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Spontanheilung bei Krebs – ein sehr seltenes Phänomen

Nicht immer ist es spontan, nicht immer ist es Heilung

Es gibt immer wieder Berichte über vermeintliche Spontanheilungen bei Krebs – Patientinnen und Patienten wurden offenbar ohne erkennbare Ursache geheilt. Bei derartigen Meldungen lohnt sich ein prüfender Blick.

Symbolisch für die extrem seltene Spontanheilung leuchtet unter vielen in Reihen angeordneten runden Lampen nur eine Lampe.
Eine Spontanheilung bei Krebs ist sehr selten. [Symbolbild] © JoBischPeucht, Pixabay

Über Spontanheilungen bei Krebs berichten die Medien immer wieder. Diese Meldungen können einen falschen Eindruck erwecken: Spontane Tumorrückgänge sind längst nicht so häufig, wie es durch vergleichsweise häufige Medienberichte den Anschein macht. Außerdem geschehen nicht alle dieser vermeintlich spontanen Krankheitsrückgänge wirklich "von allein" oder sind gar eine tatsächliche Heilung.

Spontane Tumorrückbildung?

Spontan bedeutet "von selbst" oder "von alleine". Ein Krankheitsrückgang bei Krebs gilt als spontan, wenn sich der Krebs ohne erkennbaren äußeren Einfluss zurückgebildet hat. Genauer gesagt: Er darf nicht auf eine Behandlung zurückzuführen sein. Kann die vermeintliche Spontanheilung einer Krebserkrankung durch eine Therapie erklärt werden? Dann handelt es sich nicht um eine Spontanheilung.

Wie lässt sich eine Spontanheilung beweisen? Sowohl die Krebsdiagnose als auch alle medizinischen Maßnahmen müssen einwandfrei und nachvollziehbar dokumentiert sein. Nur dann können Fachleute prüfen, ob eine Therapie möglicherweise den Krankheitsrückgang beeinflusst haben könnte. Oftmals fehlt diese Dokumentation aber.

Komplette und dauerhafte Heilung?

Hat sich eine Krankheit vollständig zurückgebildet, sprechen Ärztinnen und Ärzte zunächst von einer Komplettremission.

Lexikon

Komplettremission: vollständiger Tumorrückgang, durch übliche diagnostische Maßnahmen sind keine Tumorreste mehr nachweisbar

Für eine Heilung muss der Krebs nicht nur restlos verschwunden sein, die Komplettremission muss auch dauerhaft anhalten. Das bedeutet: Zu Lebzeiten der Betroffenen dürfen keine Krankheitszeichen mehr auftreten. Insgesamt ist es jedoch schwer, bei Krebs mit absoluter Sicherheit von einer Heilung zu sprechen. Denn: Es können vereinzelte Krebszellen unentdeckt zurückbleiben und später wieder wachsen.

  • Deshalb müssen auch Personen, die eine Spontanheilung erfahren haben, zur Sicherheit eine Nachsorge wahrnehmen.

Wann gelten Krebsbetroffene als geheilt? Da sich nicht zweifelsfrei feststellen lässt, dass auch die letzte Krebszelle verschwunden ist, können Ärztinnen und Ärzte einen Rückfall niemals ganz ausschließen. In der Regel gelten Krebsbetroffene aber nach 5 Jahren als geheilt. Denn: Ein Rückfall wird nach dieser Zeit bei den meisten Tumorarten rein statistisch gesehen immer unwahrscheinlicher.

Fazit

Vielfach erweisen sich Berichte zu Spontanheilungen als falsch oder unvollständig. Darüber hinaus ist es schwierig bei Krebs mit letzter Sicherheit von einer Heilung zu sprechen. Dennoch sind einige Spontanheilungen zweifelsfrei nachgewiesen. Sie sind bei den meisten Krebsarten aber so selten, dass sich Patientinnen und Patienten nicht darauf verlassen sollten.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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