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Rückfallrisiko bei Brustkrebs: EndoPredict®, MammaPrint® und Prosigna® kommen

Weitere Biomarker-Tests bald Kassenleistung

Biomarker-Tests können helfen, das Rückfallrisiko von Patientinnen mit frühem Brustkrebs vorherzusagen und so die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie zu unterstützen. Bald sind 3 weitere Tests Kassenleistung.

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Einige Patientinnen mit frühem Brustkrebs kann eine Chemotherapie vor einem Rückfall bewahren – doch die Entscheidung für eine nebenwirkungsreiche “Chemo“ hängt vom Rückfallrisiko ab und will gut abgewogen sein. Bild: Tobias Schwerdt © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium, die ein hohes Rückfallrisiko haben, wird eine Chemotherapie zusätzlich zur Operation empfohlen. Die "Chemo" soll verhindern, dass der Krebs zurückkehrt.

Doch nicht immer können Ärzte das Risiko für einen Krankheitsrückfall der Patientinnen anhand klinischer und pathologischer Untersuchungen ausreichend zuverlässig einschätzen. Dann können sie auch eine Chemotherapie nicht eindeutig empfehlen.

Unterstützen können sogenannte Genexpressionstests: Da eine Chemotherapie häufig mit belastenden Nebenwirkungen einhergeht, sollte sie nach Möglichkeit nur Patientinnen angeboten werden, die davon auch einen Vorteil haben. Genexpressionstests können helfen, diesen Vorteil bei der jeweiligen Patientin besser einzuschätzen. Daher können ihre Ergebnisse bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie helfen.

Welche Biomarker-Tests werden erstattet?

Bereits seit Januar 2020 bekommen Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium unter gewissen Voraussetzungen den Oncotype DX® Test von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt.

Nun hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschlossen, dass 3 weitere Genexpressionstests in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen werden sollen:

  • EndoPredict®
  • MammaPrint®
  • Prosigna®

Welche Patientinnen bekommen einen Test bezahlt?

Nicht bei allen Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium machen Ärzte automatisch einen Genexpressionstest. Auch die 3 neuen Tests werden nur von den Kassen bezahlt, wenn folgende Voraussetzungen bestehen:

  • Ärztinnen und Ärzte können den Nutzen einer Chemotherapie nicht anhand gängiger klinischer und pathologischer Untersuchungsbefunde abschätzen.
  • Die Erkrankung der Patientin hat bestimmte Eigenschaften (Hormonrezeptor-positiv, HER2-negativ, kein Lymphknotenbefall), die gleichen, wie für den Oncotype DX®.

Gemeinsam können Patientinnen dann auch anhand des Testergebnisses mit ihren behandelnden Ärzten abwägen, ob für sie eine Chemotherapie sinnvoll ist.

Ab wann bekommen Patientinnen die neuen Tests bezahlt?

Bis Patientinnen die Kosten für einen der 3 neu hinzu gekommenen Tests erstattet bekommen, kann es noch etwas dauern: Der kürzlich veröffentlichte G-BA-Beschluss tritt nicht sofort in Kraft.

Zunächst muss das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Kostenübernahme prüfen. Darüber hinaus muss sie im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und Ärzte und Krankenkassen müssen klären, wie die Leistungen abgerechnet werden. Erst dann können sich Patientinnen EndoPredict®, MammaPrint® oder Prosigna® von ihrer Krankenkasse bezahlen lassen.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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