Strahlentherapie: Eine Gefahr für Familie und Freunde?

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Eine Studie zeigt: Fast die Hälfte der Krebspatienten hat Sorge, nach einer Strahlentherapie selbst zu strahlen und damit Angehörigen zu schaden. Ist das überhaupt möglich? Wir erklären, wann diese Angst berechtigt ist.

Eine anstehende Strahlentherapie kann bei Krebserkrankten Unsicherheiten und Sorgen auslösen. Eine Studie zeigt: besonders vor dem ersten Arztgespräch machen sich Patientinnen und Patienten viele Gedanken über eventuelle Nebenwirkungen. Fast die Hälfte der Betroffenen hat zudem Angst, aufgrund der Strahlentherapie selbst zu strahlen und damit Familie und Freunde zu gefährden. 

Oft entsteht diese Angst durch Missverständnisse rund um die Bestrahlung. Deswegen möchten wir im Folgenden genauer auf diese spezielle Angst eingehen.

Älterer Mann schaut mit besorgtem Blick aus dem Fenster.
Die Angst vor Nebenwirkungen ist verständlich und ganz normal [Symbolbild].
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

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Wenn Sie unsicher sind und Ängste haben, sollten Sie diese direkt ansprechen. Ihre behandelnden Ärztinnen und Ärzte können dabei helfen, die tatsächlichen Risiken einzuordnen.

Strahlentherapie von außen: Keine Gefahr für Ihr Umfeld

Gut zu Wissen

Die Strahlentherapie von außen ist die häufigste Art der Bestrahlung. Fachleute sprechen oft auch von perkutaner Strahlentherapie oder Teletherapie.

Patientinnen und Patienten geben nach einer Bestrahlung von außen durch die Haut selbst keine Strahlung ab. Die verwendete ionisierende Strahlung wirkt nämlich nur für einen kurzen Moment auf die bestrahlte Körperstelle – sie sammelt sich nicht im Körper an. 

Betroffene müssen sich also keine Sorgen machen, anderen zu schaden und können mit ihrer Familie oder ihren Freunden wie gewohnt umgehen.

Ionisierende Strahlung: Was ist das und wie wirkt sie?

Ionisierende Strahlung ist sehr energiereich. Sie kann Moleküle so verändern, dass elektrisch geladenen Teilchen entstehen. Diese sogenannten Ionen können Zellen so stark schädigen, dass sie absterben. Zellen, die sich oft teilen – wie zum Beispiel Krebszellen – sind besonders empfindlich gegenüber ionisierender Strahlung.

Bei der perkutanen Strahlentherapie erzeugt meist ein Linearbeschleuniger die ionisierenden Strahlen. Radioaktive Substanzen kommen in der Regel nicht zum Einsatz. 

Strahlentherapie von innen: Wann Vorsichtsmaßnahmen nötig sind

Bei einer Bestrahlung von innen (Brachytherapie) kann die Angst zu strahlen gerechtfertigt sein. Denn bei dieser Variante der Strahlentherapie verwenden die Ärzte radioaktive Stoffe. Sie werden im Körper platziert und bestrahlen von dort aus den Tumor. Die Strahlung reicht allerdings nur wenige Millimeter weit.

Ob tatsächlich Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind, hängt von der angewendeten Methode ab:

  • Bleiben die Substanzen nur kurz im Körper, besteht nach der Therapie in der Regel kein Risiko für andere Menschen. 
  • Bleiben die radioaktiven Stoffe länger im Körper, sollten die Betroffen für einige Zeit den engen Kontakt zu Schwangeren und Kindern meiden. 

Wichtig zu wissen: Die behandelnden Ärzte erklären genau, ob und welche Vorsichtsmaßnahmen notwendig sind.

Zum Weiterlesen

Weitere Informationen zur Strahlentherapie finden Sie auch in unseren Texten zum Thema Strahlentherapie und Nuklearmedizin: Mit Energie gegen Krebs.

Quellen und Links (Auswahl)

Novak J, Ladbury C, Abuali T, Tam A, Brower J, Evans B, Sun V, Loscalzo M, Amini A. Patient Perceptions of Radiation Therapy Prior to Initial Consultation With a Radiation Oncologist. Advances in radiation oncology. 2025 Jan; Volume 10, Issue 1. doi: 10.1016/j.adro.2024.101676

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