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Was Musiktherapie bei Krebs leisten kann

Lebensqualität von Patientinnen und Patienten verbessern

Musizieren oder Musik hören kann Krebspatienten auf verschiedene Weise helfen – das zeigt eine umfassende Übersichtsarbeit. Dabei macht es einen Unterschied, ob Betroffene therapeutisch begleitet werden.

Jemand spielt ein Xylophon.
Bei einer Musiktherapie machen Patientinnen und Patienten häufig selbst Musik. Foto: © Trucollo, Pixabay

Eine Krebstherapie kann nicht nur körperlich, sondern auch psychisch belastend sein. Begleitende Therapien, wie zum Beispiel die Musiktherapie, können helfen, mit der Belastung umzugehen. In einer Musiktherapie geht es darum, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten oder Musik auf sich wirken zu lassen. Die Therapie wird durch Musiktherapeutinnen und therapeuten begleitet.

In einer aktuellen Übersichtsarbeit haben Forschende nun genauer untersucht, wie sich eine Musiktherapie und auch Musikmedizin bei Krebsbetroffenen auswirkt.



Dabei kann eine Musiktherapie helfen

In den Studien ging es sowohl um begleitete Musiktherapien als auch um Musik, die ohne therapeutische Unterstützung eingesetzt oder vorgespielt wird (Musikmedizin). Positive Einflüsse der Musiktherapie zeigten sich vor allem bei erwachsenen Patientinnen und Patienten.

Lexikon

Musiktherapie: Eine Behandlung, bei der Patientinnen und Patienten häufig selbst Musik machen und dabei therapeutisch begleitet werden

Musikmedizin: Der Einsatz von Musik ohne spezielle therapeutische Begleitung, zum Beispiel zur Entspannung während einer Operation

Eine Musiktherapie kann in gewissem Umfang zum Beispiel dabei helfen,

  • Ängste und Sorgen zu lindern,
  • Schmerzen zu verringern,
  • schwere Erschöpfung (Fatigue) abzumildern,
  • die Lebensqualität zu verbessern und
  • in geringerem Ausmaß auch mit Depressionen umzugehen.

Auch die Musikmedizin ohne therapeutische Anleitung kann Krebsbetroffenen helfen. Zum Beispiel gibt es Hinweise, dass Menschen weniger Schmerzen oder Ängste haben, wenn sie Musik hören. Die Effekte sind aber weniger deutlich als bei einer Musiktherapie.

Dass sich Musiktherapie oder Musikmedizin negativ auswirken, konnten die Autoren nicht feststellen.

Angebote zur Musiktherapie finden

In manchen Kliniken oder Reha-Zentren ist die Musiktherapie Teil des Angebots. Aber auch außerhalb von Kliniken ist eine Musiktherapie möglich.

So können Interessierte musiktherapeutische Angebote finden:

  • in Kliniken: Patientinnen und Patienten können gezielt nachfragen, welche unterstützenden Therapien sie in Anspruch nehmen können.
  • in spezialisierten Praxen: Um zum Beispiel niedergelassene Musiktherapeutinnen und -therapeuten zu finden, bietet die Deutsche Musiktherapeutische Gesellschaft eine Therapeutensuche.

Wichtig zu wissen: Eine einheitliche Ausbildung zum Musiktherapeuten gibt es in Deutschland nicht. Mehrere Fachgesellschaften haben sich aber in der Bundesarbeitsgemeinschaft Künstlerische Therapien (BAG KT) organisiert und auf Qualitätsstandards geeinigt. Patientinnen und Patienten können nachfragen, ob ein Therapeut oder eine Therapeutin eine anerkannte Ausbildung abgeschlossen hat.

Kostenübernahme: Die Kosten für eine ambulante Musiktherapie müssen Patientinnen und Patienten in der Regel selbst tragen. In Einzelfällen bieten Krankenkassen ihren Versicherten an, die Kosten ganz oder teilweise zu übernehmen. Bei Fragen zur Kostenerstattung wenden sich Interessierte am besten direkt an ihre Krankenkasse.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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