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Diäten sind nichts für Krebspatienten

Evidenzbasierte Leitlinie zur klinischen Ernährung in der Onkologie nimmt Stellung

Immer wieder stellen Menschen mit Krebs die Frage nach besonderen Ernährungsformen ("Krebsdiäten") – in der Hoffnung, damit etwas gegen ihre Krankheit zu bewirken. Woran kann man sich in Klinik oder Praxis orientieren? Die im Herbst 2015 erschienene S3-Leitlinie "Klinische Ernährung in der Onkologie" der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM) gibt dazu eine eindeutige Empfehlung ab: Sogenannte "Krebsdiäten" werden Krebspatienten nicht empfohlen. Warum sind Diäten zur Krebstherapie ungeeignet? Der krebsinformationsdienst.med hat für Sie aktuelle Empfehlungen gesichtet und bietet Ihnen Hinweise auf Quellen sowie Linktipps zum Thema Ernährung und Krebs.

+++ Bitte beachten Sie: Zu diesem Thema gibt es einen aktuelleren Text +++

Supermarkt © Gina Sanders/Fotolia
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Unterschiedliche Ursachen können bei Menschen mit Krebs zu einer Gewichtsabnahme führen. Zum einen können beispielsweise Stoffwechselveränderungen dazu beitragen. Zum anderen gibt es Gründe dafür, dass Appetit und Nahrungsaufnahme zurückgehen.

Dazu gehören belastende Therapien, tumorbedingte Einschränkungen, aber auch psychologische Faktoren. Daher sollten Ernährungszustand und körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Verträglichkeit von antitumoralen Therapien bei Krebskranken regelmäßig überprüft werden. Dies trägt dazu bei, die Lebensqualität und bei vielen Betroffenen auch den Verlauf der Erkrankung zu stabilisieren oder gar zu verbessern.

Was sind Krebsdiäten?

Als Krebsdiäten werden alle Ernährungsformen bezeichnet, die eine Krebserkrankung bessern oder heilen sollen. Bislang liegen keine klinischen Studien vor, die eine Wirksamkeit von Krebsdiäten belegen. Aus diesem Grund sollten Krebspatienten mit einer drohenden oder bestehenden Mangelernährung keine speziellen Diätvorschriften beim Essen beachten müssen. Insbesondere keine, die ihre Nahrungsaufnahme in irgendeiner Weise weiter einschränken. Hier könnten Patienten sonst tatsächlich zu Schaden kommen.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Fachkreise-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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