Magenkrebs

Magenkrebs (Magenkarzinom)

Letzte Aktualisierung: 23.01.2024
  • Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung der Magenschleimhaut. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 14.500 Menschen daran.
  • Das Risiko an Magenkrebs zu erkranken, erhöht sich durch dauerhafte Infektionen im Magen. Zum Beispiel durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori.
  • Wir informieren zu den Ursachen, möglichen Symptomen und der Diagnostik von Magenkrebs. Betroffene erfahren, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie sie mit der Krankheit umgehen können.

Hinweis: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Was ist Magenkrebs?

Silhouette eines Oberkörpers mit Magen und Speiseröhre. Im Magen befindet sich ein Tumor
Nicht bei allen Tumoren im Magen handelt es sich um Magenkrebs. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Magenkrebs ist eine bösartige Tumorerkrankung des Magens. Ein solcher Tumor entsteht, wenn Zellen der Magenwand unkontrolliert zu wachsen beginnen. Er kann weiterwachsen und dabei umliegendes Gewebe schädigen.

Entwickelt sich Magenkrebs aus den Drüsenzellen der Magenschleimhaut, sprechen Fachleute von einem Adenokarzinom des Magens. Nur bei vergleichsweise wenigen Betroffenen finden sich andere Magenkrebsarten, wie etwa undifferenzierte Karzinome oder Plattenepithelkarzinome.

Deswegen beziehen sich unsere Texte zum Thema Magenkrebs ausschließlich auf Adenokarzinome.



Magenkrebs gehört zu den sogenannten soliden Tumoren. Diese gehen von einem Organ oder Gewebe aus und wachsen zunächst nur an diesem Ort.

Schreitet die Erkrankung fort, können sich einzelne Zellen aus dem Tumor ablösen und Metastasen bilden. Bei Magenkrebs bilden sich Metastasen meistens in Bauchfell, Lunge oder Leber.



Wie häufig ist Magenkrebs?

In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 14.500 Menschen an Magenkrebs – etwa 9.100 Männer und 5.400 Frauen. Damit ist Magenkrebs in Deutschland sowohl bei Männern als auch bei Frauen die zehnthäufigste Krebsart. Die Zahl der Neuerkrankungen sinkt jedoch schon seit Jahrzehnten.

Ältere Menschen erkranken wesentlich häufiger an Magenkrebs als jüngere. Frauen sind im Mittel 75 Jahre und Männer 71 Jahre alt, wenn sie die Diagnose erhalten.

Todesursache Magenkrebs: Jedes Jahr sterben in Deutschland etwa 8.500 Menschen an Magenkrebs.

Weitere Krebsarten im Magen

Es gibt Krebserkrankungen des Magens, die zwar im Magen wachsen, aber kein Magenkrebs im eigentlichen Sinne sind. Dazu gehören:

  • Weichteilsarkome, die vom Bindegewebe oder von der Muskulatur des Magens ausgehen. Am häufigsten kommen hier die gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) vor.
  • MALT-Lymphome, die von Immunzellen ausgehen und auch im Magen entstehen können.
  • Neuroendokrine Tumoren des Magens, die von hormonbildenden Zellen in der Magenschleimhaut ausgehen.

Außerdem gilt: Liegt der Hauptteil des Tumors weniger als 2 Zentimeter unterhalb der Mündung der Speiseröhre in den Magen, wird der Tumor als Speiseröhrenkrebs eingestuft – also nicht als Magenkrebs.

Grundsätzlich gilt: Die Erfolgsaussichten der Behandlung von Magenkrebs hängen sehr vom Stadium der Erkrankung ab – also von Größe, Ausbreitung und Aggressivität des Tumors.

Wird Magenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt, sind die Heilungschancen gut. Da die meisten Betroffenen zu Beginn der Erkrankung jedoch noch keine oder nur unspezifische Symptome haben, wird Magenkrebs meist erst spät erkannt. Ist er bereits weiter fortgeschritten, ist die Prognose in vielen Fällen ungünstig.

Eine dauerhafte Heilung ist möglich, wenn der Tumor vollständig chirurgisch entfernt werden kann und noch keine Metastasen gebildet hat. Dies gilt auch für größere Tumoren. Das Risiko eines Rückfalls ist aber höher als bei kleinen Tumoren.

Wichtig zu wissen

Bei 4 von 10 Patientinnen und Patienten hat der Magenkrebs zum Zeitpunkt der Diagnose schon Metastasen gebildet.

Haben sich bereits Metastasen gebildet, können Betroffene nicht mit einer vollständigen Heilung rechnen. Ärztinnen und Ärzte versuchen dann, das Wachstum des Tumors zu bremsen und Beschwerden zu lindern. Dafür erhalten Betroffene oft eine Chemotherapie und zielgerichtete Medikamente oder eine Immuntherapie.

In jedem Fall passen die Ärztinnen und Ärzte die Therapie individuell an die Betroffenen an. Sie gehen dabei auf die Symptome und den Allgemeinzustand ein.

Gut zu wissen

Der Magen schützt den Körper vor Krankheitserregern in der Nahrung, indem er sie durch die Magensäure unschädlich macht.

Der Magen ist Teil des Verdauungssystems und liegt im linken oberen Teil des Bauchs. Er nimmt Nahrung auf und verarbeitet sie zu einem Speisebrei. Diesen leitet er in kleinen Portionen an den Dünndarm weiter.

Anatomisch wird der Magen in mehrere Bereiche eingeteilt:

  • Der Mageneingang, der sich an der Mündung der Speiseröhre befindet. Dort gelangt die zerkaute Nahrung in den Magen.
  • Der Magenfundus, der sich neben der Speiseröhre nach oben unters Zwerchfell wölbt. Dort sammelt sich geschluckte Luft und kann wieder aufgestoßen werden.
  • Der Magenkörper, in dem der Speisebrei verdaut und zwischengelagert wird.
  • Der Magenausgang, der reguliert, wie viel Nahrungsbrei in den Darm weitergegeben wird.
Aufbau des Magens mit Mageneingang, Magenfundus, Magenkörper und Magenausgang. Vergrößert dargestellt ist ein Stück Magenwand bestehend aus Magenschleimhaut, Bindegewebsschicht und Muskelschicht.
Die Magenwand besteht aus mehreren Gewebeschichten. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Die innerste Schicht der Magenwand ist eine Schleimhaut mit Drüsenzellen. Diese Drüsenzellen produzieren unter anderem Magensäure und andere Stoffe, die dabei helfen, die aufgenommene Nahrung zu verdauen. Durch Muskelbewegungen – die sogenannte Peristaltik – durchmischt der Magen den Speisebrei und leitet ihn an den Dünndarm weiter.



Broschüren und Informationsblätter zu Magenkrebs

Kostenlos erhältliche Broschüren zum Thema Krebs gibt es von verschiedenen Anbietern. Der Krebsinformationsdienst hat eine Liste mit Broschüren anderer Anbieter zusammengestellt. Dort finden sich Broschüren zum Thema Magenkrebs, aber auch zu Themen wie "Krebsvorbeugung", "Patienten- und Sozialrecht" oder "Leben mit Krebs".

In der Rubrik Unsere Broschüren finden Interessierte Broschüren des Krebsinformationsdienstes. Sie können als PDF-Datei heruntergeladen oder kostenlos bestellt werden. Außerdem bieten wir Informationsblätter zu verschiedenen Themen. Diese können als PDF-Datei heruntergeladen und ausgedruckt werden.

Quellen und weiterführende Informationen (Auswahl)

Leitlinien für Patienten

Für Patienten, Angehörige und Interessierte bietet das "Leitlinienprogramm Onkologie" der deutschen Krebsgesellschaft verständliche Informationen in der Patientenleitlinie Magenkrebs (Stand 2013).

Leitlinien und Fachempfehlungen

Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs, Langversion 2.0, 2019, AWMF Registernummer: 032/009OL (aufgerufen am: 02.01.2024)

Die Europäische Gesellschaft für medizinische Onkologie (European Society for Medical Oncology, ESMO) publiziert in englischer Sprache die Leitlinie Gastric cancer: ESMO Clinical Practice Guidelines for diagnosis, treatment and follow-up. Stand: 2022

S3-Leitlinie Sedierung in der Gastrointestinalen Endoskopie, herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Stand: Juni 2023

Bei der Versorgung betroffener Patienten und Patientinnen kann auch die
S3-Leitlinie Psychoonkologische Diagnostik, Beratung und Behandlung von erwachsenen Krebspatienten (Stand: August 2023) hilfreich sein.

Zur begleitenden Behandlung von Therapienebenwirkungen steht die S3-Leitlinie Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen (Stand: Februar 2020) zur Verfügung.

Epidemiologie

Aktuelle statistische Daten zu Magenkrebs bietet das Zentrum für Krebsregisterdaten. Eine Zusammenfassung bietet die Broschüre "Krebs in Deutschland" der epidemiologischen Krebsregister e. V. (GEKID) und des Zentrums für Krebsregisterdaten (ZfKD) im Robert-Koch-Institut. Abgerufen am 13.12.2023.

Arzneimittel: Herstellerinformationen, Studien, Nutzenbewertungen

Als Quelle für Aussagen zu Medikamenten auf den Themenseiten zu Magenkrebs hat der Krebsinformationsdienst aktuelle Fachinformationen der Hersteller herangezogen (über www.fachinfo.de für Fachkreise zugänglich). Außerdem greift der Krebsinformationsdienst auf frei zugängliche Informationen zu:

Zu neueren Arzneimitteln werden als Quelle auch Nutzenbewertungen gemäß § 35a des SGB V herangezogen. Die bisher vorliegenden Berichte sind abrufbar beim Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) unter dem Stichwort "Projekte & Ergebnisse", dann "Publikationen".

Auch der Gemeinsame Bundessausschuss (G-BA) bietet Informationen zu Arzneimitteln. In der Regel handelt es sich dabei um Änderungen der Arzneimittel-Richtlinie.

Fachbücher (Auswahl)

Physiologie; Dee U. Silverthorne, 4., aktualisierte Auflage, © 2009 Pearson Studium

Erstellt: 23.01.2024

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

Aktualität: Wir prüfen alle Inhalte regelmäßig und passen sie an, wenn sich ein Aktualisierungsbedarf durch Veröffentlichung relevanter Quellen ergibt. Lesen Sie mehr über unsere Arbeitsweise.

powered by webEdition CMS