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Weltwassertag 2018: Warum Krebspatienten mit Wasser als Getränk nichts falsch machen können

Säfte und weitere Getränke können bei Behandlung zu unerwünschten Wechselwirkungen führen

Medikamente sollte man am besten mit Wasser einnehmen – das wissen die meisten Menschen. Diese Regel gilt auch für Krebspatientinnen und Krebspatienten: Nicht wenige Arzneimittel vertragen sich nicht mit anderen Getränken, etwa Milch, vielen Säften oder auch Tees. Ein wichtiges Beispiel ist Grapefruitsaft: Er enthält Inhaltsstoffe, die die Verstoffwechselung einiger Krebsmedikamente stören können.

Doch muss es immer und ausschließlich Wasser sein?

Dazu gibt es eine vergleichsweise einfache Aussage: Mit Wasser kann man während der Krebstherapie kaum etwas falsch machen. Solange die Verdauung mitmacht, ist es auch egal, ob man lieber Wasser mit oder ohne Kohlensäure trinkt. Auch die Trinktemperatur spielt kaum eine Rolle.

Wasser: In Deutschland streng kontrolliertes Lebensmittel

Ob das Wasser aus der Leitung kommt oder aus der Flasche, ist ebenfalls Geschmackssache. Angst vor Schadstoffen muss man zumindest in Deutschland eher nicht haben: Leitungswasser gehört hierzulande zu den am besten kontrollierten Lebensmitteln. Darauf macht das Bundeszentrum für Ernährung aufmerksam.
Auch für Mineralwasser und sogenanntes Tafelwasser in Flaschen gelten strenge Qualitätsvorgaben. Echte „Heilwässer" haben dagegen eine Sonderstellung: Sie gelten wegen ihrer besonderen Zusammensetzung als Arzneimittel. Nicht alle sind als Getränk für jeden Tag geeignet.

Was soll man trinken, und wie viel? Lassen Sie sich beraten!

Wasserglas © lunaja, Fotolia
© lunaja - Fotolia

Das gilt übrigens auch für viele Heiltees: Gerade weil einige Produkte hoch wirksame Kräuter und entsprechende Inhaltsstoffe mit arzneilicher Wirkung enthalten, sollte man sie nicht jeden Tag nur gegen den Durst trinken. Kaffee ist zwar ebenfalls nicht als Durstlöscher geeignet. Dennoch ist er besser als sein Ruf und kann nicht mehr wie noch vor einigen Jahren als ungesund eingestuft werden.

Wie viel Flüssigkeit Krebspatientinnen und Krebspatienten benötigen, ist individuell verschieden.

  • Als Faustregel für Gesunde gilt: Etwa eineinhalb bis zwei Liter pro Tag sollte man trinken. Bei Wärme oder körperlicher Belastung darf es auch mehr sein.
  • Bei Krebspatienten hängt der tatsächliche Bedarf außerdem davon ab, ob man sich trotz der Erkrankung normal ernähren kann: denn auch aus der Nahrung kommt weitere Flüssigkeit hinzu.
  • Wer kaum Appetit hat oder sogar unter Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall leidet, muss den Verlust umso gezielter ausgleichen.

Erste Anzeichen für Flüssigkeitsmangel sind Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen und Kopfschmerzen.

Ganz wichtig ist es daher: Lassen Sie sich beraten. Wie viel und was Sie während Ihrer Behandlung trinken sollten, erfahren Sie von Ihren Ärzten und Ihren Ansprechpartnern aus der Pflege. In vielen Kliniken arbeiten auch qualifizierte Ernährungsberater.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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