Biomarker-Tests bei Brustkrebs: Änderungen der Kostenübernahme

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Biomarker-Tests wie Oncotype DX® können bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemo bei frühem Brustkrebs helfen. Wir erklären, unter welchen neuen Bedingungen gesetzliche Krankenkassen die Kosten hierfür übernehmen.

Gut zu wissen

Für Biomarker-Tests verwenden Behörden und Fachgesellschaften unterschiedliche Begriffe. Darunter beispielsweise auch die Bezeichnungen Genexpressionstest, Multigentest oder Gensignaturen.

Fachleute empfehlen Patientinnen und Patienten mit frühem Brustkrebs und erhöhtem Risiko für einen Krankheitsrückfall (Rezidiv) eine Chemotherapie nach ihrer OP. 

Lässt sich das Rückfallrisiko nicht anhand klassischer Kriterien ausreichend zuverlässig einschätzen, können Biomarker-Tests bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemo unterstützen. 

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten bei Brustkrebs dann, wenn

  • die Erkrankung Hormonrezeptor-positiv ist: Das bedeutet, sie wächst abhängig von weiblichen Geschlechtshormonen – im Befund steht ER+ und/oder PR+.
  • und die Brustkrebszellen keine Bindestelle für den Wachstumsfaktor HER2 aufweisen: Das bedeutet, es kommt keine zielgerichtete Therapie gegen HER2 infrage – im Befund steht HER2-negativ (HER2-).
  • und der Tumor keine Lymphknoten befallen hat: Diese Bedingung ändert sich jedoch zukünftig.

Gesetzliche Krankenkassen werden künftig auch zahlen, wenn bereits bis zu 3 Lymphknoten von Krebs befallen sind. Das wird aber nur für einen der verfügbaren Tests gelten – den Genexpressionstests Oncotype DX®. 

Eine Frau bekommt vom Arzt ihren Befund erklärt.
Bislang war für die Kostenübernahme eines Genexpressionstests bei Brustkrebs eine Voraussetzung, dass die Lymphknoten frei von Metastasen sind. Das ändert sich nun zukünftig.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Zusätzliche Bedingung: Biomarker-Tests vor oder nach Wechseljahren

Wichtig zu wissen

Diese Änderungen gelten für alle derzeit verfügbaren Biomarker-Tests – EndoPredict®, MammaPrint®, Prosigna® und Oncotype DX®.

Bisher ist die Kostenübernahme nicht davon abhängig, ob die Patientin bereits in den Wechseljahren war oder nicht.

Das ändert sich zukünftig: 

  • Um die Kosten künftig übernommen zu bekommen, müssen sich betroffene Frauen nach den Wechseljahren befinden. 
  • Für Frauen vor den Wechseljahren wird die Kostenübernahme mit einer weiteren Bedingung verbunden sein – sie müssen eine Begleittherapie mit Medikamenten erhalten, welche die Funktion ihrer Eierstöcke unterdrückt. Alternativ muss eine solche Therapie zumindest sicher geplant sein.

Die neuen Bedingungen gelten noch nicht jetzt

Bis Krankenkassen die Kosten unter den neuen Voraussetzungen wirklich übernehmen, kann das noch mehrere Monate dauern. Vorher müssen Ärzte und Krankenkassen klären, wie die neuen Leistungen abgerechnet werden. 

Zum Weiterlesen

Umfassende und verständliche Informationen rund um Brustkrebs finden Sie in unserem Text Brustkrebs (Mammakarzinom). Dort finden Sie beispielsweise auch Informationen zu weiteren Biomarkern bei Brustkrebs in der Diagnostik

Möchten Sie mehr zur molekularen Diagnostik mithilfe von Biomarkern wissen? Ausführlichere Informationen dazu können Sie im Text Molekulare Diagnostik: Personalisierte Krebsmedizin mithilfe von Biomarkern nachlesen.

Möchten Sie selbstständig nachlesen, können Sie dazu das Merkblatt „Biomarkerbasierte Tests beim frühen Brustkrebs“ (PDF) des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) nutzen. 

Quellen und Links 

Die Pressemitteilung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Kostenübernahme von Biomarker-Tests bei Brustkrebs finden Sie auf der Webseite des G-BAs. Dort finden Sie auch den dazugehörigen Beschluss.

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