Enge Verzahnung von Forschung und Versorgung
In einem ersten Schritt fördert das BMBF praxisverändernde klinische Studien zur Prävention, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Eine entsprechende Förderbekanntmachung wurde heute veröffentlicht. Hierfür werden im Rahmen der Dekade bis zu 62 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Weitere Initiativen folgen.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärt: „Der Kampf gegen Krebs ist eine der größten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. In einer gemeinsamen nationalen Kraftanstrengung packen wir diese Herausforderung jetzt an. Denn nur mit gebündelten Kräften ist der Wettlauf gegen Krebs zu gewinnen. Wir müssen noch besser in der Forschung werden. Und wir wollen die Ergebnisse der Krebsforschung noch schneller ans Krankenbett bringen. Daher ist eine enge Verzahnung von Forschung und Versorgung so wichtig. Zudem werden wir die Früherkennung weiter ausbauen."
Prof. Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), sagt: „Die wichtigsten Erwartungen an die Krebsforschung und -medizin sind, spürbare Fortschritte zu erzielen, die schnell bei den Patientinnen und Patienten ankommen und zu erforschen, wie die Entstehung von Krebsneuerkrankungen verhindert werden kann. Durch die Erkenntnisse in der Krebsforschung sollen innovative Ansätze in personalisierter Prävention, Früherkennung und Behandlung entwickelt und in das Gesundheitssystem implementiert werden. Dazu benötigen wir eine langfristige Förderung, vielfältige Expertisen, hochspezialisierte, vernetzte Infrastrukturen und eine sehr enge Kooperation von Grundlagenforschern und klinisch tätigen Ärzten. In den kommenden zehn Jahren gilt es daher, zukunftsweisende Strukturen wie beispielsweise die Nationalen Centren für Tumorerkrankungen (NCT) flächendeckend auszubauen und gemeinsam mit den onkologischen Spitzenzentren und Partnern der „Dekade gegen Krebs" vielversprechende Forschungsergebnisse schneller nutzbar zu machen."
„Die Forschung im Bereich der Krebsprävention muss einen viel höheren Stellenwert erhalten als bisher. Wir begrüßen daher sehr, dass dies im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs vorgesehen ist. Denn fast jede zweite Krebserkrankung ist vermeidbar und viele Risikofaktoren sind bekannt. Die Deutsche Krebshilfe und das Deutsche Krebsforschungszentrum beabsichtigen zeitnah ein richtungweisendes ‚Nationales Krebspräventionszentrum' aufbauen. Unser Ziel ist es, in Deutschland eine zukunftssichere und strategische Präventionsforschung auf höchstem internationalem Niveau zu etablieren", sagt Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Präsident der Deutschen Krebshilfe.
Parnter aus verschiedenen Bereichen
Neben BMBF, BMG, DKFZ und der Deutschen Krebshilfe beteiligen sich am Start der „Nationalen Dekade gegen Krebs" viele weitere Partner, unter anderem die Felix-Burda-Stiftung, medizinische Fachgesellschaften wie die Deutsche Krebsgesellschaft, Verbände niedergelassener Ärztinnen und Ärzte, der GKV-Spitzenverband, forschende Industrieunternehmen, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe.
Die Dekade ist eine langfristige und lernende Initiative, weitere Partner können sich einbringen. Ein Strategiekreis, dem Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Organisationen angehören, wird die Dekade eng begleiten. Unter dem Vorsitz des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel, BMBF, und des Wissenschaftlichen Vorstandes des DKFZ, Prof. Michael Baumann, definiert dieses Gremium zentrale Forschungsaufgaben und setzt Arbeitsgruppen ein, die Lösungen für die größten Herausforderungen entwickeln sollen.
Experten gehen aufgrund unserer älter werdenden Gesellschaft von einer Zunahme der Krebsneuerkrankungen in Deutschland auf bis zu 600.000 pro Jahr bis 2030 aus.
Der diesjährige Weltkrebstag am 4. Februar widmet sich insbesondere der Krebsprävention und Krebsfrüherkennung, die ebenfalls ein Schwerpunktthema der „Nationalen Dekade gegen Krebs" sein werden.
Weitere Informationen
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums finden Sie unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
Auf der Internetseite www.dekade-gegen-krebs.de und unter dem Hashtag #XgegenKrebs informieren alle Partner fortlaufend über ihre Aktivitäten.
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