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Was hilft gegen Durchfall bei Krebs?

Frage des Monats

Manche Krebspatienten bekommen während ihrer Erkrankung Durchfall: als Symptom der Tumorerkrankung oder Nebenwirkung der Therapie. Das kann die Lebensqualität einschränken. Lesen Sie, was bei der Ernährung helfen kann.

Mann mit einer Toilettenrolle in der Hand steht vor einer Toilettenschüssel.
Wer Durchfall hat, benötigt ständig eine Toilette in Reichweite. © vchal, Shutterstock


Manche Krebspatientinnen und -patienten haben ein höheres Risiko, an Durchfall zu erkranken. Das Risiko hängt vor allem davon ab, an welcher Krebsart sie erkrankt sind und welche Behandlung sie gegen den Krebs erhalten. In der Tat können Betroffene mit Darmkrebs unter Kombinations-Chemotherapie Durchfall bekommen.

Aber auch andere Chemotherapien, bestimmte zielgerichtete Therapien und Immuntherapien sowie eine Strahlentherapie können Durchfälle auslösen.

Wichtig zu wissen

Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über auftretende oder stärker werdende Beschwerden. Je früher die Ärzte Sie behandeln, desto eher können sie verhindern, dass sich Ihre Symptome verschlimmern.

Viel trinken: Bei Durchfall verlieren Betroffene viel Flüssigkeit. Deshalb ist es sehr wichtig, ausreichend viel zu trinken, um den Verlust an Flüssigkeit auszugleichen.

Medikamente: Gegen die Beschwerden bei Durchfall erhalten viele Patienten Medikamente. Bei sehr starkem Durchfall bekommen manche Betroffene zusätzlich Infusionen.

Gezielte Auswahl beim Essen: Betroffene Patientinnen und Patienten können auch mit ihrer Ernährung versuchen, ihre Durchfall-Beschwerden zu lindern.

Was können Betroffene selbst tun?

Aufzählung von hilfreichen Ernährungsmaßnahmen bei Durchfall, unterteilt in: ausreichend viel trinken, geeignete Lebensmittel, möglichst zu vermeidende Lebensmittel und allgemeine Tipps.
Eine geeignete Auswahl von Nahrungsmitteln kann Krebspatienten helfen, ihre Beschwerden zu lindern. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com

Prinzipiell raten Ärzte Patientinnen und Patienten mit Durchfall, viel zu trinken und leicht verdauliche und ballaststoffarme Speisen zu sich zu nehmen. Nicht alle Getränke und Lebensmittel sind bei Durchfall gleich gut geeignet. Auf manches sollten Betroffene lieber verzichten. Eine geeignete Auswahl kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu verbessern und Symptome positiv zu beeinflussen.

  • Da jeder unterschiedlich auf Nahrungsmittel reagiert, sollten Sie selbst darauf achten, was Ihnen guttut und was nicht.

Unsere folgenden Tipps basieren auf der Erfahrung von Betroffenen und Ärzten. Sie haben sich als unterstützend und hilfreich erwiesen, sind jedoch noch nicht mit hochwertigen Studien belegt.

Tipp 1: Trinken Sie ausreichend viel

  • 2 – 4 Liter. Fragen Sie Ihren Arzt nach der für Sie geeigneten Menge.
  • Mineralwasser mit wenig oder keiner Kohlensäure.
  • Kräutertee und verdünnte Fruchtsäfte. Durch bestimmte Teesorten lassen sich auch Bauchschmerzen etwas lindern, zum Beispiel mit Fencheltee.
  • Suppe und Brühe enthalten viel Salz. Dies gleicht den Elektrolytverlust aus.

Tipp 2: Essen Sie vorwiegend leicht verdauliche Lebensmittel

  • Weißbrot, Haferflocken, Toast
  • Salzstangen oder Cracker, deren Salzgehalt zusätzlich den Salz- oder Elektrolytverlust ausgleicht
  • Bananen, Apfelmus, geschälte geriebene Äpfel
  • gekochte Kartoffeln, leicht verdauliches Gemüse wie Karotten, Kürbis, Spinat
  • Fisch, Geflügel, Fleisch im Backofen zubereitet
  • Joghurt, Buttermilch, Eier

Tipp 3: Vermeiden Sie möglichst

  • Milch und Milchprodukte (außer Joghurt, Buttermilch oder Hartkäse)
  • ballaststoffreiche Kost, zum Beispiel Vollkornprodukte, Müsli
  • blähende Lebensmittel, zum Beispiel Linsen, Zwiebeln, rohes Gemüse
  • fettreiches Essen, zum Beispiel Butter, Nüsse, Schokolade
  • Alkohol, Kaffee und Tabak
  • starke Gewürze

Achten Sie außerdem darauf, dass die Speisen Zimmertemperatur haben, und essen Sie möglichst immer nur kleine Portionen.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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