- Bei den meisten Patientinnen und Patienten lässt sich keine eindeutige Ursache für ihre chronische lymphatische Leukämie (CLL) feststellen.
- Das Alter und genetische Faktoren können das Risiko für eine CLL beeinflussen. Auch ein beruflicher Kontakt mit Benzol und organischen Lösungsmitteln gilt als möglicher Risikofaktor.
- Es gibt keine empfohlenen Untersuchungen zur Früherkennung einer chronischen lymphatischen Leukämie.
Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Ursachen für eine chronische lymphatische Leukämie
Zum Weiterlesen
Ob jemand in seinem Leben einmal an einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) erkranken wird oder nicht, kann niemand vorhersagen. Bei den meisten Patientinnen und Patienten finden Ärzte keine eindeutige Ursache dafür, warum sich eine CLL entwickelt hat. Nach heutigem Wissen müssen verschiedene Faktoren zusammenwirken, bevor eine CLL entsteht.

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Alter: Je älter eine Person wird, desto wahrscheinlicher ist es an einem Lymphom wie der CLL zu erkranken. Eine mögliche Ursache: Mit dem Alter nehmen Veränderungen im Erbgut von Zellen zu.
Ererbte (genetische) Faktoren: Erstgradige Verwandte, beispielsweise Kinder von CLL-Patienten, haben ein leicht erhöhtes Risiko, ebenfalls an einer CLL oder an einem anderen Lymphom zu erkranken. Da die CLL eine seltene Erkrankung ist, bleibt das Risiko für Angehörige insgesamt jedoch gering.
In welchem Umfang Umweltfaktoren dazu beitragen, dass eine CLL entsteht, ist noch unklar. Bekannt ist, dass ein regelmäßiger beruflicher Kontakt mit Benzol und organischen Lösungsmitteln vermutlich das Risiko erhöht, an einer CLL zu erkranken.
- Bei einer beruflichen Belastung mit den Chemikalien Benzol oder 1,3-Butadien ist die CLL in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt.
Keine gezielte Vorbeugung
Bisher sind keine wirksamen Maßnahmen zur Vorbeugung einer CLL bekannt.
Früherkennung einer chronischen lymphatischen Leukämie
Es gibt kein Angebot zur Früherkennung von chronischen lymphatischen Leukämien (CLL) in Deutschland.
Auch eine gezielte frühe Diagnosestellung des CLL-Vorstadiums monoklonale B-Lymphozytose (MBL) führt nach derzeitigem Wissen nicht zu einem besseren oder längeren Überleben der Betroffenen.
So urteilen Experten: Ein Früherkennungsprogramm für das Vorstadium MBL oder eine CLL in einem frühen Stadium ohne Beschwerden würde weder die Behandlung der Erkrankung noch die Lebensqualität und Prognose der Betroffenen deutlich verbessern.
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an hilfreichen Links zum Weiterlesen und Quellen, die für die Erstellung dieses Textes genutzt wurden.
Quellen und weiterführende Informationen
Leitlinien
Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Nachsorge für Patient*innen mit einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL), Langversion 2.0, 2024, AWMF Registernummer: 018-032OL (Stand 12/2024, abgerufen am 06.05.2025).
Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO): Onkopedia-Leitlinie für Chronische Lymphatische Leukämie (CLL). Stand 09/2024, abgerufen am 06.05.2025.
Fachgesellschaften
Im Kompetenznetz Maligne Lymphome (KML) haben sich die führenden Forschergruppen und Versorgungseinrichtungen zusammengeschlossen, die in Deutschland im Bereich der malignen Lymphome tätig sind. Das Kompetenznetz Maligne Lymphome ist Ansprechpartner für Ärzte und Patienten.
Innerhalb des KML ist die Deutsche CLL Studiengruppe (DCLLSG) mit Sitz in der Klinik I für Innere Medizin der Uniklinik Köln Ansprechpartner für Fragen zur Diagnostik und Therapie der CLL sowie für die Planung und Durchführung von klinischen Studien. Die DCLLSG hat auch eine eigene Homepage mit Informationen über die Erkrankung und aktuelle Studien.
Institutionen und Fachgesellschaften
Merkblatt zur Berufskrankheit Nr. 1318 Erkrankungen des Blutes, des blutbildenden und des lymphatischen Systems durch Benzol (PDF) der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Stand: 30.12.2009, abgerufen am 25.04.2025)
Gesetze und Verordnungen
Berufskrankheiten-Verordnung (BKV), abgerufen am 25.04.2025
Fachartikel (Auswahl)
Rushton L, Schnatter AR, Tang G, Glass DC. Acute myeloid and chronic lymphoid leukaemias and exposure to low-level benzene among petroleum workers. Br J Cancer. 2014 Feb 4;110(3):783-7. doi: 10.1038/bjc.2013.780.
Vlaanderen J, Lan Q, Kromhout H, Rothman N, Vermeulen R. Occupational benzene exposure and the risk of lymphoma subtypes: a meta-analysis of cohort studies incorporating three study quality dimensions. Environ Health Perspect. 2011 Feb;119(2):159-67. doi: 10.1289/ehp.1002318.