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HPV-Impfung jetzt auch für Jungen

Ständige Impfkommission erweitert Empfehlung

Seit Kurzem empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) die Impfung gegen Humane Papillomviren auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Jugendliche, die noch nicht geimpft sind, können die Impfung bis zum 18. Geburtstag nachholen. Bisher galt die Empfehlung nur für Mädchen. Die HPV-Impfung schützt Geimpfte vor einer Infektion mit HPV und beugt so Krebserkrankungen vor, die auf eine Infektion mit Humanen Papillomviren zurückzuführen sind. Bei Frauen handelt es sich dabei vor allem um Gebärmutterhalskrebs, bei Männern können Tumoren im Mund- und Rachen-Bereich sowie Penis- und Analkrebs durch eine HPV-Infektion entstehen.

Langfristig tausende Krebserkrankungen zusätzlich vermeiden

Collage: HPV-Viren und Spritze mit Impfstoff, Foto: Eisenhans- Fotolia.com © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
© Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum | Eisenhans - Fotolia.com

Hintergrund der neuen Impfempfehlung ist zum einen die Sicherheit der HPV-Impfung. So gab es nach Angaben des RKI weltweit bereits mehr als 270 Millionen HPV-Impfungen, ohne dass wesentliche Impfkomplikationen aufgetreten sind. Zum anderen reiche die Impfquote der jungen Frauen derzeit nicht aus, um die jungen Männer mit zu schützen.

Im Jahr 2015 waren in Deutschland knapp 45 Prozent der 17-jährigen Mädchen ausreichend gegen HPV geimpft. Die Viren werden durch Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen, zum Beispiel beim Geschlechtsverkehr. Kondome können eine Übertragung nicht sicher verhindern. Durch die Impfung der Jungen erhofft sich die STIKO, langfristig tausende von Krebserkrankungen zusätzlich zu vermeiden.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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