Gelegentliche Verstopfung plagt viele Menschen. Krebspatienten können mit einer Obstipation – so der Fachbegriff - jedoch besondere Probleme bekommen: Manche Tumormedikamente führen zu Schwierigkeiten mit dem Stuhlgang. Dafür bekannt sind Schmerzmedikamente aus der Gruppe der Opioide, oder auch Mittel gegen Übelkeit. Einige Chemotherapien verlangsamen die Darmtätigkeit ebenfalls.
Aber auch wer viel liegt, sich wenig bewegt oder wegen der Erkrankung nicht alles essen kann, bekommt früher oder später Probleme mit dem regelmäßigen Gang zur Toilette. Betrifft die Erkrankung die Bauchorgane, beeinträchtigt auch der Tumor selbst bei nicht wenigen Betroffenen die Darmtätigkeit.
Müssen, aber nicht können – was hilft?

Fachleute raten Betroffenen, sich auf jeden Fall mit den behandelnden Ärzten abzusprechen. Denn: Viele Hausmittel helfen bei Krebspatienten nicht weiter.
Ein Beispiel sind quellende Produkte mit Ballaststoffen, also zum Beispiel Leinsamen, Flohsamenschalen oder Kleie. Ob sie erlaubt sind oder sogar schaden können - das hängt ganz von der persönlichen Situation ab.
Ist der Darm als Nebenwirkung der Krebsmedikamente sehr träge?
- Dann reichen bei den meisten Betroffenen eine ballaststoffreiche Ernährung oder zusätzliche Quellmittel nicht aus. Man sollte keine Scheu davor haben, in Absprache mit den Ärzten auch zu "echten" Abführmedikamenten zu greifen. Zur Behandlung mit einigen wichtigen Schmerzmitteln gehören geeignete Arzneimittel als Begleitmedikation sogar von vornherein dazu.
Betrifft die Tumorerkrankung die Bauchorgane?
- Dann sollte man nichts auf eigene Faust unternehmen, sondern mit den Ärzten besprechen, was bei Verstopfung helfen und was schaden könnte.
Klappt es gerade nicht mit einer ausgewogenen Ernährung, obwohl der Gesundheitszustand ansonsten in Ordnung ist?
- Dann können zusätzliche Ballaststoffe durchaus gesund sein - aber nur zusammen mit viel Flüssigkeit.
Das Fazit: Verstopfung ist bei Krebspatienten ein Problem, bei dem man individuelle Lösungen anstelle von Pauschalrezepten benötigt.
In seinem aktuellen Text hat der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums eine Übersicht für Betroffene zusammengestellt. Interessierte und Fachkreise finden zudem Linktipps und eine Auswahl wichtiger Fachliteratur zum Thema.
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