Tabakerhitzer: Weniger Schadstoffe als beim Rauchen

Gesundheitsrisiken dennoch erheblich

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Setzen Tabakerhitzer beim Rauchen weniger Schadstoffe frei als Zigaretten? Dieser Frage sind Wissenschaftler des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) und des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts (CVUA) Sigmaringen nachgegangen. In einer aktuellen Studie haben sie gemessen, welche giftigen und zum Teil krebserregenden Substanzen Tabakerhitzer freisetzten. Als Vergleich dienten ihnen herkömmliche Zigaretten.

Tabakerhitzer und Zigaretten im Vergleich

Tabakerhitzer © jinga80 – thinkstockphotos.de
Bild: jinga80 – thinkstockphotos.de

Bei Tabakerhitzern handelt es sich um elektrische Geräte, in denen sich spezielle Tabaksticks erhitzen lassen. Der Tabak wird dabei nicht verbrannt – anders als in Zigaretten. Beim Erhitzen auf bis zu 350°C entsteht ein nikotinhaltiger Dampf, den man über das Mundstück einatmet.

Mit Hilfe einer Rauchmaschine untersuchten die Wissenschaftler den Dampf der Tabakerhitzer auf einige der Schadstoffe, die sonst beim Verbrennen von Tabak vorkommen. Dabei konnten sie zeigen: Die zwei getesteten Tabakerhitzer gaben beispielsweise etwa 80 Prozent weniger des krebserregenden Formaldehyds ab als die getesteten Zigaretten. Beim krebserregenden 1,3-Butadien waren es 99 Prozent weniger. Der Nikotingehalt von Tabakdampf und Tabakrauch war dagegen vergleichbar hoch.

Gesundheitsrisiken bestehen trotzdem

Das BfR bestätigt mit dieser Studie seine vorläufige Risikobewertung zu Tabakerhitzern vom Sommer 2017. Bereits damals war das BfR von einem geringeren Gehalt gesundheitsschädlicher Stoffe im Dampf der Tabakerhitzer ausgegangen als beim Zigarettenrauch. Das BfR kann seine Annahme jetzt auf eine eigene Studie stützen.

Unabhängig davon wies das BfR schon 2017 darauf hin: Der Gebrauch von Tabakerhitzern bleibt mit erheblichen gesundheitlichen Risiken verbunden – trotz geringeren Schadstoffgehalts. Dazu trägt neben den immer noch enthaltenen giftigen und krebserregenden Stoffen im Dampf auch der Nikotingehalt der Produkte bei. Dieser entspricht dem von Zigaretten, was ein ähnliches Suchtpotenzial der Tabakerhitzer nach sich zieht, so das BfR.

Zum Weiterlesen

Die Studie ist in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Archives of Toxicology" erschienen: Mallock N et al. Levels of selected analytes in the emissions of "heat not burn" tobacco products that are relevant to assess human health risks. Arch Toxicol. 2018 May 5. doi: 10.1007/s00204-018-2215-y. Sie ist online abrufbar unter https://link.springer.com/article/10.1007%2Fs00204-018-2215-y.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung geht in einer aktuellen Pressemitteilung auf die Gefahr durch Tabakerhitzer ein, mehr unter www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2018/20/wie_gefaehrlich_sind_tabakerhitzer_-204438.html.

Die vorläufige Risikobewertung zu Tabakerhitzern des Bundesinstituts für Risikobewertung vom 27. Juli 2017 steht online unter www.bfr.bund.de/cm/343/vorlaeufige-risikobewertung-von-tobacco-heating-systemen-als-tabakprodukte.pdf.

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Mehr über die Gefahren von Rauchen und Passivrauchen erfahren Sie bei uns unter "Gesundheitsrisiko Zigarette und Co.".

Die Stabsstelle Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum informiert über die Risiken von Tabak unter www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/Informationen_zur_Tabakontrolle.html.

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