Was kann ich nach der Darmkrebs-OP essen?

Frage des Monats

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Nach einer Darm-OP wird der Körper bereits im Krankenhaus langsam wieder an feste Nahrung gewöhnt. Aber wie geht es zu Hause weiter? Was dürfen Patientinnen und Patienten essen und worauf sollten sie achten? Wir geben Tipps zu diesen Fragen.

Ihre Frage an uns

"Ich bin wegen Darmkrebs operiert worden und bin seit ein paar Tagen wieder zu Hause. Zum Glück konnten die Ärzte alles entfernen und ich brauche auch keine Chemotherapie. Allerdings habe ich immer noch Probleme mit meiner Verdauung und bin auch unsicher, was ich überhaupt essen darf. Können Sie mir helfen?"*

Ein Mann und eine Frau sitzen beim Früstück im Esszimmer.
Manche Menschen sind nach einer Darmkrebs-Operation verunsichert, was sie vertragen [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Unsere Antwort

Nach einer Darmkrebs-Operation kann die erste Zeit zu Hause eine Herausforderung sein. Vielleicht hilft Ihnen zu wissen: Es ist normal, dass die Verdauung nach einem solchen Eingriff nicht gleich wieder wie vorher funktioniert. Haben Sie Geduld und geben Sie Ihrem Körper Zeit. Er muss sich an die neue Situation erst gewöhnen. Nach einiger Zeit können die meisten Betroffenen wieder fast ohne Einschränkungen essen.

Insgesamt gilt: Es gibt keine verbotenen Lebensmittel nach einer Darm-OP. Erlaubt ist, was Sie vertragen. Langfristig können Sie deshalb eine ausgewogene Ernährung (Vollkost) anstreben, wie sie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Kurzfristig kann es aber hilfreich sein, die Ernährung erst schrittweise wieder anzupassen.

Für die folgenden Tipps gibt es keine hochwertigen wissenschaftlichen Belege. Es handelt sich um Erfahrungen aus der Praxis, die Sie für sich ausprobieren können. 

  • Für Betroffene in Ihrer Situation hat es sich bewährt, zunächst eine leichte Vollkost zu sich zu nehmen. Das bedeutet: Sie wählen aus allen Lebensmittelgruppen, was Ihnen schmeckt und lassen dabei erst mal weg, was schwieriger zu verdauen ist.

Welche Lebensmittel sind schwer verdaulich?

Erfahrungsgemäß gibt es Lebensmittel, die Menschen nach einer Darm-OP häufiger Probleme bereiten. Dazu gehören:

  • Gemüse wie Hülsenfrüchte, verschiedene Kohlsorten, Paprika, Sauerkraut, Zwiebeln, Lauch und Pilze
  • Gurkensalat und Krautsalat
  • Rohes Kern- und Steinobst, Apfelsinen, Nüsse
  • Durchgegartes wie Eier, Fisch oder Fleisch
  • Frisches Brot, Vollkornprodukte
  • Fettige, frittierte, scharfe, sehr saure, panierte und geräucherte Speisen
  • Kohlensäurehaltige Getränke, Alkohol, Bohnenkaffee, schwarzer Tee, Buttermilch und Vollmilch 

Schritt für Schritt testen

Die leichte Vollkost können Sie ein paar Wochen beibehalten. Wenn es Ihnen damit gut geht, können Sie danach immer wieder mal neue Lebensmittel testen, auch schwerer verdauliche. 

Achten Sie dabei darauf, ein Lebensmittel nach dem anderen zu probieren und zunächst kleine Mengen zu nehmen. Falls es nicht gleich klappt, versuchen Sie es nach einigen Wochen noch einmal – gerade in der ersten Zeit kann sich noch viel verändern.

Führen Sie ein Ernährungstagebuch: Dort können Sie eintragen, was Sie essen und wie es Ihnen damit ergangen ist. Dann wird vielleicht noch klarer, welche Lebensmittel Sie gut vertragen und welche nicht.

Was können Sie sonst noch tun?

Es gibt weitere Tipps für Menschen nach einer Darm-Operation. Probieren Sie aus, was Ihnen persönlich am meisten hilft:

  • Nehmen Sie Ihre Mahlzeiten regelmäßig und nicht zu spät am Abend ein. 
  • Kauen Sie Ihre Speisen gut durch.
  • Trinken Sie während einer Mahlzeit nur wenig. Verteilen Sie die Haupttrinkmenge stattdessen über den Tag bis eine halbe Stunde vor und eine Stunde nach einer Mahlzeit. Trinken Sie aber insgesamt ausreichend (etwa 1,5 Liter am Tag, bei Hitze oder körperlicher Anstrengung mehr).
  • Bewegen Sie sich regelmäßig. Das regt die Darmtätigkeit an und hilft beim Verdauen. Das muss kein Leistungssport sein: Spaziergänge, Hausarbeit oder Yoga-Übungen reichen aus. Auch Atemübungen wie tiefes Einatmen in den Bauch oder eine Bauchmassage können die Verdauung unterstützen.

Wenn Sie nach einiger Zeit immer noch Beschwerden haben oder Ihr Gewicht ungewollt sinkt, dann kann eine individuelle Ernährungsberatung sinnvoll sein. Sprechen Sie darüber mit Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten. Diese können bei Bedarf eine Beratung und gegebenenfalls eine Ernährungstherapie verordnen. Die Kosten für die Beratung werden häufig teilweise von der Krankenkasse übernommen. Sie sollten aber vor Beginn mit der Versicherung klären, ob und wie viel sie erstattet.

Zum Weiterlesen

Ausführliche Informationen haben wir auch in unseren Texten zur Ernährung bei Krebs zusammengestellt. Dort finden Sie auch Tipps zur Suche von Ernährungsberaterinnen und -beratern.

Eine wichtige Anlaufstelle ist die Selbsthilfeorganisation Deutsche ILCO e.V., bei der Darmkrebsbetroffene viele Informationen finden und sich mit anderen austauschen können. Zum Thema Ernährung gibt es dort die Broschüre Ernährung nach Stoma- oder Darmkrebsoperation (PDF).

Viele praktische Tipps finden Betroffene außerdem auf der Seite Was essen bei Krebs.

*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.

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