Tierversuche in der Krebsforschung

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Tierversuche in der Krebsforschung sind für viele Menschen ein schwieriges und kontroverses Thema. Lesen Sie, warum Tierversuche trotz wissenschaftlicher Entwicklung von Alternativen weiterhin unverzichtbar sind.

Die Notwendigkeit von Tierversuchen in der Krebsforschung steht im Fokus einer aktuellen Debatte in Europa, angestoßen durch die Europäische Bürgerinitiative "Save Cruelty Free Cosmetics – Commit to a Europe Without Animal Testing". Diese Initiative fordert einen umfassenden Ausstieg aus der Verwendung von Tieren in der Forschung.

In der wissenschaftlichen Gemeinschaft hat die Initiative für Diskussionen gesorgt. Forschende und Wissenschaftsorganisationen heben jedoch hervor, dass es in naher Zukunft wissenschaftlich nicht umsetzbar sein wird, vollständig auf Tierversuche zu verzichten. Auch die Krebsforschung hängt von den Erkenntnissen aus Tierversuchen ab.

Zweigeteiltes Labor-Bild: links Mikroskop, rechts Maus in einem Käfig
Ein Ansatz in der Krebsforschung ist, tierfreie Modelle und Tierversuche zu kombinieren.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; erstellt mit DALL-E

Beispiel Metastasierung

Tierversuche sind insbesondere dann ein wesentlicher Bestandteil der Krebsforschung, wenn komplizierte biologische Prozesse noch nicht vollständig durch andere Methoden abgebildet werden können.

So stehen Forschende beispielsweise vor der herausfordernden Aufgabe, das Wechselspiel zwischen Krebszellen und ihrer Umgebung zu verstehen. Das hilft ihnen dabei, Phänomene wie die Metastasierung von Krebszellen zu erforschen. Zwar gibt es Alternativen zu Tierversuchen, wie sogenannte vaskuläre Organoide, die Gefäßwände nachbilden können. Sie reichen aber nicht aus, um die komplexen Wechselwirkungen von Zellen im Körper vollständig erfassen zu können.

Beispiel Kinderonkologie

Besonders in der Kinderonkologie gibt es im Vergleich zu Erwachsenen deutlich weniger neuartige Therapieansätze.

Tierversuche ermöglichen es, neue Behandlungsmethoden gründlich zu untersuchen, bevor sie bei jungen Patientinnen und Patienten angewendet werden. So können Wissenschaftler Wirkstoffspiegel, Dosierungen, Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Substanzen erforschen, ohne krebskranke Kinder den möglichen Gefahren noch unerforschter Therapien auszusetzen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen

Die Forschung mit Tierversuchen unterliegt strengen gesetzlichen Vorschriften und ethischen Standards. Diese gewährleisten,

  • dass der Einsatz von Tieren nur dann erfolgt, wenn keine anderen Methoden zur Verfügung stehen, und
  • dass der Nutzen der Forschung die Belastung für die Tiere überwiegt.

Fazit und Ausblick

Tierversuche bleiben ein wesentlicher Bestandteil der Krebsforschung, insbesondere dann, wenn komplexe biologische Prozesse noch nicht vollständig durch andere Methoden abgebildet werden können.

Während die Wissenschaft kontinuierlich an der Entwicklung tierversuchsfreier Methoden forscht, ergänzen sich derzeit tierfreie Modelle und Tierversuche. Dieser zusammenwirkende Ansatz unterstützt Krebsforschende darin, neue Therapien zu entwickeln und Krankheitsprozesse besser zu verstehen.

Zum Weiterlesen

Diese News basiert auf dem Artikel Warum die Krebsforschung nicht auf Tierversuche verzichten kann (PDF) im Magazin "Einblick" des Deutschen Krebsforschungszentrums

Weitere Informationen zu dem Thema Krebsforschung finden Sie bei uns unter Krebsforschung und klinische Studien.

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