Gesundheitskompetenz ist nicht zu unterschätzen

Auch aktuelle Studien belegen die Relevanz von guter Gesundheitsinformation. So zeigten ältere Brustkrebspatientinnen, die gut über ihre Krankheit unterrichtet waren, weniger Ängste, etwa die Sorge vor einem Rückfall oder vor der Ausweitung des Tumors, als weniger gut informierte Patientinnen.(2) Eine weitere aktuelle Studie hat sich insbesondere mit dem Thema Angst vor Nebenwirkungen auseinandergesetzt(3): Je weniger sich Brustkrebspatientinnen vor einer hormonellen Therapie fürchten, desto schwächer fallen die Nebenwirkungen tatsächlich aus. Wie wichtig in diesem Zusammenhang das Arzt-Patienten-Gespräch ist, zeigt eine weitere Studie.(4) Danach wird Ärzten geraten, das Thema Nebenwirkungen gegenüber ihren Patientinnen aktiv anzusprechen. Im direkten Dialog könnten Mittel und Wege gefunden werden, wie sich die Lebensqualität verbessern ließe – oft eine wichtige Voraussetzung für die langfristige Therapie-Compliance bei den Patientinnen. "Das bestätigt uns in unserem täglichen Engagement, Ratsuchende kompetent und unabhängig zu informieren", so Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes (KID).
Seit 30 Jahren informiert der Krebsinformationsdienst zu allen Aspekten einer Krebserkrankung: Vorbeugung und Früherkennung sind genauso Themen wie Diagnose, Behandlung und Leben mit Krebs. Telefonisch und per E-Mail beantworten Ärztinnen und Ärzte pro Jahr ca. 34.000 Anfragen kompetent und individuell. Der KID ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr unter 0800-420-30-40 oder unter krebsinformationsdienst@dkfz.de zu erreichen.
Quellen
(1) Gaisser A, Kludt E, Weg-Remers S (2014). Impact von Information auf Selbstkompetenz und subjektive Sicherheit – Wie bewerten und verarbeiten Brustkrebspatientinnen vom Krebsinformationsdienst vermittelte Informationen? Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 11, Abstract 317 DOI: 10.1055/s-0034-1375396. Der Abstract ist nachzulesen unter www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0034-1375396
(2) S.M. Halbach, A. Enders, C. Kowalski, T.K. Pförtner, H. Pfaff, S. Wesselmann, N. Ernstmann: Health literacy and fear of cancer progression in elderly women newly diagnosed with breast cancer - A longitudinal analysis. Patient Education and Counseling (2016) May; 99(5):855-62. DOI: 10.1016/j.pec.2015.12.012
(3) JJ Lin, J. Chuang J, N.A. Bickel , J.P. Wisnivesky: Patient-Provider XCommunication and Hormonal Therapy side Effects in Breast Cancer Survivors. Women Health. DOI: 10.1080/03630242.2016.1235071
(4) "Is it best to expect the worst? Influence of patients' side-effect expectations on endocrine treatment outcome in a two-year prospective clinical cohort study", by Y. Nestoriuc et al. Annals of Oncology. DOI:10.1093/annonc/mdw266
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