Studie zeigt: Weniger Darmkrebs durch Früherkennungs-Koloskopie

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Langfristig könnte die Darmspiegelung zur Früherkennung von kolorektalen Karzinomen pro Jahr deutschlandweit bis zu 16.000 Neuerkrankungen verhindern. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Publikation von Wissenschaftlern des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Konkret bedeutet das: So viele Menschen würden gar nicht erst an Darmkrebs erkranken, weil bei ihnen rechtzeitig Krebsvorstufen entfernt wurden.

Die Forscher verwendeten Daten aus dem gesetzlichen Früherkennungsprogramm: Seit 2002 kann in Deutschland jeder ab 55 Jahren eine Darmspiegelung durchführen lassen. Die Wissenschaftler hatten Zugang zu anonymisierten Daten von über vier Millionen Teilnehmern, die bis 2012 dieses Angebot genutzt hatten. Daraus leiteten sie ihre Schätzungen für die nächsten Jahrzehnte ab.

Wie gelangten die Wissenschaftler zu ihrer Hochrechnung?

Entdecken Ärzte bei der Koloskopie Krebsvorstufen, dann dokumentieren sie Anzahl, Größe und wie weit fortgeschritten die Entwicklung hin zum Karzinom bereits war. Diese Daten werden innerhalb des Früherkennungsprogramms routinemäßig erfasst. Aus anderen Studien weiß man, wie lange es dauert, bis sich aus solchen Krebsvorstufen tatsächlich Darmkrebs entwickelt: Das können viele Jahre sein.

Deshalb verging einige Zeit, bis nach der Einführung des Früherkennungsprogramms die Zahl der Neuerkrankungen zu sinken begann. Und es wird noch länger dauern, bis der Effekt tatsächlich spürbar wird: So wurden nach den Berechnungen der Forscher im Jahr 2005 weniger als 100 Darmkrebserkrankungen durch das Screening verhindert. Für 2015 rechnet man bereits mit 6.500 und bis ins Jahr 2045 mit jährlich etwa 16.000 Menschen, die dank der Früherkennung nicht zu Krebspatienten werden.

Die aktuell vorgelegten Zahlen sind aber nur eine Schätzung. Die tatsächliche Anzahl der Darmkrebsneuerkrankungen hängt von weiteren Faktoren ab: Zum Beispiel von der Entwicklung der Altersstruktur und dem Einfluss von Risikofaktoren für Darmkrebs. Außerdem sind sich die Forscher sicher: Der Effekt ließe sich noch weiter steigern, wenn noch mehr Menschen am Früherkennungsprogramm teilnehmen würden.

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Wie läuft eine Darmspiegelung ab? Ist sie schmerzhaft? Muss man zur Vorbereitung fasten? Welche alternativen Verfahren gibt es und wie sicher sind sie? Diese und weitere Informationen finden Sie im Text "Darmspieglung: Bilder aus dem Darm".

Welche weiteren Möglichkeiten zur Früherkennung von Darmkrebs es gibt, was die Krankenkasse bezahlt und wohin man zur Beratung und Früherkennung gehen muss, erläutert der Text "Darmkrebs: Früherkennung mit Stuhltest und Darmspiegelung".

Die aktuelle Studie ist in englischer Sprache erschienen, die Kurzfassung ist frei zugänglich: Brenner H, Altenhofen L, Stock C, Hoffmeister M. Expected long-term impact of the German screening colonoscopy programme on colorectal cancer prevention: Analyses based on 4,407,971 screening colonoscopies. Eur J Cancer, online vor Print 20. April 2015. doi:10.1016/j.ejca.2015.03.020

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