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Krebsmedizin: Was kommt 2024?

Neue Therapien, neue Leitlinien und die Ausweitung von Früherkennungsangeboten – auch im kommenden Jahr gibt es voraussichtlich einige Entwicklungen in der Onkologie. Wir geben einen Ausblick.

Grafik mit verschiedenen medizinischen Elementen, z.B. Arztkoffer, Stethoskop, Medikamente
Auch für 2024 sind Entwicklungen in der Onkologie zu erwarten. Grafik redaktionell bearbeitet © freepik

Früherkennung, Therapieoptionen, neue Behandlungsstandards: Regelmäßig gibt es Entwicklungen in der Krebsmedizin. Zum Jahresende werfen wir einen Blick darauf, was im Jahr 2024 vermutlich kommt.

Erweiterung der Krebsfrüherkennung

Das Mammographie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung steht derzeit nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zur Verfügung. Bereits im Jahr 2023 hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) aber beschlossen, dass das Mammografie-Screening erweitert werden soll. Voraussichtlich ab Mitte 2024 können auch gesetzlich versicherte Frauen von 70 bis 75 Jahren Termine für das Screening vereinbaren.

Für Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) gibt es bisher keine Krebsfrüherkennung. Menschen, die aufgrund erblicher Faktoren ein besonders hohes Risiko für die Krebsart haben, können jedoch innerhalb von klinischen Studien an bildgebenden Untersuchungen zur Früherkennung teilnehmen. Dies könnte sich mit der Aktualisierung der S3-Leitlinie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs ändern: Sie empfiehlt, dass Risikopersonen diese Untersuchungen auch außerhalb von Studien erhalten können. Die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen muss jedoch noch geklärt werden.

Entwicklungen in der Krebstherapie

Bei manchen Krebsarten werden sich wahrscheinlich neue Behandlungsmöglichkeiten ergeben – so wie bei den folgenden Beispielen:

  • Für Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Blasenkrebs könnte im nächsten Jahr eine neue Kombinationstherapie zur Verfügung stehen. Die Kombination aus den Wirkstoffen Enfortumab Vedotin und Pembrolizumab wurde in den USA bereits für diese Zielgruppe zugelassen. Denn in Studien hatte sich gezeigt, dass die Kombinationstherapie die Lebenszeit verlängern konnte.
  • Eine Immuntherapie mit dem Checkpoint-Hemmer Atezolizumab können Patientinnen und Patienten vermutlich bald als Spritze statt Infusion erhalten – wie bereits in England. Die Verabreichung als Spritze geht deutlich schneller als die Infusion. Möglicherweise werden die Spritzen im kommenden Jahr auch in der EU und damit in Deutschland zugelassen.

Neue Behandlungsleitlinien

Auch 2024 werden voraussichtlich einige onkologische Leitlinien aktualisiert, so wie beispielsweise die bereits erwähnte Leitlinie zu Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Darüber hinaus wird voraussichtlich Anfang 2024 eine ganz neue Leitlinie zu Krebs im Rachenraum (Oropharynxkarzinom und Hypopharynxkarzinom) veröffentlicht. Seit November 2023 steht sie bereits als sogenannte Konsultationsfassung zur Verfügung.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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