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5G-Handy: Sorgen wegen Krebsrisiko angebracht?

Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nimmt Stellung zu gesundheitlichen Risiken

Die fünfte Generation des Mobilfunks bringt viele Neuerungen mit sich: Videos, Streaming, Live-Chats, die allesamt entsprechend höhere Datenübertragungsraten aufweisen. Aber weisen die neuen 5G-Handys auch erhöhte Strahlenwerte auf? Sind Bedenken wegen möglicher Krebsrisiken angebracht?

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) nimmt Stellung zu möglichen Strahlenbelastungen, erläutert den aktuellen Forschungsstand und gibt Tipps, wie man die Belastung durch Handystrahlen senken kann.

Belastung durch Strahlen: SAR-Wert beachten

Lexikon

SAR-Wert (spezifische Absorptionsrate): Dieser Wert gibt an, wie viel Energie der Körper des Menschen aus einem hochfrequenten elektromagnetischen Feld aufnimmt. Der Wert wird in Watt pro Kilogramm angegeben.

Die Strahlung von Handys und Tablets wird mit dem SAR-Wert angegeben. Experten empfehlen: Die mobilen Geräte sollten einen Wert von 2 Watt pro Kilogramm nicht überschreiten, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat auf seiner Internetseite aktuelle Strahlenwerte der gängigen Handys veröffentlicht: www.bfs.de/SiteGlobals/Forms/Suche/BfS/DE/SARsuche_Formular.html ("SAR Suche").

BfS: Derzeitige Erkenntnisse über Mobilfunk auf 5G übertragbar

Männerhand hält Smartphone mit 5G Logo © Marko Aliaksandr, Shutterstock
5G-Handys nutzen vergleichbare Frequenzen wie bisher gängige Mobilfunkgeräte. © Marko Aliaksandr, Shutterstock

5G-Handys nutzen die gleichen oder vergleichbare Frequenzen wie die bisher gängigen Mobilfunkgeräte. Deshalb lassen sich die derzeitigen Forschungsergebnisse weitgehend auf 5G übertragen, urteilt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Das bedeutet: Liegen die SAR-Werte unterhalb der geltenden Grenzwerte, gibt es bisher keinen Nachweis für gesundheitliche Risiken bei der Benutzung der neuen Generation von Handys.

Dabei ist jedoch zu bedenken, dass die Technologie des Mobilfunks ein recht junges Feld ist. Die Folgen einer intensiven Smartphone-Nutzung werden zwar intensiv erforscht, sind aber noch nicht abschließend geklärt.

Zur Frage nach dem Krebsrisiko ist der Stand heute: Es ist weder gesichert, noch vollständig und endgültig widerlegt, dass das Telefonieren mit dem Handy krebserregend ist.

Offene Forschungsfragen: Für das BfS ist beispielsweise noch die Frage offen, wie sich steigende Datenmengen und die schnellere Datenübertragung auf die Strahlenbelastung auswirken werden. Denn damit verbunden nimmt auch die Zahl von Sendeanlagen zu. Dies erforscht das BfS derzeit. Die Experten erwarten allerdings, dass die durchschnittliche Belastung der Bevölkerung mit Strahlung insgesamt niedrig bleibt.

Vorsorglich kann jeder die individuelle Belastung mit hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung von Handys, Smartphones oder auch Tablets mindern.

Tipps: Strahlenbelastung reduzieren

  • Achten Sie auf einen möglichst niedrigen SAR-Wert, wenn Sie ein neues Handy kaufen.
  • Benutzen Sie Headsets oder Freisprechanlagen beim Telefonieren, auch bei klassischen Mobiltelefonen.
  • Achten Sie auf einen guten Empfang und surfen Sie – wo immer möglich – im WLAN.
  • Rufen Sie keine E-Mails während des Telefonierens ab.
  • Halten Sie ausreichenden Körperabstand zum Handy oder Tablet beim Surfen. Je größer der Abstand ist, desto geringer die Strahlenbelastung.




Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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