Nachsorge nach allogener Stammzelltransplantation

Neue Umfrage auf fragdiepatienten.de

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Bei Leukämien oder Lymphomen ist die Blutstammzelltransplantation eine wichtige Therapie. Mit einer Umfrage möchten Forschende herausfinden, ob sich Patientinnen und Patienten nach einer Stammzellspende gut versorgt fühlen.

Bei manchen Krebserkrankungen des Blutes benötigen einige Patientinnen und Patienten eine Transplantation von Blutstammzellen. Erhalten sie diese Stammzellen von einer anderen Person, sprechen Fachleute von einer allogenen Stammzelltransplantation.

Die allogene Stammzelltransplantation ist eine sehr intensive Therapie, die viele Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Die Nachsorge ist für Betroffene daher besonders wichtig, um rechtzeitig und bestmöglich mit den Folgen umzugehen.

Forscherinnen und Forscher möchten mit einer Umfrage herausfinden, welche Unterstützung sich Betroffene wünschen und wie sich die Nachsorge verbessern lässt.

Direkt zur Umfrage!

Haben Sie in der Vergangenheit Blutstammzellen von einem Spender erhalten? Dann können Ihre Antworten helfen, die Nachsorge von Betroffenen zu verbessern.

Über die Plattform fragdiepatienten.de finden Sie die Umfrage.

Arzt und Patientin sitzen an einem Tisch und führen ein Gespräch.
Wie die Nachsorge nach einer Stammzelltransplantation aussieht, können Betroffene mit ihren behandelnden Ärzten besprechen [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Nebenwirkungen und Spätfolgen einer Blutstammzelltransplantation

Zu Nebenwirkungen kann es durch die sogenannte Hochdosis-Konditionierung kommen, die Patientinnen und Patienten vor einer Stammzelltransplantation erhalten: Das ist eine sehr intensive Chemo- oder Strahlentherapie, die für Betroffene verschiedene Nebenwirkungen mit sich bringt. Zu möglichen Spätfolgen können auch Zweitkrebserkrankungen zählen.

Lexikon

Graft-versus-host-Reaktion: Abk. GvHR, auch: Graft versus host disease, Abk. GvHD; Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion; Immunreaktion von übertragenen Immunzellen gegen Gewebe und Organe des Empfängers nach allogener Knochenmark- bzw. Blutstammzelltransplantation; Dazu kann es kommen, wenn sich das Immunsystem von Spender und Empfänger stark unterscheiden. Zur Vorbeugung erhalten Patientinnen und Patienten Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken.

Mit der Konditionierung sollen möglichst alle Tumorzellen im Körper zerstört werden. Ein weiteres Ziel ist, das Immunsystem zu zerstören, damit der eigene Körper die fremden Blutstammzellen nach der Transplantation nicht abstößt. Auch eine sogenannte Graft-versus-host-Reaktion soll verhindert werden.

Nach der Stammzelltransplantation muss sich erst wieder ein neues Immunsystem entwickeln. Deswegen sind Betroffene nach einer allogenen Stammzelltransplantation besonders anfällig für Infektionen.

Impfschutz nach allogener Stammzelltransplantation

Da bei einer allogenen Stammzelltransplantation das Immunsystem gezielt zerstört wird, geht auch ein vorher bestehender Impfschutz verloren. Das bedeutet: nach der Transplantation müssen die empfohlenen Impfungen erneuert werden.

Impfungen mit Totimpfstoffen empfehlen Fachleute frühestens ab 6 Monate nach der Transplantation. Saisonale Impfungen wie die Grippeimpfung sind prinzipiell auch schon 3 Monate nach der Transplantation möglich, allerdings kann die Impfung dann weniger wirksam sein.

Lebendimpfstoffe (zum Beispiel gegen Masern) können Betroffene frühestens nach 24 Monaten erhalten. Voraussetzung ist, dass keine Graft-versus-host-Reaktion vorliegt und das Immunsystem nicht durch Medikamente unterdrückt ist.

Krebserkrankte nach Stammzelltransplantation stimmen sich am besten mit ihrem Transplantationszentrum ab, welche Impfungen in der aktuellen Situation bei ihnen möglich sind.

Welche Nachsorge nach Transplantation von Blutstammzellen?

Patientinnen und Patienten benötigen nach einer allogenen Stammzelltransplantation eine lebenslange Nachsorge.

Ziele der Nachsorge sind,

  • Nebenwirkungen zu behandeln.
  • frühzeitig eine mögliche Graft-versus-Host-Reaktion zu erkennen.
  • Spätfolgen vorzubeugen beziehungsweise rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
  • einen Krankheitsrückfall (Rezidiv) frühzeitig zu erkennen.

Einheitliche Leitlinien-Empfehlungen zur Nachsorge nach allogener Stammzelltransplantation gibt es in Deutschland jedoch nicht. Welche Untersuchungen zur Nachsorge wann stattfinden sollen und welche weiteren Angebote sinnvoll sind, wird daher an die individuelle Situation angepasst. Das kann sich an verschiedenen Transplantationszentren unterscheiden.

Mit der Umfrage möchten Forschende genauer herausfinden, wie sich Lebensqualität und Beschwerden von Betroffenen nach einer allogenen Transplantation entwickeln und welche Unterstützung sie benötigen.

Zum Weiterlesen

Die Umfrage sowie weitere Hintergrundinformationen finden Sie auf der Plattform fragdiepatienten.de.

Auf unserer Website finden Sie allgemeine Informationen zur Transplantation von Blutstammzellen.

Die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe bietet einen Ratgeber für Patienten nach allogener Stammzelltransplantation (PDF) zum Herunterladen.

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