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Linktipp: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Gesundheitsrisiken werden für Verbraucher unabhängig erforscht, bewertet und kommuniziert

Das Bundesinstitut für Risikobewertung, kurz: BfR, ist eine Einrichtung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und dient dem Verbraucherschutz. Zentrale Aufgabe des BfR ist es, Gesundheitsrisiken durch Lebens- und Futtermittel, Gebrauchsgegenstände und chemische Stoffe unabhängig wissenschaftlich zu bewerten. Dazu gehört auch die Bewertung von Krebsrisiken. Vom Gesetzgeber hat das BfR außerdem den Auftrag, mögliche Risiken sowie deren Nachweismethoden zu erforschen. Das Ergebnis der jeweiligen Risikobewertung wird zielgruppengerecht in verständlicher Form und Sprache übermittelt.

Internetseiten des BfR ermöglichen Recherche zu Gesundheits- und Krebsrisiken

IARC und BfR: Institute mit unterschiedlichem Auftrag

Die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) prüft, ob ein Stoff grundsätzlich Krebs erzeugen könnte. Das BfR schätzt ab, ob bei bestimmungsgemäßer Anwendung von einer Substanz tatsächlich ein Risiko für den Verbraucher ausgeht.

Auf seinen Internetseiten veröffentlicht das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die Ergebnisse seiner Risikobewertungen. Ein A-Z Index dient zum schnellen Überblick über die Themen, zu denen sich das BfR geäußert hat. Auf den Themenseiten selbst finden sich unter anderem Mitteilungen, Stellungnahmen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Mittlerweile bietet das BfR auch eine übersichtliche Graphik an, die auf einen Blick das Risikoprofil eines Stoffs darstellt. Diese BfR-Risikoprofile sind seit Januar 2013 in ausgewählten Stellungnahmen zu finden. Diese Stellungnahmen sowie nähere Informationen zum BfR-Risikoprofil sind auf den BfR-Internetseiten unter dem Stichwort "Risikokommunikation" zu finden.


Außerdem bietet das BfR Links auf Internetportale verwandter Institute und Behörden wie beispielsweise auf das europäische Schnellwarnsystem zu Bedarfsgegenständen RAPEX.

Das BfR beurteilt Risiken durch Produkte, Chemikalien und Lebensmitteln

BfR Homepage Screenshot © Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)
© Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Produktsicherheit:

In diesen Bereich fallen Spielzeuge, Kosmetika oder Lebensmittelverpackungen. In den letzten Jahren waren etwa ein mögliches Krebsrisiko durch Aluminium in Deos und Antitranspirantien Gegenstand der BfR-Bewertung ebenso wie Weichmacher in Spielzeugen.

Chemikaliensicherheit:

In den Bereich Chemikaliensicherheit fällt eines der heiß diskutierten aktuellen Themen: das Pflanzenschutzmittel Glyphosat. Neben Herbiziden bewertet das BfR auch das (Krebs-)Risiko von Bioziden, also Schädlingsbekämpfungsmitteln, und anderen Chemikalien. Für Chemikalien bildet das 2007 in Kraft getretene europäische Regelwerk mit der Abkürzung „REACH“ die Grundlage für die Beurteilung. REACH ist die Abkürzung für "Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals", also für die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Als EU-Verordnung besitzt REACH in allen Mitgliedstaaten Gültigkeit.

Lebensmittelsicherheit:

Die Zuständigkeit für Lebensmittelsicherheit liegt in Deutschland bei Bundes- und Landesbehörden. Auf Bundesebene sind insbesondere das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und das BfR zuständig. Das BVL agiert hier unter anderem als Zulassungs- und Überwachungsbehörde. Das BfR beurteilt grundsätzliche Gesundheitsrisiken, etwa ob Inhaltsstoffe, Zusatzstoffe, Rückstände und Beimengungen von Lebensmitteln ein Krebsrisiko darstellen. Die Informationen reichen von krebserregenden Pilzgiften, den Aflatoxinen, bis zu beim Grillen entstehenden polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen, abgekürzt PAKs.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Fachkreise-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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