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Schutzimpfungen bei Krebs – Wie funktioniert das?

Schutzimpfungen gehören zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um durch Viren oder Bakterien verursachte Infektionskrankheiten zu verhindern oder deren Verlauf zu mildern. Wie wichtig sind Impfungen für Krebserkrankte? Und worauf ist dabei zu achten? Wir erläutern Wirkweise, Vorteile und mögliche Nebenwirkungen von Schutzimpfungen.

Jemand erhält eine Impfung in den Oberarm.
Krebsbetroffene sollten auf einen guten Impfschutz achten. Bild © Hyttalo Souza, Unsplash

Da viele Krebspatienten während und auch noch einige Zeit nach der Krebsbehandlung aufgrund einer geschwächten Immunabwehr deutlich anfälliger für Infektionen sind, benötigen sie einen guten Impfschutz. Kommt es zu einer Infektion, kann diese schwerer verlaufen als bei immungesunden Menschen und zudem die notwendige Tumorbehandlung möglicherweise verzögern. Die behandelnden Ärzte wägen vor einer Impfung stets ab: Wie stark ist das Immunsystem geschwächt und wie groß ist das individuelle Infektionsrisiko?

Was ist für Krebspatientinnen und -patienten wichtig?

 Ärztinnen und Ärzte sollten bereits vor Beginn einer Krebsbehandlung den Impfschutz ihrer Patientinnen und Patienten überprüfen und fehlende Impfungen ergänzen, wenn es sicher möglich ist.

  • Krebspatienten ohne schwerwiegende Immunschwäche dürfen so wie gesunde Menschen geimpft werden.
  • Kurz vor, während und kurz nach einer Krebsbehandlung sollten Patienten in der Regel keine Lebendimpfstoffe erhalten. Totimpfstoffe sind möglich. Die Wirksamkeit kann jedoch eingeschränkt sein.
  • Nach einer Krebsbehandlung sollten fehlende oder unvollständige Grundimmunisierungen nachgeholt werden. Ansonsten raten Experten zu einmaligen Wiederholungsimpfungen. Angehörige und Freunde von Krebspatienten sollten bei sich selbst auf einen ausreichenden Impfschutz achten. So können sie mit dazu beitragen, Krebskranke vor Ansteckung zu schützen.

Ergänzend betont Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des DKFZ: "Die meisten Schutzimpfungen werden seit vielen Jahren beziehungsweise Jahrzehnten eingesetzt. Bisher gibt es keine Belege dafür, dass sie Krebs fördern, oder den Verlauf einer Krebserkrankung verschlechtern."



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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