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MRT bei Krebs: Was tun bei Platzangst?

Frage des Monats

Für die Diagnose von Krebs ist eine Magnetresonanztomographie oftmals wichtig. Dafür muss man allerdings in einer engen Röhre liegen. Wir geben einen Überblick, was Menschen mit Platzangst in dieser Situation helfen kann.

Ein junger Mann liegt auf dem Untersuchungstisch eines MRT-Geräts und bekommt von einem Arzt weiße Kopfhörer aufgesetzt.
Angst bei der Magnetresonanztomographie (MRT): Patientinnen und Patienten können während der MRT-Untersuchung Musik hören. Das kann beruhigen und von den Klopfgeräuschen ablenken. © MART PRODUCTION, Pexels


Mit Ihren Ängsten sind Sie nicht allein. Sehr viele Menschen fühlen sich bei einer Magnetresonanztomographie (MRT) in der engen Röhre unwohl. Manchmal kann diese Angst auch sehr stark ausgeprägt sein. Der Fachbegriff dafür lautet Klaustrophobie. In dieser Situation ist es besonders wichtig, seine Ängste frühzeitig anzusprechen: zum Beispiel direkt, wenn Sie einen Termin für die MRT-Untersuchung ausmachen.

Weiß das MRT-Team Bescheid, versucht es die MRT-Untersuchung so angenehm wie möglich für Sie zu machen. In dieser Situation sind verschiedene Maßnahmen möglich:

  • Sie können sich in der Regel den Ablauf ganz genau erklären lassen und den Untersuchungsraum anschauen.
  • Vielleicht können Sie zur Untersuchung auch eine Vertrauensperson mitbringen.
  • Zusätzlich können Sie vorab ein Beruhigungsmittel erhalten. Beispiele sind Arzneimittel aus der Gruppe der Benzodiazepine.
  • Auch eine Narkose kommt möglicherweise infrage.
  • Während der MRT-Untersuchung können Sie über Kopfhörer Musik hören, das lenkt von den Klopfgeräuschen ab.
  • Alternativ kann die Untersuchung gegebenenfalls in einem offenen MRT-Gerät stattfinden.

Medikamente oder Narkose bei “Platzangst“

Gibt es keine medizinischen Gründe, die dagegen sprechen, können Sie vor der MRT-Untersuchung Beruhigungsmittel erhalten: in Form von Tabletten oder als Spritze. Dafür muss das MRT-Team vorab genau wissen, ob und welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen.

Wenn ein Beruhigungsmittel nicht ausreicht, kann eine MRT-Untersuchung gegebenenfalls auch unter Narkose stattfinden. Dafür muss man in der Regel 4 Stunden vorher auf Essen verzichten. Etwa 30 Minuten nach der MRT-Untersuchung können Sie wieder nach Hause gehen.

Wichtig: Wenn Sie für die MRT-Untersuchung Medikamente zur Beruhigung oder eine Narkose erhalten, sind Sie nicht verkehrstüchtig: nach der Untersuchung können Sie noch sehr müde oder möglicherweise auch etwas orientierungslos sein. Daher sollten Sie danach ohne Begleitperson weder Auto, noch Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.

“Offenes MRT“

Es gibt mittlerweile verschiedene MRT-Geräte. Das offene MRT hat keine enge Röhre, wie ein geschlossenes MRT-Gerät, sondern ist je nach System seitlich und/oder vorne geöffnet.

Kein Standard

Nicht jede Klinik oder radiologische Praxis ist in Deutschland mit einem offenen MRT-Gerät ausgestattet.

Wichtig zu wissen: Manche solcher offenen MRT-Geräte haben einen weniger leistungsstarken Magneten als die herkömmlichen Röhren-MRT-Systeme. Ob Betroffene die Untersuchung in einem offenen MRT machen können, hängt davon ab, was untersucht werden soll. Je nachdem, ist die Bildschärfe und Aussagekraft bei einem offenen MRT nicht ausreichend. Das sollten Sie vorab mit Ihrem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprechen.

Kostenübernahme: Krankenkassen übernehmen nicht in allen Situationen die Kosten für die Untersuchung in einem offenen MRT. Klaustrophobie kann jedoch ein Grund für eine Kostenübernahme sein.

  • Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Radiologen oder Ihrer Radiologin und Ihrer Krankenkasse über Ihre Platzangst und die Frage der Kostenübernahme.
  • Manche Krankenkassen verlangen vorab eine Bescheinigung der Platzangst von dem Arzt oder der Ärztin. Zusammen mit der Überweisung zur MRT-Untersuchung können Betroffene dann einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, bevor sie einen Termin für die Untersuchung ausmachen.

Fazit

Auch wenn Sie eine MRT-Untersuchung mit Stress verbinden oder diese Panik in Ihnen auslöst, sollten Sie bedenken, wie wichtig diese Untersuchung bei einem Tumorverdacht oder zur Verlaufskontrolle ist.

Scheuen Sie sich nicht davor, auf Ihre Ängste aufmerksam zu machen. In einer solchen Situation nimmt sich das MRT-Team in der Regel besonders viel Zeit und versucht bestmöglich auf Ihre Ängste einzugehen und mit Ihnen gemeinsam eine Lösung zu finden.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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