Ist mein Krebs erblich?

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Liegt Krebs in meiner Familie? Kann er vererbt werden? Gibt es einen Gentest? Solche Fragen stellen viele Betroffene an den Krebsinformationsdienst. Wir fassen anhand einer Beispielanfrage Fakten zusammen und geben Tipps.

Ihre Frage an uns

"Ich bin 2016 mit 45 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Der Krebs wurde erfolgreich behandelt und ich bin wieder gesund. Meine Tante hatte ebenfalls Brustkrebs, allerdings war sie zu der Zeit schon älter. Außerdem weiß ich, dass meine Uroma an Darmkrebs gestorben ist. Ich habe zwei Töchter. Sie sind 17 und 14 Jahre alt. Kann es sein, dass der Krebs in unserer Familie liegt und sie auch erkranken? Können sie sich testen lassen?" *

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"Ich bin 2016 mit 45 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Der Krebs wurde erfolgreich behandelt und ich bin wieder gesund. Meine Tante hatte ebenfalls Brustkrebs, allerdings war sie zu der Zeit schon älter. Außerdem weiß ich, dass meine Uroma an Darmkrebs gestorben ist. Ich habe zwei Töchter. Sie sind 17 und 14 Jahre alt. Kann es sein, dass der Krebs in unserer Familie liegt und sie auch erkranken? Können sie sich testen lassen?" *

Sie hatten Krebs und machen sich Sorgen, dass Ihre Töchter ebenfalls erkranken könnten. Es ist mehr als verständlich, dass Sie sich über das Krebsrisiko Ihrer Kinder Gedanken machen.

Tatsächlich beruhen etwa 5 – 10 von 100 Krebserkrankungen auf einer erblichen Veranlagung. Das bedeutet: Nicht die Krebserkrankung selbst ist vererbbar. Vielmehr können Betroffene krebsfördernde Veränderungen im Erbmaterial an ihre Nachkommen weitergeben.

Wichtig zu wissen: Nicht jeder, der solche Veränderungen trägt, erkrankt zwangsläufig an Krebs. Denn weitere Schäden an der Erbsubstanz müssen hinzukommen, damit ein Tumor entsteht.

Ob Ihre Brustkrebserkrankung erblich ist und Sie eine Veranlagung an Ihre Töchter weitergegeben haben, können wir so einfach nicht beurteilen. Erste Hinweise darauf sind zum Beispiel

  • mehrere enge Verwandte mit derselben Tumorerkrankung,
  • ein vergleichsweise junges Erkrankungsalter.

Gentest ist freiwillig

Selbst wenn diese Anzeichen bestehen, bedeutet dies aber nicht zwangsläufig, dass der Krebs erblich ist. Es kann auch Zufall sein, dass Ihre Tante ebenfalls an Brustkrebs erkrankt ist und Ihre Uroma Darmkrebs hatte. In manchen Familien spielen gemeinsame Risikofaktoren eine Rolle, beispielsweise Rauchen oder Übergewicht.

Wir empfehlen Ihnen, mit Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin über Ihre Situation zu sprechen. Diese können einschätzen, ob ein Gentest sinnvoll wäre und Sie gegebenenfalls an eine spezialisierte Beratungsstelle weiterverweisen.

Fachleute beraten und informieren Sie dort eingehend darüber

  • was erblicher Krebs ist,
  • wie hoch sie anhand Ihrer Familiengeschichte Ihr persönliches Risiko für erblichen Krebs einschätzen,
  • wie hoch sie das Risiko Familienangehöriger -beispielsweise Ihrer Töchter - einschätzen, auch an Krebs zu erkranken,
  • wie ein genetischer Test funktioniert,
  • welche Ergebnisse dabei herauskommen können und was das für Sie bedeutet,
  • welche Früherkennungs- oder andere vorbeugende Möglichkeiten es bei einem erhöhten Krebsrisiko gibt.

Kosten des Gentests

Bei einem begründeten Verdacht übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten für die genetische Beratung und den Gentest.

Auf Basis dieser Informationen können Sie sich entscheiden, ob Sie einen Gentest machen lassen möchten oder nicht. Falls dabei eine krebsfördernde Veränderung nachgewiesen wird, dann erhalten Sie danach eine weitere Beratung, in der es um die persönlichen Folgen dieses Wissens für Sie geht.

Ist die krebsfördernde Veränderung bekannt, können auch Ihre Töchter entscheiden, ob sie einen Test machen lassen möchten. Sie müssen dafür in der Regel volljährig sein und erhalten dann ebenfalls eine genetische Beratung. Denn: Nicht jeder Mensch möchte wissen, ob er ein erhöhtes Krebsrisiko trägt oder nicht – das ist eine sehr persönliche Entscheidung.

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Das Deutsche Konsortium Familiärer Brust- und Eierstockkrebs bietet Beratung, Testung und Betreuung für Familien mit hohem Risiko für Brust- und Eierstockkrebs

Das BRCA-Netzwerk ist eine bundesweite Selbsthilfeorganisation für Betroffene und Angehörige mit familiärem Brust- und Eierstockkrebs.

Informationen des Krebsinformationsdienstes

Fragen und Antworten zur Krebsentstehung

Mehr zur Vererbung von Brustkrebs lesen Sie unter Risiko Brustkrebs: Veranlagung, Vererbung, Genetik und im Informationsblatt Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (PDF)

* Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig zum Thema erblicher Krebs. Der hier verwendete Text ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.

Haben Sie weitere Fragen zu erblichem Krebs? Wir sind für Sie da.

Sie erreichen den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums

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