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Brustkrebs: Was sind Wächterlymphknoten?

Frage des Monats

Die Untersuchung der sogenannten Wächterlymphknoten ist bei Brustkrebs wichtig, um das Rückfallrisiko einzuschätzen und die Therapie zu planen. Doch wie viele gibt es und wo sitzen sie? Unsere Frage des Monats zum Thema.

Infografik, die einen weiblichen Oberkörper mit einem Tumor in der linken Brust zeigt; das Gebiet, in das die Gewebsflüssigkeit des Tumors abfließt, ist markiert und der Wächterlymphknoten ist umkreist.
Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, der im Lymphabflussgebiet des Tumors liegt – es kann jedoch auch mehrere Wächterlymphknoten geben. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com


Unsere Antwort

Die sogenannten Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten, in die die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) aus der Tumorregion abfließt. Bei den meisten Patientinnen mit Brustkrebs liegen die Wächterlymphknoten im Bereich der Achsel. Wie viele Wächterlymphknoten eine Patientin hat, ist jedoch individuell verschieden. Es kann sein, dass die Gewebsflüssigkeit der Tumorregion auch in mehrere sehr eng beieinanderliegenden Lymphknoten abfließt.

Ärztinnen und Ärzte bezeichnen Wächterlymphknoten auch als Sentinel-Lymphknoten. Für sie ist es wichtig zu wissen, ob die Wächterlymphknoten von Krebszellen befallen sind. Diese Informationen brauchen sie, um das Rückfallrisiko einzuschätzen und die Therapie zu planen.

Daher entnehmen Ärztinnen und Ärzte bei der sogenannten Wächterlymphknotenbiopsie in der Regel etwa 2 bis 3 Lymphknoten und untersuchen sie auf Tumorzellen – auch wenn die Lymphknoten bei der Tastuntersuchung und im Ultraschall unauffällig waren. Dies soll sicherstellen, dass die Wächterlymphknoten tatsächlich nicht befallen sind.

Lexikon

Lymphknoten: kleine ovale Organe des Immunsystems, die die Gewebsflüssigkeit filtern. Lesen Sie die ausführliche Erklärung im Lexikon für Fachbegriffe.

Sind keine Krebszellen in Wächterlymphknoten, hat sich der Tumor sehr wahrscheinlich noch nicht ausgebreitet. Aber auch wenn Krebszellen gefunden werden gilt Brustkrebs in der Regel noch als heilbar. Je nachdem, wie viele und wie stark die Wächterlymphknoten befallen sind, werden unter Umständen weitere Achsellymphknoten entfernt oder bestrahlt – oder die Patientin bekommt zusätzlich eine Chemotherapie.

Zusammenfassend also wichtig zu wissen:

  • Brustkrebs kann sich unter anderem über die Gewebsflüssigkeit im Körper ausbreiten. Tumorabsiedlungen (Metastasen) finden sich daher häufig zuerst in den sogenannten Wächterlymphknoten.
  • Bei den meisten Patientinnen entsteht Brustkrebs im oberen äußeren Viertel der Brust. Die Wächterlymphknoten liegen bei diesen Tumoren im Achselbereich.
  • Befallene Lymphknoten im Bereich der erkrankten Brust gelten nicht als Fernmetastasen.




Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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