Unsere Antwort
Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, die eigenen Kinder zu einer onkologischen Reha mitzunehmen. Entscheidend dafür ist vor allem das Alter Ihrer Kinder und welche Alternativen zur Versorgung es möglicherweise gibt.
Im Folgenden haben wir Hintergrundinformationen und Antworten auf häufige Fragen für Sie zusammengestellt.
Wann kann ich eine Reha auch mit Kind machen?
Wenn Sie nach einer Krebserkrankung eine Reha machen und Ihre Kinder mitnehmen möchten, müssen einige Bedingungen erfüllt sein.
- Alter der Kinder: In der Regel dürfen Kinder zu einer stationären Reha mitkommen, wenn sie unter 12 Jahren alt sind. Bei älteren Kindern ist es nur möglich, wenn diese auf Hilfe angewiesen sind, beispielsweise aufgrund einer Behinderung.
- Persönliche Situation: Maßgeblich ist zudem, ob die Kinder anderweitig versorgt werden können oder nicht. So können Alleinerziehende ihre Kinder in der Regel mitnehmen. Teilen Sie sich die Versorgung der Kinder mit einer weiteren Person? Dann können die Kinder mit zur Reha, wenn die andere Person die Kinderbetreuung und Haushalt nicht komplett übernehmen kann – beispielsweise aus beruflichen Gründen.
- Geeignete Klinik: Nicht jede Reha-Klinik hat Angebote für die Betreuung von Kindern. Manche haben sich hingegen auf die Reha von Eltern mit Kindern spezialisiert.
Wie finde ich eine passende Rehaklinik?
Bei der Suche nach einer Rehaklinik können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte helfen. Oft vermitteln die Kliniksozialdienste Betroffenen eine geeignete Klinik. Auch Krebsberatungsstellen können weiterhelfen. Darüber hinaus bietet die Deutsche Rentenversicherung eine Übersicht über ihre Rehakliniken in Deutschland.
Welche Kosten werden übernommen, wenn die Kinder mitkommen?
Nehmen Sie Ihre Kinder mit zur Reha, trägt die Rentenversicherung in Absprache mit der Klinik in der Regel die Kosten für die Unterbringung und Betreuung der Kinder.
Die Kosten für die Verpflegung müssen Sie hingegen selbst zahlen – Hintergrund ist, dass diese Kosten auch zuhause anfallen würden.
Welche Unterstützung gibt es, wenn die Kinder zu Hause bleiben?
Können oder wollen Eltern ihr Kind oder ihre Kinder nicht mit in die Reha-Klinik nehmen, können sie alternativ eine Haushaltshilfe beantragen und die Kosten erstattet bekommen. Auch das geht nur bei Kindern unter 12 Jahren und unter den oben genannten Voraussetzungen.
- Nahe Verwandte und Verschwägerte, also beispielsweise die Großeltern oder Schwiegereltern, bekommen eventuelle Fahrtkosten und den entstandenen Verdienstausfall (für maximal 2 Monate) erstattet.
- Selbstbeschaffte Haushaltshilfen: Für Bekannte, wie beispielsweise eine Nachbarin oder anderweitig gefundene Haushaltshilfen übernimmt der Rehaträger die Vergütung der Aufwendungen (Aufwendungsersatz). Diese liegt im Jahr 2025 bei 11,75 € pro Stunde für maximal 8 Stunden pro Tag.
Was ist, wenn Kinder älter als 12 Jahre sind – welche Kosten werden dann erstattet?
Wenn es keine Option ist, die Kinder mit in die Reha zu nehmen oder eine Haushaltshilfe zu beantragen, können Sie stattdessen Kinderbetreuungskosten für die Zeit der Rehabilitation beantragen. Die Rentenversicherung zahlt einen Zuschuss für Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.
- Höhe: Derzeit liegt der Erstattungsbetrag bei maximal 200 € für ein Kind pro Monat (Stand 2025).
- Voraussetzung: Sie müssen nachweisen, dass die Kosten unvermeidbar sind.
Zum Weiterlesen
Mehr zum Thema lesen Sie in unserem Text Rehabilitation nach Krebs.
Wichtige Infos und Anträge finden Sie im Formularpaket zur Haushaltshilfe sowie im Informationsblatt zu Haushaltshilfe und Kinderbetreuungskosten der Deutschen Rentenversicherung. Allgemeine Informationen bietet die DRV auch in einer Broschüre zur onkologischen Rehabilitation.
*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.