Schwellung der Lymphknoten nach Corona-Impfungen
Auch nach verschiedenen Corona-Impfungen in den Oberarm können auf der Körperseite, deren Arm geimpft wurde, die nahegelegenen Lymphknoten der Achselhöhle anschwellen.
Diese Nebenwirkung ist Fachleuten bekannt: Nach Angaben des amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zu den Impfungen von Moderna und Pfizer-BioNTech entwickelten sich bei einigen Geimpften innerhalb von 2 bis 4 Tagen nach der Impfung einseitig vergrößerte Achsellymphknoten. Sie hielten in der Regel bis zu 10 Tage an.
Gut zu wissen: Die Schwellung der Lymphknoten durch eine Impfung ist nur vorrübergehend und nicht gefährlich. Sie ist ein Zeichen dafür, dass der Körper wie gewünscht auf den Impfstoff reagiert.
Beurteilung von Untersuchungsbefunden erschwert
Vergrößerte Achsellymphknoten können Ärztinnen und Ärzten vor allem in bildgebenden Untersuchungen zur Früherkennung, Diagnose oder Nachsorge von Brustkrebs auffallen: Etwa der Mammographie, dem Ultraschall, einer MRT oder PET-CT. Sie können auf Brustkrebs hinweisen, deuten nach einer Corona-Impfung möglicherweise aber eher auf eine Impfreaktion hin. Dies kann den Fachleuten mitunter erschweren, die Untersuchungsergebnisse zu beurteilen.
Wichtig für geimpfte Frauen
Weisen Sie bei der Früherkennung, Diagnostik oder Nachsorge von Brustkrebs Ihren Arzt oder ihre Ärztin auf eine unmittelbar vorausgegangene (Corona-) Impfung hin.
Brustkrebsfrüherkennung und Brustkrebsdiagnostik: In Deutschland gibt es für Frauen bisher keine Empfehlung, ihre Früherkennungsuntersuchung oder gar eine Diagnostik bei tastbarem Knoten nach einer Corona-Impfung zu verschieben. Das bedeutet: Sie können ihren Termin ganz normal wahrnehmen. Damit Ärztinnen und Ärzte angeschwollene Lymphknoten aber entsprechend einordnen können, sollten Sie ihnen im Vorfeld mitteilen, wenn Sie kurz vorher geimpft wurden.
Brustkrebsnachsorge: Viele Expertinnen und Experten empfehlen Brustkrebspatientinnen, sich möglichst nicht in den Arm der operierten Seite impfen zu lassen. Patientinnen, die bereits geimpft sind, können gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzten überlegen, ob die Kontrolluntersuchung auf 4 bis 6 Wochen nach der Impfung verschoben werden soll.
Corona-Impfung nicht absagen
Deutsche Fachgesellschaften haben sich noch nicht dazu geäußert, ob Frauen eine Corona-Impfung vor einer Untersuchung zur Früherkennung, Diagnostik oder Nachsorge von Brustkrebs verschieben oder gar absagen sollten.
Auch international gibt es keine Empfehlungen dafür – weder für gesunde Frauen, noch für Brustkrebspatientinnen – sich wegen möglicher Lymphknotenschwellungen nicht oder erst später gegen COVID-19 impfen zu lassen.
Frauen sollten sich daher im Zweifel mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin beraten. Er oder sie kann helfen, in der individuellen Situation die Vorteile einer raschen Corona-Impfung gegen die Nachteile einer verzögerten Brustkrebsdiagnostik oder Brustkrebsnachsorge abzuwägen.
Zum Weiterlesen
Amerikanische Empfehlungen
Die Empfehlungen der amerikanischen Gesellschaft für bildgebende Verfahren der Brust (SBI) in englischer Sprache finden Sie als PDF auf der Internetseite der SBI.
Die Amerikanische Krebsgesellschaft (ACS) informiert ebenfalls auf Englisch über COVID-19-Impfstoffe bei Menschen mit Krebs: Internetseite der ACS.
Die amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) informieren in Englisch zu Lymphknotenschwellungen durch
Britische Empfehlungen
Die Britische Gesellschaft für Lymphologie (BLS) gibt Empfehlungen zur Corona-Impfung in Bezug auf Lymphknoten und Brustkrebs, mehr dazu auf der englischen Internetseite der BLS.
Die Drug Safety Research Unit (DSRU) äußert sich ebenfalls in englischer Sprache zur Wirkung von COVID-19-Impfstoffen auf das Brustkrebs-Screening: Internetseite der DSRU.
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Corona und Krebs: Antworten auf häufig gestellte Fragen
Mammographie zur Früherkennung von Brustkrebs
Bildgebende Verfahren in der Krebsmedizin
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