Brustkrebs

Brustkrebs (Mammakarzinom)

Letzte Aktualisierung: 08.12.2023
Brustkrebs: Wir sind für Sie da.

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  • Bei Brustkrebs entsteht ein bösartiger Tumor in der Brustdrüse.
  • Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland: Etwa 13 von 100 Frauen bekommen im Laufe ihres Lebens die Diagnose "Mammakarzinom".
  • Auf unseren Internetseiten erhalten Sie umfassende Informationen zu Brustkrebs – von Symptomen über Risikofaktoren und Früherkennung bis hin zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Auch für Männer mit Brustkrebs haben wir Informationen zusammengestellt.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Was ist Brustkrebs?

Grafische Darstellung eines Tumor in der weiblichen Brust, der rot hinterlegt ist.
Brustkrebs ist eine Erkrankung, bei der ein bösartiger, invasiver Tumor in der Brust wächst. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Brustkrebs ist eine Krebserkrankung, die in der Brustdrüse entsteht. Wenn Zellen der Brustdrüse beginnen unkontrolliert zu wachsen, entsteht ein Tumor in der Brust. Wächst dieser Brusttumor zerstörend (invasiv) in umliegendes Gewebe ein und schädigt es dadurch, gilt er als bösartig – es handelt sich um Brustkrebs.

In der Fachsprache wird Brustkrebs auch als Mammakarzinom bezeichnet. Der Begriff setzt sich zusammen aus dem lateinischen Wort für die weibliche Brust ("mamma") und dem Begriff Karzinom, der einen bösartigen Tumor der obersten Gewebeschicht (Epithel) beschreibt.

Ob ein Tumor gutartig oder bösartig ist, lässt sich durch eine feingewebliche Untersuchung des Tumorgewebes feststellen. Erst eine solche Gewebeuntersuchung bestätigt die Diagnose Brustkrebs.

Wie viele bösartige Tumoren kann sich auch Brustkrebs im Körper ausbreiten: Wenn die Erkrankung fortschreitet, können sich Krebszellen vom Ursprungstumor in der Brust ablösen, sich über die Gewebsflüssigkeit oder das Blut im Körper verteilen und als Tumorabsiedelungen (Metastasen) in weiter entfernten Geweben und Organen ansiedeln.

Gutartige Tumoren: Gutartige Gewebeveränderungen wachsen abgegrenzt zum umliegenden Gewebe und bilden keine Metastasen. Beispiele sind etwa eine gutartige Bindegewebsgeschwulst oder eine flüssigkeitsgefüllte Zyste.

Andere Tumoren: Sehr selten treten in der Brust auch Tumoren auf, die nicht vom Drüsengewebe ausgehen. Sie werden nicht als Brustkrebs bezeichnet und erfordern eine andere Behandlung.



Wie häufig ist Brustkrebs?

Brustkrebs ist in Deutschland mit Abstand die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jedes Jahr erhalten ungefähr 70.500 Patientinnen die Diagnose Brustkrebs. Etwa 13 von 100 Frauen erkranken im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs – das bedeutet, rund jede 8. Frau in Deutschland.

Ein Piktogramm mit 8 Frauen zeigt durch unterschiedliche Färbung an, dass etwa eine von ihnen im Leben an Brustkrebs erkrankt.
In Deutschland erkrankt etwa 1 von 8 Frauen in ihrem Leben an Brustkrebs. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Das mittlere Erkrankungsalter, in dem Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten, liegt bei rund 65 Jahren. Doch etwa 1 von 6 betroffenen Frauen ist jünger als 50 Jahre, wenn sie an Brustkrebs erkrankt.

Nachdem in Deutschland die Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs eingeführt wurde, sind mehr Neuerkrankungen festgestellt worden. Seitdem werden jedoch stetig weniger Brustkrebs-Diagnosen gestellt. Die Tumoren werden heutzutage häufiger in einem früheren Stadium entdeckt.

Gut zu wissen

Obwohl heutzutage mehr Frauen die Diagnose Brustkrebs erhalten als früher, haben Betroffene aktuell bessere Heilungschancen als noch vor 10 Jahren.

Brustkrebs in der Schwangerschaft: Immer mehr Frauen bekommen erst in höherem Lebensalter Kinder, während das Brustkrebsrisiko mit dem Alter ansteigt. Dennoch ist Brustkrebs während einer Schwangerschaft insgesamt selten: Etwa 1 von 3.000 schwangeren Frauen erkrankt an Brustkrebs.

Brustkrebs bei Männern

Ein Piktogramm zeigt 99 orange eingefärbte Frauen und einen blaufarbigen Mann.
Von 100 Menschen, die an Brustkrebs erkranken, ist etwa 1 Mann betroffen. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Brustkrebs ist bei Männern sehr selten: In Deutschland erkranken jährlich etwa 750 Männer an Brustkrebs. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei rund 71 Jahren – Brustkrebspatienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose durchschnittlich also etwas älter als Brustkrebspatientinnen. Bei unter 30-jährigen Männern ist Brustkrebs noch seltener.

Wichtig zu wissen: Männer mit einer Genveränderung in den sogenannten BRCA-Genen – speziell im BRCA2-Gen – haben ein höheres Brustkrebsrisiko als Männer ohne diese Genveränderung. Ihr Risiko ist insgesamt aber niedrig: Von 100 Trägern einer BRCA2-Mutation erkranken etwa 6 im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Bei einer BRCA1-Mutation sind es rund 1 bis 2 von 100.





Broschüren und Informationsblätter zu Brustkrebs

Kostenlos erhältliche Broschüren zum Thema Krebs gibt es von verschiedenen Anbietern. Wir haben eine Liste im allgemeinen Broschürenverzeichnis unter dem Stichwort Brustkrebs zusammengestellt.

Außerdem bieten wir zu ausgewählten Fragestellungen eigene kurz gefasste Informationsblätter an. Diese Infoblätter können als PDF-Datei heruntergeladen und ausgedruckt werden:

Quellen und weiterführende Informationen (Auswahl)

Leitlinien für Patientinnen

Für Brustkrebspatientinnen bietet das "Leitlinienprogramm Onkologie" der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutsche Krebshilfe und der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF) verschiedene Patientenleitlinien zu Brustkrebs.

Auch die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e. V. (AGO) stellt patientengerechte Informationen bereit in Form eines Patientenratgeber zu Brustkrebs.

Weitere Borschüren und Ratgeber finden Sie auf unserer Internetseite Kostenlose Broschüren zum Thema Brustkrebs.

Leitlinien und Fachempfehlungen

Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Interdisziplinäre S3-Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Version 4.4, 2021, AWMF Registernummer:032-045OL. Aufgerufen am: 04.05.2023.

Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für medizinische Onkologie (European Society for Medical Oncology, ESMO). Fachempfehlungen zu Brustkrebs in englischer Sprache. ESMO Clinical Practice Guidelines: Breast Cancer. Aufgerufen am 04.05.2023.

Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. (DGHO). Mammakarzinom der Frau, Stand Januar 2018. Aufgerufen am 04.05.2023.

Epidemiologie

Aktuelle statistische Daten bietet das Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) des Robert Koch-Instituts (RKI). Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre "Krebs in Deutschland" der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD). Sie enthält auch ein Kapitel zu Brustkrebs (Mammakarzinom). Aufgerufen am 08.12.2023.

Frauengesundheitsportal

Ein besonderes Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) geht nicht nur auf Brustkrebs ein: Unter www.frauengesundheitsportal.de finden Frauen jeden Alters Informationen zu gesundheitlichen Fragen. Die BZgA selbst gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit.

Fachgesellschaften und Fachorganisationen

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V. (AWMF): Für die Behandlung und Betreuung brustkrebskranker Frauen können mehrere Leitlinien relevant sein – von der psychoonkologischen Unterstützung bis hin zur Versorgung in der Palliativsituation. Die AWMF und ihre Mitgliedsgesellschaften bieten Fachleuten und Interessierten freien Zugang zu Leitlinien.

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e. V. (AGO): Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. ist eine selbständige Gemeinschaft der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Innerhalb der AGO beschäftigt sich die Kommission Mamma mit Brustkrebs. Sie gibt unter anderem Empfehlungen zur gynäkologischen Onkologie.

Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e. V. (DGGG): Die DGGG ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die die Fachgebiete Frauenheilkunde und Geburtshilfe stärken und fördern möchte. Sie engagiert sich für die Gesundheit von Frauen und vertritt diese und ihre gesundheitlichen Bedürfnisse in diversen politischen Gremien. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite der DGGG.

Deutsche Gesellschaft für Senologie (DGS): Auch die DGS engagiert sich für die Brustgesundheit von Frauen indem sie unter anderem umfangreiche Fachinformationen anbietet. Mehr zu dieser Fachgesellschaft lesen Sie auf der Internetseite der DGS.

European Society of Breast Cancer Specialists (EUSOMA)

Die EUSOMA definiert Qualitätsstandards für die Versorgung brustkrebskranker Frauen, sie hat insbesondere den raschen Transfer von Wissen aus der Forschung in die Praxis zum Ziel. Leitlinien und viele weitere Hintergrundinformationen sind abrufbar unter www.eusoma.org.

Arzneimittelinformationen

Als Quelle für Aussagen zu Medikamenten hat der Krebsinformationsdienst aktuelle Fachinformationen der Hersteller herangezogen (über www.fachinfo.de für Fachkreise zugänglich). Frei zugänglich sind Arzneimittelinformationen in deutschen Datenbanken, aktuelle Hinweise des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) sowie die Informationen der EU-Arzneimittelbehörde EMA.
Zu neueren Arzneimitteln können als Quelle auch Nutzenbewertungen gemäß § 35a des SGB V herangezogen werden. Die bisher vorliegenden Texte sind abrufbar beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Medizin mit dem Stichwort "Projekte", dann "Projekte und Ergebnisse".

Weitere Veröffentlichungen

Eine Auswahl weiterer Fachveröffentlichungen findet sich jeweils am Ende der Einzeltexte zu Brustkrebs.

Erstellt: 08.12.2023

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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