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Abschied von Harald zur Hausen

Am 28. Mai ist Harald zur Hausen verstorben. Den Krebsinformationsdienst hat der Nobelpreisträger seit der Gründung begleitet. Wir blicken zurück auf unsere Anfänge, die untrennbar mit ihm verknüpft sind.

Portraitfoto von Harald zur Hausen
Der Krebsforscher Harald zur Hausen war einer der Initiatoren des Krebsinformationsdienstes. Foto © Uwe Anspach / DKFZ

Am vergangenen Sonntag, dem 28. Mai, ist der Krebsforscher Harald zur Hausen gestorben. Mit seinen Forschungen zu Humanen Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs legte er den Grundstein für die HPV-Impfung. Dafür erhielt er 2008 den Nobelpreis für Medizin.

Als ehemaliger Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) hat er die Idee eines Krebsinformationsdienstes im Zentrum seit den 80er Jahren maßgeblich unterstützt. "Herr zur Hausen hat sich auch nach seiner Zeit als Vorstand für die Belange des Krebsinformationsdienstes interessiert und lebhaft Anteil an allen aktuellen Entwicklungen genommen", so Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes.

"Gründervater" des Krebsinformationsdienstes

Besuch der damaligen Baden-Württembergischen Sozialministerin Barbara Schäfer-Wiegand beim Krebsinformationsdienst im Jahr 1987, u.a. in Anwesenheit von Harald zur Hausen.
Harald zur Hausen (3. von rechts) beim Besuch der damaligen Baden-Württembergischen Sozialministerin Barbara Schäfer-Wiegand im Krebsinformationsdienst, 1987. Archivfoto © DKFZ

Der Krebsinformationsdienst nahm im Jahr 1986 seine Arbeit auf. Wenn Hilke Stamatiadis-Smidt, die damalige Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, und Almuth Sellschopp (damals Leiterin der Psychosozialen Nachsorgeeinrichtung im Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim) die "Mütter des KID" waren, war er der Vater des Projekts, das er über die Jahre immer wohlwollend begleitet hat.

Von Beginn an stand Harald zur Hausen dem Krebsinformationsdienst auch in schwierigen Zeiten und bei Gegenwind stets zur Seite. Sein besonderer Verdienst war, ihn nach dem Ende der ersten Projektphase im DKFZ zu erhalten und den Weiterbetrieb trotz aller Hindernisse zu ermöglichen. Was heute aus dem Krebsinformationsdienst geworden ist, baut auf diesem Engagement auf.

Krebsinformation für die Öffentlichkeit

Harald zur Hausen hat sehr früh erkannt, dass ein solches Angebot auch zur Sichtbarkeit und Anerkennung des Zentrums beitragen und wissenschaftliche Erkenntnisse allen Bürgerinnen und Bürgern zugänglich machen kann.

Auf die Frage, was er sich für die Zukunft des Krebsinformationsdienstes wünsche, antwortete Harald zur Hausen in einem Interview mit der Zeitschrift "einblick": "Ich bin mir sicher, dass die kompetente Beratung auch künftig weitergeführt wird, und ich hoffe, dass der Zuspruch weiter steigt. KID ist wichtig für die ganze Bevölkerung."*

In diesem Sinne bleiben wir vom Krebsinformationsdienst seiner Vision für uns verbunden und werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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