Valsartan: Krebsauslösende Substanz in Blutdrucksenker – Wechsel auf nicht betroffene Präparate empfohlen

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bietet Hinter

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(Aktualisiert 13. September 2018) Viele Patientinnen und Patienten mit Bluthochdruck wissen es bereits: In Arzneimitteln, die die Substanz Valsartan enthalten, wurde eine Verunreinigung gefunden, die eventuell das Krebsrisiko steigert.

Betroffen sind allerdings keineswegs alle Blutdruckmittel, und auch nicht alle Arzneimittel, in denen der Wirkstoff Valsartan drin ist. Bisher geht es ausschließlich um Produkte, die der chinesische Hersteller Zhejiang Huahai Pharmaceutical an Arzneimittelfirmen geliefert hat.

Noch sind die tatsächlichen Auswirkungen auf das Krebsrisiko unklar. Nach ersten Auswertungen dänischer Register sind zumindest dort unter Patienten, die in den letzten Jahren verunreinigtes Valsartan genommen hatten, keine auffälligen Veränderungen in den Krebsraten zu sehen.

Betroffen? Wechseln Sie auf ein anderes Präparat: Ärzte und Apotheker helfen Ihnen weiter

Blutdruckmessgerät mit Manschette auf weißem Hintergrund zeigt Wert des Blutdrucks und des Pulses an.
Blutdruckmessgerät auf weißem Hintergrund zeigt Wert des Blutdrucks und des Pulses an.
Bild: Birgit Reitz-Hofmann - stock.adobe.com

Seit August sind auch die konkreten Markenprodukte und die einzelnen Chargen bekannt, die von der Verunreinigung betroffen sind. Für diese gilt ein europaweiter Rückruf.

Das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM) riet in einer Pressemitteilung vom 13. Juli allen Betroffenen, auf ein anderes, nicht verunreinigtes Präparat zu wechseln. In einer ständig aktualisierten Online-Information stellt das BfArM weitere Hintergründe zum Risiko zusammen.

Auf eigene Faust sollte man die Therapie gegen Hypertonie nicht abbrechen: Die Risiken eines unbehandelten Blutdrucks sind höher als die Risiken, die durch die möglicherweise verunreinigten Arzneimittel entstehen.

Alle Patientinnen und Patienten, die valsartanhaltige Arzneimittel einnehmen und bisher noch nichts über ihr Risiko wissen, sollten sich daher mit ihrem Arzt oder Apotheker in Verbindung setzen. Diese können dann abklären, ob das von ihnen derzeit eingenommene Arzneimittel aus einer der zurückgerufenen Chargen stammt, so die Empfehlung des BfArM.

Weitere Informationen und Linktipps (aktualisiert 13. September 2018)

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert unter www.bfarm.de. Die derzeit letzte Pressemitteilung stammt vom 13. Juli 2018 und ist abrufbar unter www.bfarm.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2018/pm6-2018.html.

Kontinuierlich aktualisiert wird diese Seite des BfArM:
Fragen und Antworten zum Rückruf und zur in Valsartan gefundenen Substanz N-Nitrosodimethylamin beantwortet das BfArM unter www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Arzneimittelzulassung/Arzneimittelinformationen/Arzneimittelfaelschungen/RapidAlertSystem/Valsartan/_node.html.

Ärzte und Apotheker wurden von den Behörden bereits über die betroffenen Marken und die im einzelnen betroffenen Chargen informiert. Zugänglich sind die Listen unter anderem über die Internetseiten der

Eine dänische Auswertung untersuchte die Krebsrate bei Bluthochdruckpatienten, die seit dem vermuteten Begin der Verunreinigungen Valsartan eingenommen hatten. Bislang lässt sich keine auffallende Steigerung der Krebshäufigkeit feststellen. Für eine abschließende Beurteilung sei es aber noch zu früh, mehr unter Pottegård A, Kristensen KB, Ernst MT, Johansen NB, Quartarolo P, Hallas J et al. Use of N-nitrosodimethylamine (NDMA) contaminated valsartan products and risk of cancer: Danish nationwide cohort study BMJ 2018; 362 :k3851, www.bmj.com/content/362/bmj.k3851

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