Besserer Schutz vor Risikofaktoren
Ein weiterer Traum: Tumoren gar nicht erst entstehen lassen. Als wichtigen Meilenstein in diesem Bereich bezeichneten Experten im Jahr 2018 die HPV-Impfung nicht nur für Mädchen, sondern auch für Jungen. Denn die Schutzimpfung gegen die humanen Papillomviren (HPV) wird zwar schon seit 2007 für Mädchen empfohlen: Sie soll sie vor virusbedingten Veränderungen am Gebärmutterhals und in der Folge auch vor Krebs schützen.
Die Eltern von Jungen mussten den Impfstoff dagegen bislang meist selbst zahlen - obwohl Männer ebenfalls an HPV-bedingten Krebsarten erkranken können, wenn auch deutlich seltener als Frauen.
Durch die Erweiterung der Impfempfehlungen im Jahr 2018 sollen in Zukunft aber nicht nur die Männer selbst profitieren. Sie sind rein statistisch die wichtigsten Überträger der Infektion. Sind die Männer geimpft, schützt das also auch die Frauen.
Patienten 2018: Informieren, austauschen mitentscheiden
Auch die Beteiligung von Patientinnen und Patienten an wichtigen Entscheidungen in der Onkologie hat Fortschritte gemacht. Ein Beispiel aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum: Im November fand die Auftaktsitzung des neuen Patientenbeirates statt. Wie können Betroffene aktiver als bisher in die Krebsforschung miteinbezogen werden? Wie ist ihre Sicht auf die Planung neuer Strategien? Mit diesen Fragen werden sich die Patientenvertreter und -vertreterinnen zukünftig befassen.
Die Rolle Betroffener im Gesundheitswesen hat sich insgesamt schon länger gewandelt: Patienten und auch ihre Angehörigen suchen heute nicht nur nach Informationen zu Krebs – sie bringen auch ihr eigenes Wissen mit ein. Das Internet spielt dabei eine immer wieder neue Rolle: Zu den reinen Informationsangeboten sind heute auch Chats, Foren, Blogs und die sozialen Netzwerke hinzugekommen. Seit dem Fall des Fernbehandlungsverbots für Ärzte im Mai 2018 wächst die Zahl von Angeboten der Online-Beratung.
Diese Veränderungen waren das Thema des 3. Patientenforums des Krebsinformationsdienstes. Patientenvertreter diskutierten gemeinsam mit Experten die Zukunft der „Krebsselbsthilfe 2018 – zwischen Gruppentreffen, Chats und Online-Foren". Eine wichtige Frage dabei war: Liegt die Zukunft der Selbsthilfe nicht mehr im persönlichen Kontakt, sondern nur noch online? Das Fazit nach einem Tag voller Vorträge und Gespräche: beides ist wichtig, darin waren sich 85 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig.
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