauch beeinflusst die Verstoffwechselung von vielen Substanzen. Das kann dazu führen, dass eine Chemotherapie bei Raucherinnen und Rauchern nicht so gut anschlägt wie bei Nichtrauchern. In den meisten Studien haben Forschende außerdem festgestellt: Lungenkrebserkrankte, die vor Beginn der Behandlung aufhören zu rauchen, haben eine bessere Prognose.

Die behandelnden Ärzte können in einem persönlichen Gespräch dazu informieren und beraten, welche Hilfsangebote es für einen Rauchstopp gibt.

Was passiert bei einer Chemotherapie?

Die meisten Betroffenen erhalten die Medikamente über eine Infusion in eine Vene. Dadurch verteilen sich die Wirkstoffe über den Blutkreislauf im ganzen Körper. So können sie auch auf Krebszellen wirken, die weit entfernt vom ursprünglichen Tumor sind.

Wozu ein Port?

Ist absehbar, dass man mehrere Zyklen einer Chemotherapie bekommen wird, kann man sich einen Port unter die Haut einsetzen lassen. Die Medikamente gelangen über den Port direkt in eine große Vene. Das verringert die Gefahr einer Reizung der Blutgefäße. Außerdem erleichtert der Port das Legen der Infusion, da die Nadel nur die Haut über dem Port punktiert.

Die Betroffenen bekommen einen Wirkstoff oder eine Wirkstoffkombination nach einem Therapieplan, der auf sie zugeschnitten ist. Der Therapieplan sieht auch Pausen zwischen den einzelnen Behandlungszyklen vor. So kann der Körper sich zwischendurch erholen.

Übliche Zytostatika bei Lungenkrebs sind beispielsweise Platinverbindungen wie Cisplatin und Carboplatin, Taxane wie Paclitaxel, Antimetabolite wie Gemcitabin oder der Topoisomerasehemmer Etoposid.

Stationär oder ambulant?

Bei guter körperlicher Verfassung können Betroffene die Infusion in der Ambulanz einer spezialisierten Klinik oder in einer spezialisierten Facharztpraxis durchführen lassen. Danach können sie wieder nach Hause gehen.

Mögliche Nebenwirkungen

Alle für die Chemotherapie eingesetzten Medikamente greifen auch gesunde Zellen an. Die Nebenwirkungen machen sich besonders dort bemerkbar, wo sich gesunde Zellen schnell teilen: im Mund, im Verdauungstrakt, im Intimbereich, bei der Blutbildung oder an Haaren und Nägeln.

Zum Weiterlesen

Mehr zu den Nebenwirkungen einer Chemo und wie man sie lindern kann finden Sie auf der Seite Chemotherapie-Medikamente: Wirkstoffe und Nebenwirkungen.

Patientinnen und Patienten mit nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und einem örtlich begrenzten Tumor erhalten eine Strahlentherapie, wenn eine Operation nicht infrage kommt.

Hat sich der Tumor schon weiter ausgebreitet? Dann ist auch eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie, eine sogenannte Radiochemotherapie, möglich.

Patientinnen und Patienten mit kleinzelligem Lungenkrebs bekommen eine Bestrahlung des Tumors normalerweise ebenfalls zusammen mit einer Chemotherapie, wenn eine Operation nicht möglich ist. Da das kleinzellige Lungenkarzinom oft Metastasen im Gehirn bildet, bestrahlen Ärzte häufig schon vorsorglich den Kopf von Betroffenen. In manchen Situationen wird auch der Mittelfellraum in der Brusthöhle (Mediastinum) bestrahlt.

Bestrahlungstechniken

Für die Strahlentherapie von Lungenkrebs gibt es verschiedene Behandlungsschemata. Ärzte passen sie an die Situation der oder des Betroffenen an.

Bei allen gilt: Die gesamte Strahlendosis erhält die Patientin oder der Patient nicht auf einmal, sondern sie wird aufgeteilt. Das bezeichnen Fachleute als "Fraktionierung". Wie viele Einzelbestrahlungen notwendig sind, hängt von der persönlichen Krankheitssituation ab.

Konventionelle Fraktionierung: Betroffene werden in festen Zyklen bestrahlt, zwischen denen Pausen liegen. Ein mögliches Beispiel für einen solchen Zyklus: 5 Tage hintereinander findet jeweils eine Bestrahlung täglich statt. Dann folgen 2 Tage Pause bis zum Beginn des nächsten Zyklus. Das wird so lange wiederholt, bis die notwendige Gesamt-Strahlendosis erreicht ist.

Hyperfraktionierte, akzelerierte Strahlentherapie: Hierbei bestrahlen Ärzte den Tumor häufiger und in kürzeren Abständen als bei der konventionellen Fraktionierung. Die Einzeldosis ist aber geringer. Durch die geringere Einzeldosis kann sich das gesunde Gewebe leichter erholen, das Krebsgewebe jedoch nicht. Zwischen den Einzelbestrahlungen liegt eine Pause von mindestens 6 Stunden.

Stereotaktische Bestrahlung: Der Tumor wird aus mehreren Richtungen mit jeweils kleinen Dosen bestrahlt. Die Gesamtdosis, die im Tumor ankommt, setzt sich aus den vielen Einzeldosen zusammen. Der Vorteil hierbei: Zwar wird insgesamt mehr gesundes Gewebe mit bestrahlt. Dieses bekommt aber jeweils nur eine kleine Strahlendosis ab. Da nur in einem kleinen Bereich eine ausreichend hohe Strahlendosis erreicht wird, ist diese Bestrahlungstechnik nicht in jeder Situation sinnvoll.

Wie kann man sich auf eine Bestrahlung vorbereiten?

Wichtig

Besprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, was Sie bei einer Bestrahlung beachten müssen.

Erhalten Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs eine Strahlentherapie oder Strahlen-Chemotherapie, sollten sie möglichst nicht rauchen oder mit dem Rauchen aufhören. Das verbessert die Prognose. Außerdem haben Raucherinnen und Raucher häufiger Komplikationen als Nichtraucher und vertragen die Bestrahlung schlechter.

Man sollte außerdem auf hochprozentigen Alkohol und auf scharfe oder sehr saure Speisen zu verzichten. All dies kann bei einer Bestrahlung des Mediastinums die dort gelegene Speiseröhrenschleimhaut zusätzlich reizen.

Was passiert bei einer Strahlentherapie?

Bei der Strahlentherapie wird energiereiche Strahlung zielgenau auf den Tumor gerichtet. Diese Strahlung soll die Krebszellen so schädigen, dass sie langsamer wachsen oder absterben.

Die Bestrahlung von außen (perkutane Therapie) erhalten die meisten Betroffenen ambulant. Die Patientin oder der Patient liegt dabei auf einer Liege. Da die Bestrahlung möglichst nur das kranke Gewebe treffen soll, dürfen sich Patientinnen und Patienten während der Bestrahlung nicht bewegen. Je nach Situation kommen dafür spezielle Lagerungssysteme infrage.
Die eigentliche Bestrahlung dauert nur wenige Sekunden. Zusammen mit der Vorbereitungszeit sollten Betroffene mit 20 bis 90 Minuten je Behandlung rechnen.

Linearbeschleuniger mit IMRT-Vorrichtung
Bild von einem Linearbeschleuniger zur Bestrahlung von Krebs.
Bild: © VILevi, Thinkstockphotos.de

Von innen kann der Tumor bestrahlt werden, wenn er die Atemwege verengt und das Atmen erschwert. Eine solche Bestrahlung heißt Brachytherapie. Dafür verkleinern Ärzte den Tumor in der Regel zunächst mit einem Laser. Anschließend führen sie eine radioaktive Strahlenquelle in die Luftwege ein und bringen sie direkt neben den Tumor. Manchmal wird die Brachytherapie auch mit einer Strahlentherapie von außen kombiniert.

Patientinnen und Patienten müssen für diesen Eingriff fast immer ins Krankenhaus und bekommen eine Narkose. Meist reicht eine Behandlung.

Mögliche Nebenwirkungen

Je nach Sitz und Größe des Tumors können benachbarte Organe mitbestrahlt werden. Das kann zum Beispiel zu einer Reizung der Speiseröhre führen. Auch die Haut im Strahlungsfeld kann Reaktionen zeigen. Je nach Strahlendosis kann sie wie bei einem leichten Sonnenbrand reagieren oder wie bei einer Verbrennung.

Zum Weiterlesen

Welche Behandlungsfolgen noch auftreten können und was dagegen hilft, lesen Sie im Text Strahlentherapie: Anwendungsbeispiele und mögliche Nebenwirkungen.

Eine zielgerichtete Therapie greift die Krebszellen direkt an. Sie zielt beispielsweise auf biologische Mechanismen, die das Zellwachstum steuern. Eine zielgerichtete Therapie wirkt allerdings nur, wenn die Krebszellen eine passende genetische Veränderung tragen. Dann haben sie Angriffspunkte für das jeweilige zielgerichtete Medikament. Das ist nicht bei allen Betroffenen der Fall.

Die Palette zielgerichteter Wirkstoffe gegen Lungenkrebs ist inzwischen sehr groß und steigt stetig weiter an.

Beispiele:

  • Es gibt sogenannte EGFR-Hemmer, die wachstumsfördernde Signalwege in der Zelle hemmen. Sie haben Namen wie Osimertinib, Afatinib, Gefitinib oder Erlotinib.
  • Es gibt Antikörper wie Bevacizumab oder Ramucirumab. Sie stören die Neubildung von Blutgefäßen und damit die Versorgung des Tumors.
  • Daneben gibt es noch viele weitere Wirkstoffklassen, die unterschiedliche Ziele in den Krebszellen ansteuern.

Fragen Sie uns!

Sie wollen wissen, welche Wirkstoffe wann in Frage kommen? Unsere Ärztinnen und Ärzte geben Ihnen gerne Hintergrundinformationen dazu:

Wichtig zu wissen

Untersuchen Ärztinnen und Ärzte Lungenkrebs, prüfen sie im Labor, ob die Tumorzellen molekularbiologische Merkmale haben, die für die Therapie wichtig sind.

Eine Immuntherapie hilft dem Immunsystem, Krebszellen besser zu erkennen und zu bekämpfen. Auch bei den Immuntherapien gibt es Hinweise darauf, dass sie besser wirken, wenn spezielle Angriffspunkte vorhanden sind. Häufig eingesetzte Wirkstoffe sind beispielsweise die Immun-Checkpoint-Hemmer Pembrolizumab, Durvalumab, Cemiplimab oder Atezolizumab.

Wie laufen die Therapien ab? Zielgerichtete Therapien erhalten Betroffene in der Regel als Tabletten, die sie täglich einnehmen müssen. Antikörper zur Krebstherapie, darunter auch die Immun-Checkpoint-Hemmer, werden hingegen regelmäßig als Infusion im Abstand von 2 oder mehr Wochen verabreicht.

Wann kommen zielgerichtete Therapien und Immuntherapien infrage?

Wichtig zu wissen

In manchen Situationen können zielgerichtete Therapien oder Immuntherapie mittlerweile auch in frühen Stadien in Frage kommen.

Beim nicht-kleinzelligen Lungenkrebs setzen Ärztinnen und Ärzte die zielgerichtete Therapie und Immuntherapie bislang vor allem in fortgeschrittenen Stadien ein. Entweder allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie oder einem weiteren zielgerichteten Medikament. Manche Betroffene erhalten eine Immuntherapie oder zielgerichtete Therapie nach der Operation und anschließender Chemo oder nach einer Radiochemotherapie über einen längeren Zeitraum (Konsolidierungstherapie). Dies soll das Rückfallrisiko senken.

Beim kleinzelligen Lungenkrebs haben sich zielgerichtete Therapien bislang nicht bewährt. Es stehen aber für die weit fortgeschrittene Erkrankung Immun-Checkpoint-Hemmer zur Verfügung. Betroffene erhalten sie in Kombination mit einer Chemotherapie.

Mögliche Nebenwirkungen

Die Angriffsstrukturen für zielgerichtete Medikamente und Immuntherapien kommen häufig auch in gesunden Körperzellen vor. Allerdings in wesentlich kleinerem Ausmaß. Welche Nebenwirkungen auftreten, hängt von dem eingesetzten Wirkstoff oder der Wirkstoffkombination ab. Typisch sind zum Beispiel Nebenwirkungen an Haut, Schilddrüse oder Darm sowie schwere, therapiebedingte Müdigkeit (Fatigue).

Fragen Sie uns!

Sie wollen wissen, welche Nebenwirkungen für Ihre Lungenkrebs-Medikamente bekannt sind und wie man sie behandeln kann? Unsere Ärztinnen und Ärzte geben Ihnen gerne Hintergrundinformationen dazu:

Ansprechpartner

Patienten-Netzwerk für Personalisierte Lungenkrebstherapie: Das Patientennetzwerk zielgenau informiert Lungenkrebserkrankte über die Möglichkeiten der molekularen Diagnostik und personalisierten Therapie bei Lungenkrebs. Der Verein bietet Betroffenen Hilfe und Unterstützung an.

Manche Patientinnen und Patienten mit kleinzelligem oder nicht-kleinzelligem Lungenkrebs können an einer klinischen Studie teilnehmen.

In solchen Studien werden neue Wirkstoffe und Behandlungsmethoden erprobt. Dabei wollen Forschende feststellen, ob diese wirksamer sind als die herkömmlichen Therapien. Auch die auftretenden Nebenwirkungen beobachten und dokumentieren sie genau.

Es gibt aber auch Studien, die bisherige Behandlungen verbessern sollen: In diesen Therapieoptimierungsstudien werden bereits bekannte und übliche Methoden neu kombiniert oder leicht abgewandelt.

Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer werden engmaschig betreut und die behandelnden Ärzte können schnell eingreifen, sollten Nebenwirkungen auftreten.

Zum Weiterlesen

Belastende Symptome wie Schmerzen, Fatigue oder Übelkeit, können bei vielen Krebserkrankungen und -therapien auftreten. Sie sind in einem eigenen Text beschrieben: Krebs: Belastende Symptome, Nebenwirkungen, Krankheitsfolgen.

Viele Patientinnen und Patienten mit Lungenkrebs haben im Laufe ihrer Krankheit mit belastenden Symptomen zu kämpfen. Solche Symptome können praktisch in allen Krankheitsstadien auftreten – wenn der Krebs noch heilbar ist und auch, wenn der Tumor nicht mehr heilbar ist. Dazu gehören unter anderem Atemnot, Husten, Bluthusten, Gewichtsverlust oder Schmerzen.

 

 

Ursachen für belastende Symptome:

  • Der Tumor selbst kann Symptome verursachen. Zum Beispiel, weil er die Atemwege verengt oder zu einem sogenannten Pleuraerguss führt. 
  • Lungenkrebs-Metastasen können im fortgeschrittenen Stadium vielfältige Beschwerden auslösen – je nachdem, welches Organ betroffen ist. 
  • Die Behandlung kann auch belastende Symptome auslösen. Zum Beispiel kann die Bestrahlung eines Lungentumors zu Herzproblemen, Fatigue, Entzündung der Lunge oder einer Reizung der Speiseröhre führen.

Um Symptome zu lindern, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nach Situation der oder des Betroffenen können die behandelnden Ärzte Medikamente geben, die das Tumorwachstum aufhalten, eine palliative Bestrahlung oder eine Operation durchführen. Sie können auch Medikamente gegen Schmerzen oder Nebenwirkungen verschreiben und Hilfsmittel für Zuhause verordnen – zum Beispiel ein Sauerstoffgerät, um die Atmung zu erleichtern.

Husten bei Lungenkrebs

Eine Frau mit kurzen Haaren hustet in ihre Hand.
Husten kann Betroffene sehr belasten [Symbolbild].
Bild: © Aleksandra Suzi, Shutterstock

Das häufigste Symptom, unter dem Lungenkrebspatientinnen und -patienten leiden, ist Husten. Er kostet ohnehin geschwächte Patientinnen und Patienten viel Kraft. 

Bisher gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die beantworten, wie Husten bei Lungenkrebs am besten behandelt werden kann. Um die Beschwerden zu lindern, untersuchen die Ärzte welche Ursache der Husten hat. Je nach Ergebnis der Untersuchung stehen verschiedene Medikamente gegen Husten zur Verfügung.

Wichtig: Nehmen Sie Hustenmittel nicht auf eigene Faust ein, sondern sprechen Sie mit Ihren Ärzten. Das Medikament sollte zur Krebstherapie und Ihrem Gesundheitszustand passen.

Bei trockenem Reizhusten können Ärzte hustenstillende Medikamente verschreiben, sogenannte Antitussiva wie Dihydrocodein oder Levodropropizin.

Tipp

Versuchen Sie bei Husten ausreichen viel zu trinken, vorzugsweise Wasser.

Bei produktivem Husten, also Husten mit Schleimentwicklung und Auswurf, können schleimlösende Mittel helfen. Auch ein Feuchtinhalationsgerät mit entsprechenden Medikamenten kann Linderung verschaffen.

Bluthusten (Hämoptyse, Hämoptoe) bei Lungenkrebs

Wichtig zu wissen

Wenn Sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen, sollten Sie das dem Arzt mitteilen. Dann kann er die Blutung zusätzlich medikamentös behandeln.

Bei blutigem Speichel oder Spuren von Blut im Auswurf sprechen Ärzte von Bluthusten oder Hämoptyse. Er tritt bei etwa 20 von 100 Lungenkrebserkrankten auf.

Meist sind es empfindliche Blutgefäße des Tumors, aus denen das Blut stammt. Diese können zum Beispiel beim Husten reißen oder versehentlich durch eine ärztliche Behandlung verletzt werden. Ein leichter Bluthusten muss nicht immer behandelt werden.

Ein starker Bluthusten (Hämoptoe) kann lebensbedrohlich werden. Blut und geronnene Blutklumpen können die Atemwege blockieren. Das ist ein Notfall und die oder der Betroffene muss im Krankenhaus behandelt werden.

Je nach Situation des Patienten oder der Patientin kommen verschiedene Behandlungen infrage. Die Ärzte versuchen vor allem, die Sauerstoffversorgung zu sichern. Dazu gehört auch eine Sauerstoffgabe oder eine Beatmung über einen Beatmungsschlauch (Tubus).

Während einer Bronchoskopie können Ärzte das Blut und die Gerinnsel aus den Atemwegen absaugen. Außerdem versuchen sie die Blutung zu stoppen, indem sie die Blutgefäße vorübergehend komprimieren oder verschließen. Besteht die Blutung weiter, kommt eine sogenannte Bronchialarterienembolisation infrage: Mit diesem Eingriff können Ärzte die für die Blutung verantwortlichen Lungengefäße verschließen.

Die Tumorblutung ist eine extrem belastende und auch lebensbedrohliche Situation. Sie kann vor allem bei einer fortgeschrittenen Lungenkrebserkrankung auftreten. Patientinnen und Patienten sollten nach Möglichkeit bereits im Vorfeld mit ihren Angehörigen und den behandelnden Ärzten besprechen, was in einer solchen Notlage auf sie zukommen kann: Welche Vorbereitungen sind möglich? Was ist im Notfall zu tun?

Atemnot (Dyspnoe) bei Lungenkrebs

Ein Patient im Krankenhausbett beim Atemtraining.
Atemtraining kann gegen Atemnot helfen [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Das Gefühl, nicht genügend Luft zu bekommen, gehört zu den belastendsten Symptomen einer Lungenkrebserkrankung. Etwa 8 von 10 Betroffenen mit weit fortgeschrittener Krankheit leiden unter Atemnot oder Dyspnoe. Dabei hängt die empfundene Atemnot nicht unbedingt mit der tatsächlichen Sauerstoffversorgung zusammen. Daher ist es wichtig die Ursachen der Atemnot genau zu erfassen. Neben körperlichen Beschwerden kann sie Angst oder Panik auslösen. Die Angst wiederum kann die Atemnot verschlimmern.

Die Behandlung der Atemnot richtet sich nach

  • den Ursachen,
  • nach dem subjektiven Empfinden der oder des Betroffenen,
  • der Erkrankungssituation und
  • seinem Gesundheitszustand.

In der Regel verbessert sich die Atmung wieder, wenn die behandelten Ärztinnen und Ärzte die Ursache der Atemnot beheben. Ist der Tumor zum Beispiel in die Bronchien eingewachsen, können sie die Atemwege mit verschiedenen Methoden wieder öffnen. Dazu zählen beispielsweise eine Lasertherapie, eine Kryotherapie, ein sogenannter Argon-Beamer, das Einsetzen von Stents oder eine Bestrahlung.

Wird die Atmung durch eine Flüssigkeitsansammlung im Brustraum (Pleuraerguss) erschwert, kann eine Punktion helfen.

Andere Ursachen wie eine Lungenentzündung können mit Medikamenten behandelt werden.

Verschiedene Medikamente erleichtern das Atmen und lindern die Angst:

  • Opiate beeinflussen das Atemzentrum im Gehirn so, dass die Atemnot meist geringer wird. Außerdem lindern Opiate auch die Angst, die mit der Atemnot einhergehen kann.
  • Benzodiazepine setzen Ärzte vor allem ein, um die Angst und die Panik zu lindern, die eine Atemnot auslösen kann.
  • Eine Feuchtinhalation mit bronchienerweiternden Medikamenten öffnet die Atemwege. Außerdem kann sie helfen, Sekret abzuhusten.

Nicht-medikamentöse Behandlungen können Patientinnen und Patienten bei der Atmung unterstützen und die Lebensqualität verbessern.

  • Ärzte verordnen dann eine Sauerstoff-Therapie, wenn Betroffene durchs Atmen nicht genügend Sauerstoff aufnehmen können. Es gibt Geräte für Zuhause und unterwegs, so dass man auch weiterhin mobil ist.
  • Eine Atemtherapie kann die Atemnot mildern. Die Lunge wird durch regelmäßiges Training besser belüftet und es kommt mehr Sauerstoff in den Körper. Außerdem stärkt das Training die an der Atmung beteiligten Muskeln.
  • Bewegung und Entspannung können helfen, mit der Situation umzugehen. Während Entspannungsübungen den Atem beruhigen und Ängste lindern können, hilft Bewegung bei Atemnot. Fachleute haben herausgefunden, dass Betroffene, die längere Strecken gehen, besser atmen können. Vermutlich unterstützt längeres Gehen die Atemhilfsmuskulatur in Schultern und Nacken.

Heiserkeit bei Lungenkrebs

Drückt der Tumor auf den Stimmbandnerv oder wächst er hinein, macht das die Stimmbänder unbeweglicher. Das führt bei Betroffenen zu Heiserkeit. Auch Schlucken kann dann Mühe bereiten.

Die behandelnden Ärzte untersuchen zunächst die Ursache für die Heiserkeit. Ist der Tumor verantwortlich, versuchen die Ärzte, den Tumor zu verkleinern. Dadurch verringert sich der Druck auf den Nerv. Dafür können sie auf verschiedene Behandlungen zurückgreifen wie Steroide, Strahlen- oder Chemotherapie.

Manchmal kann auch eine Fachärztin oder ein Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde durch andere Eingriffe helfen, die Heiserkeit zu lindern.

Was Sie selbst tun können:

  • Geben Sie Ihrer Stimme immer wieder Pausen und versuchen Sie leise zu sprechen.
  • Halten Sie ihren Hals-Rachen-Bereich feucht, indem sie möglichst viel trinken – am besten Wasser. Auch warmen Wasserdampf einzuatmen kann helfen.
  • Legen Sie Termine, bei denen Sie viel sprechen müssen auf Tageszeiten, in denen Ihre Stimme noch nicht ermüdet ist.

Auch wenn Lungenkrebs nicht mehr heilbar ist, können Ärztinnen und Ärzte Betroffene behandeln: Sie können versuchen die Krebserkrankung zu stabilisieren oder zurückzudrängen und belastende Beschwerden lindern. Eine solche Behandlung bezeichnen Fachleute als "Palliativtherapie".

Wichtig zu wissen: Für die Betroffenen bedeutet Palliativtherapie also erstmal nicht automatisch, dass sie in der letzten Erkrankungsphase sind. Ein Teil der Patienten und Patientinnen kann mit den heutigen Therapien noch über einen längeren Zeitraum ein relativ normales Leben führen.

Als nicht mehr heilbar gilt Lungenkrebs, wenn

  • eine Patientin oder ein Patient bei Diagnosestellung ausgedehnt Metastasen hat oder
  • es zu einem Rückfall kommt, der nicht mit dem Ziel der Heilung behandelt werden kann.

An der Palliativversorgung von Lungenkrebspatienten und -patientinnen sind speziell ausgebildete palliativmedizinische Fachkräfte beteiligt. In zertifizierten Lungenkrebszentren nehmen sie an der regelmäßigen interdisziplinären Tumorkonferenz teil, in der die behandelnden Ärzte über die bestmögliche Behandlung beraten.

Neben medizinischen Fragen sind für Patientinnen und Patienten mit nicht-heilbarem Lungenkrebs auch weitere Aspekte wichtig. Das schließt ein, dass die behandelnden Ärzte und Palliativfachkräfte

  • seelische, psychosoziale und spirituelle Belastungen frühzeitig einschätzen und bei Bedarf behandeln.
  • beraten und Hilfestellungen koordinieren.
  • frühzeitig das Gespräch zu den Themen Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten suchen.
  • Belastungen von Angehörigen und Freunden wahrnehmen und Unterstützung leisten.
  • zu hospizlichen und pflegerischen Angeboten beraten und bei Bedarf Angebote vermitteln.

Lexikon

interdisziplinäre Tumorkonferenzen (Tumorboards) setzen sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Sie beraten regelmäßig über das weitere Vorgehen bei der oder dem Krebserkrankten, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Dabei berücksichtigen sie alle Untersuchungsergebnisse, bisherige Therapien und den Erkrankungsverlauf, aber auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Betroffenen sowie persönliche Wünsche.

Die letzte Phase der Erkrankung

Für einen Teil der Patientinnen und Patienten kommt irgendwann der Zeitpunkt, an dem sich der Lungenkrebs nicht mehr zurückdrängen oder stabilisieren lässt. Diese letzte Phase einer Krebserkrankung vor dem Tod wird manchmal auch als Endstadium oder Terminalstadium bezeichnet.

In dieser Phase besprechen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte mit den Betroffenen, welche Maßnahmen noch angemessen sind. Meistens zielt die Behandlung nun ausschließlich darauf ab, die Lebensqualität und das Wohlbefinden zu verbessern – zum Beispiel Schmerzen zu lindern. Der Tumor an sich wird oft nicht mehr behandelt. 

Neben den Symptomen sind aber auch psychosoziale und religiöse Themen wichtige Gesprächspunkte. Außerdem sollten Betroffene kommunizieren, welche lebenserhaltenden Maßnahmen sie sich wünschen und welche nicht. 

Gut zu wissen

Krebsberatungsstellen stehen auch der Familie und den Freunden der Erkrankten offen. Denn die letzte Phase der Krebserkrankung kann nicht nur für die Betroffenen sehr belastend sein, sondern auch für die Angehörigen.

Wo genau es Krebsberatungsstellen gibt, erfahren Sie über unsere Umkreissuche.

Krebserkrankte machen sich nicht selten auf die Suche nach sanften Methoden, den Krebs zu bekämpfen oder die Heilung zu unterstützen. Dabei stoßen sie auf "alternative" oder "komplementäre" Behandlungen. Die Vielfalt der angebotenen Verfahren ist groß: von pflanzlichen Präparaten wie Mistelextrakten und solchen aus Tierorganen wie Thymusextrakten bis hin zu Mind-Body-Medizin (achtsamkeitsbasierte Verfahren).

Doch es gibt keine nachgewiesenermaßen wirksame "alternative" Behandlung zu den gängigen Krebstherapien. Es ist nicht möglich, eine Krebstherapie durch eine sogenannte "sanftere" Methode zu ersetzen.

Es gibt aber Hinweise darauf, dass ergänzende (komplementäre) Entspannungs- und Achtsamkeitsverfahren wie Yoga oder Tai-Chi therapiebedingte Beschwerden mindern und den Umgang mit der Erkrankung erleichtern können. Akupunktur und Akupressur können gegebenenfalls therapiebedingte Übelkeit und Erbrechen lindern und die Schmerztherapie hilfreich ergänzen.

Wichtig zu wissen

Eine zusätzliche Behandlung, insbesondere mit pflanzlichen Mitteln, kann unter Umständen die Wirksamkeit der Krebstherapie beeinflussen. Sprechen Sie mit Ihrem Behandlungsteam, bevor Sie damit beginnen.

Zu vielen anderen Mitteln oder Methoden gibt es hingegen keine oder nur unzureichende Studien. Es fehlt also der Nachweis, dass sie Symptome verbessern oder das Krebswachstums hemmen.

Bei manchen Mitteln wurde sogar das Gegenteil nachgewiesen. So können manche Vitamine wie B6, B12 oder ß-Carotin das Krebswachstum fördern oder die Wirksamkeit einer Chemotherapie oder Strahlentherapie mindern.

Zum Weiterlesen

Weitere Informationen finden Sie unter Alternative Methoden in der Krebstherapie.

Ebenfalls zum Thema gehört der Text Nahrungsergänzungsmittel: Große Versprechen, k(l)eine Wirkung.

Eine kurze Zusammenfassung bietet unser Informationsblatt Alternative und komplementäre Krebsmedizin (PDF).

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