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Sodbrennen bei Krebspatienten: Arzneimittel können Auslöser sein

Sodbrennen, Brennen im Rachen, Druckgefühl im Hals und saures Aufstoßen: Das kennen auch manche Krebspatienten. Die Ursache kann falsche Ernährung sein. Während der Krebstherapie kommen jedoch auch andere Auslöser infrage: vor allem Arzneimittel. Darauf weisen Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer aktuellen Meldung hin. Welche Medikamente begünstigen das Aufsteigen von Säure vom Magen in die Speiseröhre? Bei der Behandlung von Krebspatienten zählen dazu etwa viele Schmerzmedikamente, manche Antibiotika oder das ein oder andere Chemotherapeutikum (auch als Infusion). Auslöser können auch manche Hormone und die Bisphosphonate sein, die zum Beispiel bei Knochenmetastasen wichtig sind.

Bekannt sind bei Krebspatienten noch weitere Ursachen für Sodbrennen. Ein Beispiel ist, wenn bei einer Strahlentherapie das Bestrahlungsfeld im Bereich des Magens und der Speiseröhre liegt. Ein weiteres Beispiel: Drückt der Tumor auf Magen und Speiseröhre, oder hat sich im Bauchraum viel Flüssigkeit angesammelt, kann es ebenfalls zum sogenannten Reflux von Magensäften kommen.

Wie können Ärzte Sodbrennen behandeln?

Lexikon

Reflux, auch gastroösophagealer Reflux: Rückfluss von Säure aus dem Magen in die Speiseröhre; äußert sich als Sodbrennen, saures Aufstoßen, kann sich auch auf Mund, Rachen und Atemwege auswirken; mögliche Symptome: Reizhusten, Asthma, Rachenentzündung, Zahnschäden

Sodbrennen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Leidet man länger oder gar regelmäßig unter Reflux, kann dies die Schleimhaut der Speiseröhre schädigen und zu einer chronischen Entzündung führen. Diese Schleimhaut ist nicht so widerstandsfähig gegenüber Säure wie die Magenschleimhaut. Fachleute sprechen dann von einer Refluxkrankheit. Man sollte daher nicht nur abwarten oder sich selbst längere Zeit mit frei verkäuflichen Medikamenten behelfen. Besser ist der Gang zum Arzt: Er kann etwas gegen Sodbrennen tun. Wichtig ist die Klärung der Ursache: Stehen etwa Medikamente im Verdacht, das Sodbrennen auszulösen, kann der Arzt zunächst versuchen, andere Präparate zu finden und zu verordnen. Eine wirksame Behandlung gegen Sodbrennen sind etwa Arzneimittel, die die Säureproduktion im Magen hemmen, sogenannte Protonenpumpenhemmer. Damit lässt sich die Erkrankung in der Regel wirksam behandeln - auch wenn die Ursache andere Arzneimittel sind, auf die man vor allem während einer Krebstherapie nicht verzichten kann.

Bestehen die Beschwerden über einen längeren Zeitraum? Dann kommt auf Patienten unter Umständen eine Spiegelung der Speiseröhre und des Magens zu. Damit kann der Arzt erkennen, ob bereits Gewebeveränderungen vorliegen. Als Krebsvorstufe für Speiseröhrenkrebs gilt beispielsweise der sogenannte "Barrett-Ösophagus". Er sollte möglichst frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Was kann man selbst gegen regelmäßiges Sodbrennen tun?

Tabletten © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
Wer länger unter Sodbrennen leidet, sollte mit seinem Arzt darüber sprechen. © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Bei manchen Betroffenen verschaffen die Änderung der Ernährungsgewohnheiten oder kleine Anpassungen im Alltag Linderung.

Wer etwa bestimmte Getränke und Speisen nicht gut verträgt, sollte auf diese möglichst verzichten. Unter Umständen hilft es abzunehmen, wenn man zu viel Gewicht auf die Waage bringt.

Wer insbesondere nachts von den Beschwerden geplagt ist, dem kann das Hochstellen des Kopfendes im Bett Linderung verschaffen. Auch spät am Abend nichts mehr zu essen, kann Beschwerden verringern.

Einige weitere Tipps hört man öfter, doch für sie fehlt aktuell noch der wissenschaftliche Nachweis, dass sie wirklich zuverlässig allen Betroffenen helfen: etwa generell auf Schokolade, Kaffe und Tee, scharfe Speisen, Zitrusfrüchte oder kohlensäurehaltige Getränke zu verzichten.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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