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Endometriumkarzinom: eine Krebsart, viele Namen

Gebärmutterkrebs, Unterleibskrebs und Co.

Kaum eine Krebsart hat so viele Namen wie das Endometriumkarzinom (Gebärmutterkörperkrebs). Neben fachlichen Synonymen gibt es auch umgangssprachliche Bezeichnungen wie "Gebärmutterkrebs" – doch nicht alle sind genau.

Ein Endometriumkarzinom ist ein bösartiger Tumor, der von der Schleimhaut im Inneren der Gebärmutter ausgeht. © Krebsinformationsdienst, DKFZ, erstellt mit BioRender.com
Lexikon

Endometrium: Gebärmutterschleimhaut
Uterus: Gebärmutter
Corpus uteri: Gebärmutterkörper

Endometriumkarzinom – das ist der Fachbegriff für eine Krebserkrankung des Gebärmutterkörpers. Sie geht von der obersten Zellschicht des Gebärmutterkörpers aus, der Schleimhaut. Da Mediziner diese Schleimhaut auch als Endometrium bezeichnen, ist sie namensgebend für das Endometriumkarzinom.

Zusätzlich zum Endometriumkarzinom hat die Krebsart in der Fachsprache noch weitere Bezeichnungen:

  • Uteruskarzinom und
  • Korpuskarzinom.

Beide Begriffe beziehen sich dabei auf den Gebärmutterkörper, wie auch die vereinfachte Benennung "Gebärmutterkörperkrebs". Diese drei Bezeichnungen sind jedoch etwas ungenauer. Denn: Das Ausgangsgewebe, in dem der Krebs entstand (Endometrium), fließt nicht mit in den Namen ein und im Gebärmutterkörper können auch andere bösartige Krebserkrankungen entstehen.

Weil das Endometriumkarzinom jedoch der häufigste Tumor des Gebärmutterkörpers ist, wird der Begriff oft bedeutungsgleich mit "Gebärmutterkörperkrebs" verwendet.

Wichtig zu wissen

Die Begriffe "Gebärmutterkrebs" und "Unterleibskrebs" sind fachlich sehr ungenau.

Denn: Die Gebärmutter und der Unterleib können von anderen Krebsarten betroffen sein.

Da der Name "Gebärmutterkörperkrebs" etwas unhandlich ist, sprechen viele Leute, die ein Endometriumkarzinom meinen auch von

  • Gebärmutterkrebs oder
  • Unterleibskrebs.

Doch diese beiden umgangssprachlichen Begriffe sind fachlich sehr ungenau: Sowohl die Gebärmutter als auch der Unterleib können neben dem Endometriumkarzinom noch von anderen Krebsarten betroffen sein.

Bei "Gebärmutterkrebs" wird nicht deutlich, welcher Teil der Gebärmutter vom Krebs betroffen ist, der Gebärmutterkörper oder der Gebärmutterhals. Denn Achtung: Gebärmutterhalskrebs ist nicht das gleiche wie Gebärmutterkörperkrebs, ein Endometriumkarzinom.

Auch "Unterleibskrebs" ist unpassend. Zwar gehört ein Endometriumkarzinom zu den Unterleibstumoren, doch nicht jeder Unterleibskrebs ist ein Endometriumkarzinom. Auch der Unterleib kann von anderen Krebsarten betroffen sein, wie etwa Blasenkrebs oder Eierstockkrebs.

Fazit: Der Begriff Endometriumkarzinom ist am genauesten, da er deutlich macht, von welchem Gewebe der Tumor ausgeht.

Häufigste Krebsart der weiblichen Geschlechtsorgane

Jährlich erhalten etwa 11.000 Frauen die Diagnose Krebs des Gebärmutterkörpers. Damit ist das Endometriumkarzinom die häufigste Krebsart der weiblichen Geschlechtsorgane und die fünfthäufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland.

Patientinnen mit einem Endometriumkarzinom haben in der Regel eine gute Prognose, wenn sie die Diagnose im frühen Krankheitsstadium erhalten. In Deutschland leben schätzungsweise 80.000 Frauen, die in den letzten 10 Jahren an einem Endometriumkarzinom erkrankt sind, sogenannte "Krebs-Langzeit-Überlebende" oder auch Cancer Survivor.





Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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