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Was bringt die Selbstuntersuchung auf Brustkrebs?

Einordnung zur Brustkrebs-Früherkennung

Einmal im Monat selbst die Brüste untersuchen – das empfehlen Fachleute, um Brustkrebs früh zu erkennen. Doch was kann diese Selbstuntersuchung leisten und was nicht? Wir fassen zusammen, was Sie dazu wissen sollten.

Eine Frau tastet sich mit beiden Händen die linke Brust ab, um Brustkrebs früh zu erkennen.
Bei der Selbstuntersuchung tastet eine Frau regelmäßig die eigenen Brüste ab. [Symbolbild] © Uwe Grötzner, Fotolia

Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebsart bei Frauen. Manchen Frauen ist daher die Brustkrebs-Früherkennung besonders wichtig. Denn: In der Regel kann Brustkrebs in frühen Stadien gut behandelt werden.

Fachleute empfehlen neben dem Mammografie-Screening unter anderem einmal im Monat die sogenannte Selbstuntersuchung der Brust. Und Medien greifen diese Maßnahme besonders gerne auf. Nicht selten wird dabei der Nutzen der Selbstuntersuchung überschätzt.

Nutzen der Selbstuntersuchung

Als alleinige Methode zur Brustkrebs-Früherkennung ist die regelmäßige Selbstuntersuchung nicht geeignet: Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sie die Sterblichkeit bei Brustkrebs senkt.

Das liegt laut Fachleuten vor allem daran, dass früher Brustkrebs nicht immer tastbar ist. Wenn Frauen Brustkrebs selbst ertasten, handelt es sich oft nicht mehr um einen Tumor in einem frühen Krankheitsstadium, der leichter behandelbar ist.

Gut zu wissen

Bisher konnte nur für das Mammographie-Screening nachgewiesen werden, dass bei regelmäßiger Teilnahme die Wahrscheinlichkeit sinkt, an Brustkrebs zu versterben.

Fachleute empfehlen die Selbstuntersuchung in Deutschland aber dennoch. Zum einen kann Brustkrebs dadurch gelegentlich in einem frühen Stadium ertastet werden – vor allem, wenn er unter der Hautoberfläche liegt. Zum anderen kann die regelmäßige Selbstuntersuchung dabei helfen, ein Gefühl für die eigenen Brüste zu bekommen und Brustveränderungen bewusster wahrzunehmen.

Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung

Immer wieder findet man in den Medien die Empfehlung, Frauen sollen die Selbstuntersuchung pauschal am 1. Tag des Monats durchführen – ein fester Tag soll vor allem dabei helfen, an die Untersuchung zu denken. Der optimale Zeitpunkt für die Selbstuntersuchung hängt jedoch davon ab, ob frau schon in den Wechseljahren war.

  • Nach den Wechseljahren: Frauen, die keine Monatsblutung mehr haben, führen die Selbstuntersuchung tatsächlich am besten immer zum gleichen Zeitpunkt im Monat durch. Dies sichert zudem, dass die Selbstuntersuchung in regelmäßigen Abständen stattfindet.
  • Vor den Wechseljahren: Jüngere Frauen hingegen sollten sich etwa eine Woche nach der Monatsblutung selbst untersuchen. Denn zu dieser Zeit ist das Gewebe der Brust weicher. Wer die "Pille" nimmt, sollte sich zu Beginn einer neuen Monatspackung untersuchen.

Auf welche Symptome Sie bei der Selbstuntersuchung achten sollten, lesen Sie unter Symptome bei Brustkrebs.

Fazit

Frauen, die die Selbstuntersuchung durchführen möchten, sollten den richtigen Zeitpunkt wählen.

Wenn Frauen zur Brustkrebs-Früherkennung auf das regelmäßige Abtasten der Brüste setzen, sollten sie sich nicht in falscher Sicherheit wähnen: Die Selbstuntersuchung kann zwar Achtsamkeit für die eigenen Brüste und mögliche Brustveränderungen schaffen. Regelmäßige Selbstuntersuchungen allein senken jedoch nicht die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu versterben.

Wer darüber hinaus etwas zur Früherkennung von Brustkrebs tun möchte, sollte sich daher über Chancen und Risiken des Mammographie-Screenings informieren.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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