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Krebsinformation in Leichter Sprache

Linktipps des Monats

Gesundheitswissen ist wichtig – auch für Menschen mit Lern- und Leseschwierigkeiten. Für sie gibt es immer mehr Texte in "Leichter Sprache". Wir haben Angebote zum Thema Krebs recherchiert.

Ein Mann liest Informationen auf einem Tablet.
Leichte Sprache kann dabei helfen, Gesundheitsinformationen besser zu verstehen [Symbolbild]. Foto: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland können Texte schlecht lesen und verstehen: Sie überschauen bei längeren Abschnitten den Zusammenhang nicht mehr. Komplizierte Satzkonstruktionen überfordern sie. Oder sie scheitern an ihnen unbekannten Begriffen.

Für diese Probleme gibt es viele Ursachen, etwa eine Lernbehinderung oder andere Einschränkungen beim Lesen und Verstehen. Ein weiterer Grund sind Demenzen und vergleichbare Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten. Geringe Deutschkenntnisse stellen ebenfalls eine Barriere dar, die den Zugang zu Informationen behindert – auch den zu wichtigen Gesundheitsinformationen.

Gesundheitsinformation: Zugang für alle

Menschen mit ausgeprägten Lese- und Verständnisproblemen haben aber wie jeder andere auch ein Anrecht auf fundierte Fakten zu Erkrankungen und ihren Ursachen. Und sie müssen sich im Gesundheitswesen orientieren können. Deshalb gibt es seit einiger Zeit Gesundheitsinformationen auch in "Leichter Sprache".

Was ist "Leichte Sprache"?

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der deutschen Sprache. Die Sätze sind einfach und kurz, Fremdwörter werden vermieden. Eine besondere Rechtschreibung soll das Verstehen auch längerer Worte erleichtern. Bilder und Grafiken sowie eine gut lesbare Schrift gehören ebenfalls dazu.

Wie "Leichte Sprache" formuliert und geschrieben sein sollte, wird in Deutschland von einer ganzen Reihe von Initiativen und Forschungsgruppen weiterentwickelt. Ein wesentliches Qualitätsmerkmal ist, Menschen, die selbst gerne Leichte Sprache nutzen einzubeziehen und sie als Prüfer und Prüferinnen von Texten mitwirken zu lassen.

Angebote zum Thema Krebs

Leichte Sprache: Der Krebs·informations·dienst vom Deutschen Krebs·forschungs·zentrum

Der Krebs·informations·dienst beantwortet Ihre Fragen zu der Krankheit Krebs.

Der Krebs·informations·dienst ist für alle Bürgerinnen und Bürger da.

Sie möchten mehr über den Krebs·informations·dienst wissen?

Dann klicken Sie hier: Krebs·informations·dienst in Leichter Sprache

Auch zum Thema Krebs gibt es inzwischen eine kleine Auswahl von Broschüren, Flyern und Internetseiten in Leichter Sprache. Schwerpunkt sind Informationen zur Vorbeugung und Früherkennung. Einige Organisationen bieten auch Texte, die sich an Patientinnen und Patienten richten.

Die folgenden Bestellmöglichkeiten und Linktipps mit Krebsinformationen in Leichter Sprache haben wir im März 2022 über eine Internet-Suche recherchiert. Ausgewählt wurden nur Texte und Angebote in Leichter Sprache,

  • die zum Thema Krebs informieren oder für Menschen mit Krebs relevante allgemeine Informationen bieten,
  • die kostenlos für jedermann zugänglich sind,
    oder
  • die kostenlos durch Praxen, Krankenhäuser oder weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens zur Abgabe an Betroffene bestellt werden können.

Die ausgewählten Texte informieren werbefrei, ausgewogen und neutral. Alle wurden in Zusammenarbeit mit Menschen entwickelt, die selbst Bedarf an Informationen in Leichter Sprache haben.

Broschüren: Bestellmöglichkeiten und Download

Hier finden Sie Broschüren und Faltblätter, die als Printmaterial erhältlich sind. Allerdings kann ein Teil dieser Materialien nur von Fachleuten bestellt werden, zum Beispiel zum Auslegen und Weitergeben in Praxen und Kliniken. Weitere Broschüren sind regional ausgerichtet und können als gedruckte Version zum Beispiel nur in einigen Bundesländern bestellt werden. Fast alle sind aber zumindest online für jedermann frei verfügbar.

Bremer Krebsgesellschaft e.V.: Der Landesverband informiert in Leichter Sprache und bietet auch Broschüren anderer Landeskrebsgesellschaften und weiterer Partner in Leichter Sprache an. Als Broschüre werden die Titel vorwiegend in den Beratungsstellen der Bremer Krebsgesellschaft abgegeben. Sie stehen jedoch auch zum Download zur Verfügung.

Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA): Auf der Website des G-BA sind zu verschiedenen Gesundheitsthemen Broschüren in Leichter Sprache online verfügbar. Als Druckversion können sie auch von Praxen, Kliniken oder anderen Einrichtungen über die Kassenärztlichen Vereinigungen bestellt und an Patientinnen und Patienten weitergegeben werden. Zum Thema Krebs gibt es zum Beispiel Informationen zum gesetzlichen Früherkennungsangebot:

Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum: Zurzeit bietet der Krebsinformationsdienst eine Broschüre zu Lungenkrebs.

Im Laufe des Jahres erscheinen außerdem zwei neue Broschüren in Leichter Sprache: Eine zum Thema Krebsvorbeugung und eine zu erblichem Brust- und Eierstockkrebs.

Krebsverband Baden-Württemberg: Als Landeskrebsgesellschaft verschickt der Krebsverband Broschüren kostenlos nur innerhalb von Baden-Württemberg. In der Gesamtliste der Broschüren findet man die folgenden Titel in Leichter Sprache auch zum Download:

  • "12 Tipps gegen Krebs - Europäischer Kodex zur Krebsbekämpfung"
  • "Brust•Krebs? Nein, danke! Selbstuntersuchung der Brust"
  • "Check your balls! Selbstuntersuchung der Hoden"

Sächsische Krebsgesellschaft e.V.: Die Landeskrebsgesellschaft bietet mehrere Broschüren an:

  • "Brustkrebs. Ein Patientenheft in Leichter Sprache"
  • "Darm-Krebs. Ein Patienten-Heft in Leichter Sprache"
  • "Lungen-Krebs. Ein Patienten-Heft in Leichter Sprache"
  • "Prostatakrebs. Ein Patienten-Heft in Leichter Sprache"
  • "Neben-Nieren-Tumor. Nieren-Zell-Karzinom. Nieren-Becken-Tumor. Harn-Leiter-Tumor. Harn-Blasen-Tumor."

Weitere Linktipps: Online-Angebote

Die folgenden Informationsangebote sind nur online verfügbar. Ein Teil davon ist zudem regional ausgerichtet. Die Informationen bieten aber in Leichter Sprache viele wichtige Fakten zur Krebsvorbeugung und zur Krebsfrüherkennung sowie zu sozialrechtlichen Fragen.

Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ): Das ÄZQ wird getragen von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Vereinigung. Angebote in Leichter Sprache finden sich im Portal Patienten-Information.de. Themen sind etwa Tipps zur Vorbereitung auf den Arztbesuch, Informationen zu IGeL-Leistungen, aber zum Beispiel auch zu Hautkrebs.

Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege: Das Ministerium bietet umfangreiche Hilfen in Leichter Sprache zum Thema Aktiv gegen Krebs. Ein Teil der Informationen bezieht sich zwar auf die Situation in Bayern. Trotzdem sind die Auskünfte zum Gesundbleiben, Gesundwerden und zur Früherkennung auch für Menschen in anderen Bundesländern interessant.

Bundesverband Lebenshilfe e.V.: Die Lebenshilfe bietet umfängliche Informationen in Leichter Sprache. Ein Beispiel sind Hilfen zur Versorgung in der letzten Lebensphase oder Texte zum Umgang mit Tod und Trauer.

Special Olympics Deutschland ist der größte Sportverband für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Das Informationsangebot in Leichter Sprache wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und bietet eine Auswahl wichtiger Themen. Schwerpunkt sind Texte zur (Krebs-)Vorbeugung, etwa durch Ernährung und Bewegung.

Saarländisches Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie: Das Ministerium bietet eine Anleitung für eine Patientenverfügung in Leichter Sprache.

Mehr Informationen finden

Diese Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Wir gehen davon aus, dass es noch weitere Informationsmöglichkeiten zum Thema Krebs in Leichter Sprache gibt: Denn immer mehr Organisationen im Gesundheitswesen bieten zumindest Auskünfte über ihre Leistungen in Leichter Sprache auf ihren Internetseiten. Das gilt insbesondere für Angebote mit öffentlicher Finanzierung, Ämter, Behörden oder Ministerien. Auch die Wohlfahrtsverbände und weitere soziale Organisationen bieten vielfältige Hilfen in Leichter Sprache.

  • Bitte wenden Sie sich bei Bedarf außerdem an die regionalen Krebsberatungsstellen, an Krebsorganisationen, an Selbsthilfe- und Patientenverbände, an Ihre Krankenkasse und weitere Organisationen des Gesundheitswesens. Adressen finden Sie in unserer Adresssuche.




Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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