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Grippeimpfung und Impfung gegen Corona bei Krebs

Zeitgleich möglich?

Manche Krebserkrankte erhalten eine Booster-Impfung gegen das Coronavirus. Im Herbst können sich Betroffene auch gegen Grippe impfen lassen. Was sollten Patientinnen und Patienten beachten, die beide Impfungen möchten?

Mann bekommt von Sprechstundenhilfe eine Impfung in den Oberarm
Krebserkrankte mit einem hohen Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe können sich dagegen impfen lassen [Symbolbild]. © SHVETS production, Pexels

Grippeimpfung: Wie jedes Jahr im Herbst sind die diesjährigen Grippeimpfstoffe verfügbar. Wer sich möglichst gut schützen möchte, sollte sich ab Oktober bis Mitte Dezember impfen lassen.

Fachleute der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfehlen die Impfung unter anderem

  • Menschen ab 60 Jahren,
  • Patientinnen und Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen,
  • Menschen mit unterdrücktem Immunsystem, zum Beispiel aufgrund einer Chemotherapie und
  • Personen, die gefährdete Menschen betreuen oder in engem Kontakt mit ihnen leben.

Corona-Auffrischimpfung: Aktuell empfiehlt die STIKO Menschen mit einem eingeschränkten Immunsystem auch, sich ein 3. Mal gegen das Corona-Virus impfen zu lassen. Dazu gehören auch manche Krebspatientinnen und -patienten.



  • Krebserkrankte sollten mit ihren Ärzten besprechen, ob und wann die Grippeimpfung und die Corona-Impfung für sie sinnvoll sind.

Zeitgleiche Impfung? Was Betroffene wissen sollten

Möchten Betroffene sich gegen Grippe und gegen COVID-19 impfen lassen, dann können sie beide Impfstoffe zum gleichen Termin erhalten. Es muss kein zeitlicher Abstand zwischen den beiden Impfungen eingehalten werden.

Für die Grippeimpfung sollten Betroffene einen der zugelassenen Totimpfstoffe bekommen. Sie enthalten Viren, die nicht aktiv sind. Das bedeutet, sie können sich nicht vermehren. Die meisten Grippe-Impfstoffe sind Totimpfstoffe, Lebendimpfstoffe gegen Grippe mit abgeschwächten Viren sind nur für Kinder und Jugendliche zugelassen.

Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO, sich mit einem Hochdosis-Impfstoff impfen zu lassen. Der Grund: Ältere Menschen haben oft eine schlechtere Immunantwort. Deshalb kann eine Impfung weniger wirksam sein als bei jüngeren. Um das auszugleichen, wurde ein Hochdosis-Impfstoff entwickelt. Dieser enthält mehr inaktiviertes Virus. Er schützte in Studien ältere Menschen besser vor einer Erkrankung und einem schweren Verlauf der Grippe.

Stärkere Impfreaktionen möglich

Fachleute empfehlen: Wer gleichzeitig eine Impfung gegen Grippe und COVID-19 erhält, sollte sie in zwei verschiedene Gliedmaßen bekommen, beispielsweise in beide Oberarme. Damit sollen Nebenwirkungen möglichst verringert werden.

Patientinnen und Patienten müssen dennoch mit vermehrten Impfreaktionen rechnen, wenn sie beide Impfstoffe zeitgleich erhalten. Dazu gehören Schmerzen und Rötungen an der Einstichstelle, gelegentlich auch Fieber, Müdigkeit und Kopf-, Muskel- oder Gliederschmerzen. In der Regel klingen diese Beschwerden aber innerhalb von 1 bis 2 Tagen wieder ab.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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