Ursache im Mammographie-Screening vermutet
"Die Unterschiede in der Brustkrebs-Sterblichkeit bei älteren Frauen lassen sich nicht durch Unterschiede in der Qualität der Krebsversorgung erklären", betont Studienleiter Hermann Brenner. "Die Hauptursache für die erhebliche Differenz dürfte die spätere Einführung und die geringere Inanspruchnahme des Mammographie-Screenings in Deutschland sein. Die Ergebnisse unterstreichen einmal mehr, wie wichtig Vorsorge und Früherkennung für eine verbesserte Krebsbekämpfung sein können." Hier sieht der Präventionsexperte gerade in Deutschland noch weiteren erheblichen Forschungsbedarf.
"Auf Basis der Studienergebnisse sollte auch darüber diskutiert werden, ob das deutsche Mammographie-Screening nicht zu früh, nämlich schon mit 69 Jahren, endet", sagt Alexander Katalinic, Coautor der Studie und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Mammographie-Screenings: "In anderen Ländern, wie Frankreich und Niederlande wird das Mammographie-Screening bis zum Alter von 74 Jahren angeboten und auch die WHO sieht ausreichende Belege für ein höheres Screeningalter."
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Die englischsprachige Publikation ist frei zugänglich:
Jansen L, Holleczek B, Kraywinkel K, Weberpals J, Schröder CC, Eberle A, Emrich K, Kajüter H, Katalinic A, Kieschke J, Nennecke A, Sirri E, Heil J, Schneeweiss A, Brenner H for the GEKID Cancer Survival Working Group (2020). Divergent patterns and trends in breast cancer incidence, mortality and survival among older women in Germany and the United States. Cancers 2020, doi: 10.3390/cancers12092419
Informationen des Krebsinformationsdienstes