Krebsorganisationen fordern Corona-Impfpflicht

Dringender Appell an Politik und Bevölkerung

Erstellt am:

Bitte beachten Sie:
Diese Nachricht ist bereits älter als 180 Tage. Unsere News werden NICHT NACHTRÄGLICH AKTUALISIERT. Sie haben Fragen zu diesem Thema? Unsere Ärztinnen und Ärzte stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns am Telefon und per E-Mail.

Die Notlage in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen wird immer dramatischer. Nicht nur für an COVID-19 erkrankte Personen, sondern für alle Menschen mit schwerwiegenden Erkrankungen wie etwa Krebs. Denn schon bald werden bundesweit keine Kapazitäten mehr für weitere Patientinnen und Patienten zur Verfügung stehen. Die Corona Task Force des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft sieht eine allgemeine Impfpflicht zusätzlich zu Kontakteinschränkungen als einzige Möglichkeit, den Kollaps des Gesundheitssystems über den Winter zu verhindern. Die Organisationen appellieren an die Politik, unverzüglich entsprechende Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Erste Berichte aus den großen deutschen universitären Krebszentren bestätigen den Ernst der Lage. "In Anbetracht der immer weiter steigenden Corona-Neuinfektionen und der sich stetig füllenden Intensivstationen sehen wir keinen anderen Ausweg aus der Krise: Deutschland muss neben Kontakteinschränkungen eine Corona-Impfpflicht einführen", so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. "Die Politik muss jetzt schnell handeln, um eine weitere Verschärfung der Lage in den kommenden Wochen und Monaten zu verhindern."

Versorgungsengpässe sind möglich

Auch wenn sie noch nicht zu einer Impfung verpflichtet sind, sollten alle, die sich aus nicht-medizinischen Gründen gegen eine Corona-Impfung entschlossen haben, ihre Entscheidung noch einmal dringend überdenken, appellieren die Experten. "Sie bringen nicht nur sich selbst in große Gefahr, sondern alle Menschen, die dringend medizinisch behandelt werden müssen, unter anderem Krebspatientinnen und -patienten", warnt Professor Dr. Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg. "Ungeimpfte Menschen haben ein sehr hohes Risiko, im Falle einer Corona-Infektion stationär behandelt werden zu müssen. Die Gefahr, dass ihnen und ihren Mitmenschen lebenswichtige Maßnahmen wegen mangelnder Kapazitäten versagt bleiben, ist äußerst real."

Impfschutz rechtzeitig auffrischen

"Wir haben kürzlich bereits darauf hingewiesen, wie wichtig es ist, dass Krebspatientinnen und -patienten bei Bedarf bevorzugt eine Auffrischungsimpfung erhalten können. Wir begrüßen zudem die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (STIKO), Booster-Impfungen für alle Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren zu empfehlen, ausdrücklich", betont Professor Dr. Thomas Seufferlein, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. "Nun liegt es an der Bevölkerung, dieses Angebot auch wahrzunehmen. Daher unser Appell an alle Bürgerinnen und Bürger: Bitte gehen Sie zur Booster-Impfung und helfen Sie dabei, den drohenden Zusammenbruch unseres Versorgungssystems abzuwenden!"

Onkologische Versorgungslage im Blick

Um mögliche Beeinträchtigungen der onkologischen Versorgung zu erfassen, haben das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) ihre regelmäßige Befragung an 18 großen deutschen universitären Krebszentren (Comprehensive Cancer Center) wiederaufgenommen. Diese Befragung war 2020 von der Corona Task Force von DKFZ, Deutscher Krebshilfe und DKG initiiert worden, um Versorgungsengpässe und -einschränkungen frühzeitig zu erkennen und den Dialog mit politischen Entscheidungsträgern zu suchen. Nachdem während der ersten Pandemiewellen erhebliche Einschränkungen in einzelnen Versorgungsbereichen verzeichnet wurden, hatte sich die Versorgungslage in den ersten Monaten der zweiten Jahreshälfte 2021 normalisiert. Angesichts der steigenden Infektionszahlen und der sich abzeichnenden Belastung der stationären Versorgungskapazitäten dokumentiert die Task Force das onkologische Versorgungsgeschehen erneut in regelmäßigen Abständen.

Zum Weiterlesen

Die gemeinsame Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums, der Deutschen Krebshilfe und der Deutschen Krebsgesellschaft können Sie im Pressebereich der Internetseite des DKFZ nachlesen.

Fragen zu Corona und Krebs? Wir sind für Sie da.

Sie erreichen den Krebsinformationsdienst:

 

Fragen Sie uns. Wir sind für Sie da.

Ärztinnen und Ärzte beantworten Ihre Fragen zu Krebs am Telefon oder per E-Mail – kostenfrei.
Unsere Informationen sind verständlich, aktuell, wissenschaftlich fundiert und qualitätsgesichert.

Ärztlicher Telefondienst

Telefonisch erreichen Sie uns unter 0800 420 30 40 täglich von 8 bis 20 Uhr. Ihr Anruf ist innerhalb Deutschlands kostenlos.

Wir rufen Sie gerne zurück

Sie haben uns nicht erreicht? Oder wollen in einem festen Zeitraum mit uns telefonieren? Dann
können Sie mit unseren Ärztinnen und Ärzten einen Rückruf vereinbaren.

  • Pflichtfelder Bitte hinterlegen Sie eine Telefonnummer unter der Sie persönlich gut zu erreichen sind, wählen Sie unter "Uhrzeit" den Zeitraum, in dem Sie zurückgerufen werden möchten und stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.

Ärztlicher E-Mail-Service

Schriftliche Anfragen senden Sie bitte entweder