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Krebs – warum Sport und Bewegung schützen können

Aktuelle Fakten zur Krebsvorbeugung

Was ist besser - viel bewegen im Alltag oder gezielt trainieren? Die Antwort der Experten: Beides ist gut, Hauptsache, man ist möglichst viel und regelmäßig aktiv.
Das tut nicht nur dem Herz und der Figur gut. Bewegung und Sport senken auch das Krebsrisiko. Das gilt zwar nicht pauschal für alle Tumoren. Aber zumindest senkt man die Wahrscheinlichkeit, an einigen der häufigeren Krebsarten zu erkranken.

Wie viel Bewegung muss es sein, damit man sich etwas davon versprechen darf? Der Krebsinformationsdienst hat für seinen neuen Text die internationalen Empfehlungen durchgesehen.

Kein Wundermittel, aber wirksame Hilfe

Älterer Mann fährt entspannt im Grünen Fahrrad. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Es muss nicht gleich Leistungssport sein: Normale Bewegung jeden Tag tut gut. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Klar ist: Einen hundertprozentigen Schutz vor Krebs haben selbst Spitzensportler nicht. Es gibt eine ganze Reihe von Krebsarten, denen man nach heutigem Kenntnisstand kaum wirksam vorbeugen kann: weder durch den Verzicht auf Zigaretten und Alkohol, noch durch gesunde Ernährung oder viel Bewegung.

Doch wer sich regelmäßig bewegt, gewinnt zumindest einige Pluspunkte in der Statistik häufiger Tumorarten: Körperlich aktive Menschen erkranken im Durchschnitt seltener an Dickdarmkrebs. Bei fitten Frauen sinkt die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs und Krebs des Gebärmutterkörpers.

Wahrscheinlich gibt es noch weitere, wenn auch weniger gesicherte Einflüsse: auf das Risiko für Lungenkrebs, Blasenkrebs, Nierenzellkrebs, Speiseröhren- und Magenkrebs, vielleicht auch auf die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs, Krebs der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder Eierstockkrebs zu erkranken.

Ausgewogene Energiebilanz

Wie erklären sich Forscher den Zusammenhang? Ein wichtiges Stichwort ist die Energiebilanz. Konkret bedeutet dies: Man sollte möglichst jeden Tag so viel Energie verbrauchen, wie man aufnimmt.

Doch körperliche Aktivität bedeutet mehr als Kalorienverbrauch: Wer sich viel und regelmäßig bewegt, setzt auch positive Signale für einen ausgeglichenen Stoffwechsel, in dem es keine übermäßigen Wachstumsanreize für Tumorzellen gibt.

Was heißt viel, was bedeutet regelmäßig, wenn es um Bewegung geht?

Inzwischen lauten die internationalen Expertenempfehlungen fast gleich:
Man sollte sich möglichst jeden Tag bewegen, und zwar so viel, dass pro Woche mindestens 150 Minuten zusammenkommen, also zweieinhalb Stunden. Das kann zügiges Gehen sein, Radfahren im Alltag oder auch Gartenarbeit.
Wer es stattdessen lieber "knackig" mag, sollte für anstrengenden Sport mindestens 75 Minuten pro Woche einplanen.

Ein Tipp gehört noch dazu, vor allem, wenn man neu starten möchte mit einem Sport- oder Bewegungsprogramm: Dann sollte man sich sicherheitshalber beim Hausarzt oder der Hausärztin dazu beraten lassen. Sie können einschätzen, wie viel Belastung gut für die körperliche Fitness ist.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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