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Weltkrebstag 2018: Ratgeberaktion des Krebsinformationsdienstes stieß auf großes Interesse

Telefon, E-Mail und Chat rege genutzt – Krebsinformationsdienst KID täglich für Sie da

Trotz vieler neuer Therapiemöglichkeiten, die Patientinnen und Patienten bessere Heilungschancen versprechen, hat Krebs kaum etwas von seinem Schrecken verloren. Nach wie vor gilt: Für viele Betroffene und auch ihre Familien bricht angesichts der Diagnose erst einmal die Welt zusammen.
Studien belegen: Vielen Menschen helfen dann gute Informationen. Sie können die Angst nehmen und die Krankheit besser "fassbar" machen. Wenn es um die medizinische Behandlung einer bestimmten Krebserkrankung geht, sind natürlich immer die behandelnden Ärzte die ersten Ansprechpartner.
Viele Befragungen zeigen aber auch: Die meisten Betroffene möchten selbst aktiv werden und sich zusätzlich auch aus anderen Quellen informieren. Unser Angebot lautet deshalb: Sie haben Fragen zu Krebs? Wir sind für Sie da.

Wissen gegen Angst: Besonders viele Fragen am Weltkrebstag 2018

Weltkrebstag 2018: Telefonische Anfragen werden beantwortet © Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum
© Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum

Zum Weltkrebstag 2018 hielt der Krebsinformationsdienst KID des Deutschen Krebsforschungszentrums einen besonderen Service bereit: In einer großen Ratgeberaktion gab es am 1. Februar nicht nur die Möglichkeit zu telefonieren oder Fragen per E-Mail zu schicken. Auch im Chat beantworteten drei Ärztinnen viele Fragen: Dr. med. Susanne Weg-Remers, die Leiterin des Krebsinformationsdienstes, Dr. med. Brigitte Schwikowski-Kukla, die Leiterin des Telefondienstes, und Dr. med. Ursula Will, die Leiterin des E-Mail-Service des Krebsinformationsdienstes.

Was interessierte die Nutzer am Weltkrebstag 2018 am meisten?
Am häufigsten erreichten den Krebsinformationsdienst Fragen zur Krebsvorbeugung, zur Früherkennung und zur Behandlung von Krebs. Aber auch der Alltag, also der tägliche Umgang mit der Krankheit, war für viele Ratsuchenden wichtige Themen.

Vorbeugung: Lässt sich Krebs durch das eigene Verhalten verhindern?

Dazu erklärte Dr. Susanne Weg-Remers: "Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie das Vermeiden von Alkohol und Nikotin können einen gewissen Schutz vor Krebs bieten. Aber selbst, wenn alle Empfehlungen beherzigt werden – eine 100-prozentige Sicherheit, nicht zu erkranken, gibt es nicht. Das liegt daran, dass Krebs in den meisten Fällen durch zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung entsteht. Dagegen ist keiner gewappnet."

Früherkennungsuntersuchungen: Informiert entscheiden können

Für die besonders häufigen Krebsarten Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs und Hautkrebs gibt es das gesetzliche Früherkennungsprogramm. Die Entscheidung, welche der Maßnahmen man wahrnehmen will, hängt dabei immer auch von der persönlichen Situation ab.

Laut Dr. Brigitte Schwikowski-Kukla ist zum Beispiel für Familienmitglieder von Darmkrebspatienten eine dem Risiko angepasste Vorsorge sinnvoll. "Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist die zuverlässigste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung. In Abhängigkeit vom Befund können dann nach der ersten Darmspiegelung individuell weitere Untersuchungsintervalle festgelegt werden."

Krankheitsbewältigung: Mit Krebs leben lernen

Bereits mit einer Krebsdiagnose konfrontierte Patienten wollten oft wissen, was sie zusätzlich zu den medizinischen Therapien selbst zu ihrer Genesung beitragen können.
So wird häufig vermutet, dass "kämpfen" und ein starker Wille die Heilung begünstigen können. "Wissenschaftliche Untersuchungen haben bisher keine eindeutigen Anhaltspunkte dafür gefunden, dass eine ganz bestimmte Art des Umgangs mit der Krankheit besonders günstig ist", widersprechen die Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes.

Aber auch ganz praktische Probleme beschäftigten Betroffene, die sich am Weltkrebstag an den KID wandten – zum Beispiel die Frage, ob man mit einer Krebserkrankung die Sauna besuchen darf. "Für die meisten Krebspatienten ist die Anwendung von Wärme problemlos möglich. Vorsichtig sollte man aber während und kurz nach einer belastenden Behandlung sein, und auch dann, wenn man insgesamt geschwächt ist", erklärte Dr. Ursula Will hierzu.

Ein weiteres großes Thema war die Ernährung. Hier kursieren zahlreiche Mythen, etwa über "Krebsdiäten", deren Nutzen aber nicht wissenschaftlich nicht belegt ist. Auch von Nahrungsergänzungsmitteln raten Experten in den aktuellen Leitlinien zur Krebsbehandlung ab.



Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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