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Kurz erklärt: Was ist Morbus Bowen?

Die medizinische Leitlinie zu einer Form des weißen Hautkrebses gibt einen Überblick zu Risikofaktoren, Diagnose und Therapie der Erkrankung – nun wurde erstmals auch die Vorstufe Morbus Bowen aufgenommen.

Eine fleckenförmige, gerötete, schuppige Hautveränderung (Morbus Bowen) auf dem Finger einer Hand.
Morbus Bowen zeigt sich als fleckenförmige, gerötete, schuppige Hautveränderung. Bild zugeschnitten nach © Klaus Peter, Wikimedia Commons; abrufbar unter https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bowen11.jpg

Morbus Bowen ist eine Vorstufe von weißem Hautkrebs, bei der sich die Zellen der obersten Hautschicht bösartig verändert haben. Sie überschreiten aber die Gewebegrenze (Basalmembran) nicht und wachsen nicht zerstörend in tiefere Hautschichten ein. Morbus Bowen ist also auf die oberste Hautschicht begrenzt und wächst normalerweise nur langsam.

Wichtig zu wissen

Wenn Morbus Bowen sich über die Basalmembran ausbreitet und zerstörend in tiefere Hautschichten wächst, entsteht Hautkrebs.

Morbus Bowen äußert sich als Hautveränderung, die meist wenige Millimeter bis einige Zentimeter groß ist und der Schuppenflechte (Psoriasis) ähnelt: Es zeigt sich ein geröteter, schuppiger Hautfleck, der unregelmäßig geformt und gut abgrenzbar zu gesunder Haut ist. Kleinere Hautveränderungen des Morbus Bowen verursachen üblicherweise keine Beschwerden, größere Flecken können jucken.

Wichtig zu wissen: 1 bis 2 von 10 Betroffenen haben mehrere Flecken gleichzeitig.

Um andere gut- oder bösartige Hautveränderungen auszuschließen, wird bei Verdacht auf Morbus Bowen in der Regel eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und anschließend unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht. Dies soll meist auch klären, ob die Basalmembran durchdrungen wurde.

Morbus Bowen: Fachleute empfehlen Therapie

Wie groß das Risiko ist, dass sich Morbus Bowen zu Hautkrebs entwickelt, lässt sich nicht sagen. Denn dazu gibt es nur wenige, größtenteils ältere, wissenschaftliche Studien. Da jedoch grundsätzlich möglich ist, dass Morbus Bowen in weißen Hautkrebs übergeht, empfehlen Fachleute, ihn zu behandeln.

Für die Therapie des Morbus Bowen gibt es mehrere Behandlungsmöglichkeiten: Die Hautärztin oder der Hautarzt kann die Hautveränderung

  • operativ entfernen.
  • gezielt vereisen.
  • mit Cremes, die Wirkstoffe zur Hemmung des Zellwachstums enthalten, medikamentös behandeln.
  • oder mit Rotlicht nach Anwendung einer lichtsensibilsierenden Creme bestrahlen (photodynamische Therapie).

Die Therapiewahl hängt unter anderem davon ab, wie viele Hautveränderungen Betroffene haben, wie groß sie sind und wo sie liegen. Auch, welche Behandlung die Patientin oder der Patient bevorzugt und ob Begleiterkrankungen vorliegen, spielt eine Rolle. Außerdem beeinflussen die Erfahrung und die individuelle Empfehlung der Hautärztin und des Hautarztes die Therapiewahl.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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