Wie funktioniert die „targeted therapy“?
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Die zielgerichtete Therapie bei Nierenkrebs, häufig auch englisch als targeted therapy bezeichnet, folgt verschiedenen Ansatzpunkten. Bei den sogenannten Tyrosinkinase-Inhibitoren und mTOR-Inhibitoren handelt es sich um kleine Moleküle, die die Signalübertragung an den Wachstumsrezeptoren der Tumorzellen verhindern oder die Weiterleitung des Wachstumssignals in den Zellen unterbinden. Sie bremsen zudem die Neubildung von Blutgefäßen, die zur Versorgung des Tumors notwendig sind. Andere Medikamente hemmen die Blutgefäßneubildung dadurch, dass Antikörper an Rezeptoren auf der Oberfläche der Blutgefäßzellen binden.
Medikamente, die das Wachstum von Blutgefäßen unterbinden, werden als VEGF-Inhibitoren bezeichnet. VEGF steht dabei für eine Gruppe von Signalmolekülen, die sogenannten Vascular Endothelial Growth Factors.
Ein neuerer, zielgerichteter Ansatz in der Immuntherapie sind sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitoren: Sie sorgen dafür, dass Tumorzellen wieder vom Immunsystem erkannt werden. Die Zellen sind dann nicht mehr in der Lage dazu, die T-Zellen des Immunsystems auszubremsen. Die Folge: T-Zellen richten sich gegen die Tumorzellen und bekämpfen sie. Damit das gelingt, blockieren die Antikörper die "Kommunikation" zwischen den Tumorzellen und dem Immunsystem und besetzen gezielt die entsprechenden Rezeptoren.
Besser verträglich, aber nicht ganz ohne Nebenwirkungen
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Informationsblatt "Zielgerichtete Krebstherapien: Wie funktionieren sie?" (PDF)
Informationsblatt "Immuntherapie gegen Krebs" (PDF)
Auch wenn die Nebenwirkungen bei den zielgerichteten Therapien geringer ausfallen als bei der lange als Standard geltenden Immuntherapie mit Zytokinen, können sie für Patienten mit fortgeschrittenem Nierenzellkarzinom trotzdem unangenehm sein – vor allem deshalb, weil die Medikamente in der Regel nicht nur kurzfristig, sondern über einen längeren Zeitraum eingesetzt werden. Typische und häufigere Nebenwirkungen der zielgerichteten Therapie sind zum Beispiel Haut- und Schleimhautprobleme und Verdauungsbeschwerden.
Wie wirksam sind die neuen Therapien? Wie belastend sind die Nebenwirkungen tatsächlich? Wie lassen sie sich lindern? Diese Fragen sind daher ein wichtiges Thema für das Arztgespräch.
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Welche Risikofaktoren für Nierenzellkarzinome sind bekannt? Kann man sich vor der Erkrankung schützen? Wie sehen Symptome aus, und welche Untersuchungen sind bei Krankheitsverdacht wichtig? Und worauf kommt es nach der Behandlung an? Der Krebsinformationsdienst hat den aktuellen Wissenstand zusammengefasst und bietet Links zu wichtigen Quellen:
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