Alternative und komplementäre Krebstherapie – ja oder nein? Tipps vom Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

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Die einen sind absolut überzeugt davon. Die anderen sprechen vom Geschäft mit der Angst oder von Hokuspokus. Nur selten gehen die Meinungen zu einem Thema so weit auseinander wie bei der komplementären und alternativen Krebsmedizin – selbst unter Experten.
Zurück bleiben verunsicherte Patientinnen und Patienten. Soll man etwas zusätzlich nehmen, oder reicht die "schulmedizinische" Behandlung aus? Ist es nicht sogar dringend notwendig, gegen die Folgen von Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung selbst aktiv zu werden? Ein weiterer "Dauerbrenner" in der Diskussion: Braucht das Immunsystem Unterstützung, um den Krebs in Schach zu halten?
Mit diesen Fragen beschäftigen sich nicht nur Krebspatienten. Auch viele Angehörige und Freunde wollen möglichst alles tun, um zu helfen. Gerade ihnen ist es oft besonders wichtig, nichts unversucht zu lassen, was zur Heilung eines geliebten Menschen beitragen könnte.
Hier helfen Fakten – wer mehr weiß über komplementäre und alternative Krebstherapie, kann sich leichter entscheiden.
Auf seinen Internetseiten bietet der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums einen aktuellen Überblick.

Was ist das Richtige für mich? Was kann mir womöglich schaden?

Eine Frau hält eine Pipettenflasche in der Hand und tropft etwas in eine Tasse, im Vordergrund stehen weitere braune Pipettenflaschen.

Das herauszufinden, ist gar nicht so einfach. Denn: Egal wen man fragt, die Meinungen gehen weit auseinander. Auch das Internet quillt über vor Angeboten zu ergänzenden oder alternativen Methoden: Sie reichen von Ayurveda, Homöopathie, Hyperthermie über verschiedene Immunstärkungen bis hin zu Krebsdiäten und zu pflanzlichen Mitteln wie der Mistel.

Die Anbieter selbst sind sich weitgehend einig: Wer krebskrank ist, sollte unbedingt zusätzlich zur "Schulmedizin" etwas unternehmen, als "komplementäre Krebsbehandlung". Manche Verfechter der Alternativmedizin lehnen sogar alles ab, was in Krankenhäusern und Arztpraxen normalerweise zur Krebstherapie eingesetzt wird.

Kontroverse zwischen Alternativmedizin und wissenschaftlicher Medizin?

Befragt man allerdings die Experten an den wissenschaftlichen Krebszentren in Deutschland wie in anderen Ländern, so stellt sich die Situation ganz anders dar.
Was steckt dahinter?

Die Hauptsorge vieler Experten ist, dass Patientinnen und Patienten für sie wichtige Therapien abbrechen oder gar nicht erst beginnen, weil sie sich von alternativen Methoden mehr versprechen. Ihre Kritik: Von vielen Mitteln weiß man streng genommen nicht, ob sie überhaupt helfen.

Außerdem: Nicht alles, was als "rein pflanzlich" oder "natürlich" beworben wird, ist auch "sanft". Gerade pflanzliche Mittel können hochwirksame Inhaltsstoffe haben - mit dem Risiko erheblicher Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Krebsmedikamenten.

Hinzu kommt: Von manchen komplementären oder alternativen Therapien weiß man nicht, wie sie der Körper verarbeitet. Damit steigt das Risiko, dass solche Mittel im schlimmsten Fall sogar schaden – nämlich dann, wenn sie andere Krebsmedikamente in ihrer Wirkung verstärken oder, im Gegenteil, wichtige Arzneimittel sogar unwirksam machen.

Was hilft mir? Vor allem Information!

Hier die wichtigsten Tipps für Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen:

  • Informieren Sie sich umfassend, wenn Sie sich für komplementäre oder alternative Krebstherapien interessieren.
  • Scheuen Sie sich nicht, auch Ihre behandelnden Ärzte einzubeziehen.
  • Seien Sie nicht enttäuscht, wenn Ihre Ärzte zunächst manche ergänzenden oder unterstützenden Therapien eher kritisch bewerten. Fragen Sie nach, welche Gründe sie dafür haben, oder ob sie Risiken sehen.
  • Sprechen Sie mit Ihren Ärzten darüber, warum Sie zu komplementären oder alternativen Therapien greifen möchten. Prüfen Sie, was Sie ganz persönlich sich davon versprechen. Wenn Ihre Ärzte wissen, was Ihnen wichtig ist, fällt das Gespräch leichter.

Denn das Interesse an "der anderen Krebsmedizin" kann ganz verschiedene Gründe haben. Die meisten davon gelten auch für Angehörige oder Freunde, die sich um einen Patienten sorgen:

Selbst aktiv werden: Wollen Sie selbst handeln gegen die eigene Erkrankung, statt nur „behandelt" zu werden? Sagen Sie Ihren Ärzten, dass Sie gerne möglichst viel darüber wissen möchten, wie Sie selbst gegen den Krebs aktiv werden können. Lassen Sie sich über verlässliche und sichere Möglichkeiten beraten.

Angst vor einem Rückfall: Kämpfen Sie mit der Sorge, dass die Krankheit wieder zurückkommt? Wirkt die bisherige Behandlung nicht ausreichend? Möchten Sie auf keinen Fall etwas verpassen und alles daran setzen, wieder gesund zu werden?
Dann gilt vor allem ein Tipp:
Machen Sie sich nicht selbst zum willigen Opfer für das Geschäft mit der Angst vor Krebs. Information schützt vor falschen Versprechungen und enttäuschten Hoffnungen. Lassen Sie sich zu den Möglichkeiten beraten, mit denen man Ängste bewältigen und die eigene Behandlung aktiv mitgestalten kann.
Auch wir vom Krebsinformationsdienst helfen Ihnen dabei weiter.

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Welche Fakten sollte man kennen?

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